Jahreskalender der Heiligen auf der DOM-Synaxis Ikone

Mauritius, Kommandeur der Thebäischen Legion + um 290, 22. September (und 27. Dezember[1])

Detailaufnahme aus der Ikone zur Synaxis aller Heiligen der Schweiz in der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde zur Auferstehung Christi in Zürich.
Detailaufnahme aus der Ikone zur Synaxis aller Heiligen der Schweiz in der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde zur Auferstehung Christi in Zürich.

Kaiser Diokletian hatte seinen Mitkaiser Maximian Hercules nach Gallien geschickt, wo sich unter den in der Gegend von Lyon ansässigen Römern eine bewaffnete Gruppe namens Bagaudae („Krieger“) der kaiserlichen Regierung widersetzte. Um die Ordnung in der Region wiederherzustellen, erhielt Maximian auch die Thebaische Legion mit 6.600 Soldaten zur Unterstützung. Die meisten von ihnen waren Ägypter, getaufte und praktizierende Christen. Während der Überquerung der Alpen befahl Maximian eine Ruhepause in Martigny (Schweiz). Dort errichtete er einen heidnischen Altar, und alle Soldaten sollten dem Götzenbild opfern. Der spätere Bischof und Entdecker der Reliquien Eucherius berichtet, dass der heilige Mauritius als Anführer jener Legion (der nach späterer Überlieferung auch den Speer besaß, mit dem der gekreuzigte Herr in die Seite gestochen wurde) und seine Untergebenen sich weigerten, dem Befehl Folge zu leisten. Sie entfernten sich von der Truppe und machten im heutigen St. Moritz Rast. Auch dem Befehl, zurückzukehren und zu opfern, gehorchten sie nicht. Insbesondere weigerten sie sich, in Lyon gegen die dort zahlreichen Glaubensbrüder zu kämpfen.

Seinen Standpunkt vertrat Mauritius in einem Brief an Kaiser Maximian: „Du, Kaiser, bezahlst uns für die Opfer, die wir als Soldaten für dich bringen, aber Christus hat uns durch die Heilige Taufe das größte Geschenk gemacht: Christen zu sein. So sind wir auch Soldaten Christi geworden… Wir können dir niemals gehorchen, Kaiser, wenn Christus uns diesen Gehorsam verbietet. Jesus lehrte uns, dass wir keine unschuldigen Menschen töten dürfen. Wir sind Soldaten geworden, um Menschen zu verteidigen, nicht um sie zu töten. Deshalb werden wir auch keine Waffe in die Hand nehmen.“

Die über sie verhängte zweimalige Dezimierung (22. September 286) machte viele von ihnen zu Märtyrern. Auch in Solothurn, an der Mosel und in den Kastellen am Rhein werden Soldaten-Martyrer dieser Zeit der thebäischen Legion zugeordnet. Die erste Erhebung von Reliquien in Martigny geschah durch Bischof Eucherius. Heute sind sie über ganz Europa verstreut zu finden.


[1] Dieses Datum nur beim Synaxarion von Makarios von Simonos Petra.

Links

https://orthpedia.de/index.php/Mauritius_von_Agaunum_und_seine_Gefährten

https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Mauritius.htm

Quellen: Wiki, Oekumenisches Heiligenlexikon, Orthpedia, Mönch Melitons Heiligenviten, Vladyka Hiobs Kurzfassungen, Vater Alexandrus beiden Bände, der Tagungsband der russischen Konferenz in Berlin, einige Monographien.