Leider kann die Herbsttagung nicht wie geplant stattfinden, die aktuellen Einschränkungen lassen die Durchführung nicht zu. Die Veranstaltung wird nachgeholt! Sobald ein neuer Termin feststeht, wird das hier veröffentlicht.
Einführung
Die Frage „Warum orthodoxes Christentum?“ ist für orthodoxe Christen eigentlich überflüssig. Sie wurden entweder in den Horizont der Einen, Heiligen, Katholischen, Apostolischen Kirche durch ethnisch-kulturelle Zugehörigkeit hineingeboren oder haben sich irgendwann als Konvertiten mit Herz und Seele der Orthodoxie angeschlossen. Das heißt nun nicht, dass sich Orthodoxe über ihre geistige Herkunft, Umgebung, Zukunft keine Gedanken machen. Aber für sie ist gewöhnlich der Glaube und seine kirchliche Praxis so selbstverständlich wie etwa das Jesus-Wort: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh. 14,6). Also wendet sich die erste Frage dieser DOM-Tagung, es sei denn als Selbstvergewisserung, missionarisch gesinnt mehr nach außen.
In Deutschland, „auf dem kanonischen Territorium des Patriarchates von Alt-Rom“, wie ein Referent formuliert, haben wir es seit bald 1.000 Jahren statt mit Orthodoxie mit „Christentum“ heterodoxer Prägung zu tun. Die kirchliche Praxis der sog. Konfessionen weicht von altkirchlicher Tradition und biblischem Zeugnis derart ab, dass die hierzulande „ökumenisch“ seit Jahrzehnten beschworene, christlich-eucharistische Einheit statt greifbar immer undenkbarer wird. Der säkulare, moderne, unterdessen teilweise offen antichristliche Zeitgeist treibt die Konfessionsführer vor sich her, lässt sie vor Gender, Islam, Esoterik, Klima, Corona und dgl. kapitulieren. Umso wichtiger wird das lebendige, unverzagte, unverfälschte Bekenntnis zur Wahrheit der Allerheiligsten Dreiheit, erscheinend als Kirche Christi.
Nun sind die im deutschen Sprachraum oft kriegsbedingt als russisch, rumänisch, serbisch, griechisch, antiochenisch, als Diaspora wirkende orthodoxe Gemeinden mitsamt Klerus sowie Bischöfen per Jurisdiktion, auch kalenderbezogen, kulturell, sogar durch gewisse neueste Konflikte verschieden unterwegs. Trotz kanonisch verbürgter, auch praktizierter eucharistischer Einheit mag es nach außen scheinen, als hätten unsere Wünsche nach Implantierung deutschsprachig-orthodoxer Belange in die Migranten-Kirchen oder auch Gründungsabsichten wenig Perspektive. Doch gerade hieraus wachsen deutschsprachigen Wegbereitern, insofern auch der DOM-Gesellschaft, in gleicher Weise spezielle Verantwortung wie auch Chancen zu: Kirchengeschichte von Grund auf zu überdenken, im jeweiligen kirchlichen Umkreis Möglichkeiten orthodoxer Einheit zu erkennen, zu nutzen, als Ferment der Liebe, des Glaubens, der Hoffnung, als persönliches Vorbild zu wirken, um diese Lande ganz neu zu heiligen.
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