Jahreskalender der Heiligen auf der DOM-Synaxis Ikone
Emmeram von Regensburg + 652, 22. September

Zusammen mit den Heiligen Rupert von Salzburg und Korbinian von Freising gehört Emmeram zu den wichtigsten Missionaren des frühen Mittelalters in Bayern. Er wurde vermutlich um 600 auf dem Gebiet des fränkischen Königreichs als Sohn einer Adelsfamilie geboren. Als Bischof von Poitiers zelebrierte er täglich die Göttliche Liturgie, betete jeden Tagden ganzen Psalter auswendig und durchwanderte unablässig seine Diözese, um das Evangelium zu predigen und seine geistlichen Kinder zur Annahme des Heils zu ermuntern. Alles, was er lehrte bekräftigte er durch sein eigenes Beispiel. Verstockte Sünder suchte er in ihren Häusern auf, und führte sie durch seine flammende Beredsamkeit zur Buße zurück. Sowohl Reiche wie auch Arme, Weise und Einfältige strömte zu ihm, um von ihm geistlichen Rat und materielle Unterstützung zu erhalten. Besonders zeichnete sich Emmeram durch Mildtätigkeit aus. Bei seinen Wanderungen gab er alles was er bei sich trug oder geschenkt bekam an Bedürftige weiter, so daß er oft nur noch mit seinem Mönchsgewand bekleidet nach Hause zurück kam.
Als er vom Volk der Avaren hörte, das in Ungarn erschienen war und noch im Heidentum hauste, wünschte er, auch dort das Evangelium zu verkünden. Er erforschte im Gebet Gottes Einverständnis und nachdem er es erlangt hatte, bestimmte er einen Nachfolger für sich, verließ seinen Besitz und begab sich mit wenigen Begleitern auf die Reise. Auf dem Weg kam er nach Regensburg, wo Herzog Theodo ihn freundlich bei sich aufnahm, von der Reise zu den Avaren jedoch abriet. Stattdessen hoffte er auf Hilfe für sein eigenes Volk. Denn obwohl das Christentum in Bayern bereits offiziell eingeführt war, herrschten weiterhin Götzendienst und Aberglaube. Bischof Emmeram entschloss sich, durch göttliche Eingebung bestimmt, in Bayern zu bleiben. Drei Jahre lang wirkte er unermüdlich in Städten, Flecken und Dörfern, beharrlich das Evangelium verkündend. Nur im Winter hielt er sich in Regensburg auf, wo die Kirche des hl. Georg, damals noch außerhalb der Stadt gelegen, seine Kathedrale war, in welcher er predigte, taufte und die göttliche Liturgie zelebrierte. Wenn die Frühlingssonne sich zeigte und die Wege gangbar machte, nahm er seinen Stab und wanderte in die Gegend der Altmühl, Laber und Naab, zog von Dorf zu Dorf, von Hütte zu Hütte, durch die dichtesten Wälder, und verkündete die Heilsbotschaft, warf Götzenbilder nieder und pflanzte das Zeichen der Erlösung auf. Unzählige Bekehrungen waren die Frucht seiner apostolischen Mühen.
Nach Verlauf von drei Jahren empfing er von Gott, die Kunde von seinem baldigen Ableben. So bat er den Herzog um seine Entlassung, um nach Rom zu pilgern und an den Gräbern der Apostel und Märtyrer zu beten Dies sagte er aber nur aus Demut, denn er wusste bereits, dass Gott ihn würdigen würde, das Martyrium, für IHN zu erleiden. Hiervon sprach er vor seiner Abreise offen mit seinem Priester Wolflete: Sollte dieser er ihn einen grausamen Tod sterben sehen, dürfe er nicht denken, er habe die Untat wirklich begangen, derentwegen er das erleiden müsse.
Vor seiner Abreise fielen ihm Uta, die Tochter Herzog Theodos, und ihr Verführer Sigibald, der Sohn eines Richters, zu Füßen. Uta war schwanger und in großer Angst vor dem Zorn des Herzogs. Der Bischof tadelte beide, dass sie die irdischen Strafen so fürchteten, die ewigen Strafen aber anscheinend missachteten. Er legte beiden eine angemessene Buße auf und erlaubte dann der Prinzessin, die Untat auf ihn, den Abwesenden, zu werfen.
Aber als er erst drei Tage unterwegs war, kam Utas Zustand bereits an den Tag. Auf die Frage des entrüsteten Herzogs, wer der Vater des zu erwartenden Kindes sei, antwortete Utagemäß den Anweisungen des hl. Emmeram, der Bischof sei ihr Verführer gewesen sei. Der Herzog verbannte sie nach Italien, wo sie in Trauer und Buße ihr Leben beschloss. Doch Utas Bruder Lambert schwur Rache. Er eilte dem Heiligen mit einer Schaar Bewaffneter nach, schlug ihn, ließ ihn entkleiden, an eine Leiterbinden und alle Glieder des Leibes abschneiden. Auf die Mahnung des Bischofs, er solle das Urteil gemeinsam mit ihm dem Papst überlassen, hörte er nicht.
Zwei der fünf Knechte, die den Befehl Lamberts ausführen mussten, gerieten in Furcht und beteten mit bleichem Antlitz aus tiefstem Herzen zu Christus um Verzeihung, für das was ihnen an diesem Unschuldigen zu tun befohlen war. Der Heilige bat Christus, dass ihnen nach ihrem Herzen gegeben werde.
Die Gefährten des hl. Emmeram riefen nun Landleute herbei, die den grässlich Verwundeten verbanden und auf einen mit Ochsen bespannten Wagen legten. Sie führten ihn auf dem Weg zurück nach Aschheim, wo sichein herzoglicher Hof befand. Durch die Erscheinung einer himmlischen Leiter von seiner Unschuld überzeugt, gaben viele Bewohner des Ortes dem verstümmelten Bischof das Geleit. Nahe der Isar gab er unter Gebet und Segnung seiner Wunden, sowie derer, die sie ihm geschlagen hatten, seinen Geist auf. Im Augenblick des Hinscheidens aber ging ein Licht aus seinem Mund hervor, wie eine gewaltige Fackel, die in hohem Flug in den Himmel einging. Die Luft wich zur Seite und der Glanz des Himmels erhellte, während ihres Hineingehens in den Himmel, die Gesichter aller
Anwesenden wie ein Blitz. Sie errichteten dort eine kleine Kirche, in welcher viele Gebete für Kranke erhört wurden. Heute befindet sich dort eine Feldkapelle mit Reliquien des Heiligen. Der Ort heißt Sankt Emmeram.
Als die Wahrheit über die Schwangerschaft Utas an den Tag kam, wurde Lambert wegen seiner Grausamkeit in den Krieg gegen die Avaren geschickt, wo er bald umkam.
Gleichzeitig mit dem Hinscheiden Emmerams brach ein 40-tägiges Unwetter los. Durch verschiedene Gesichte erkannten allmählich auch die Leute in Regensburg, dass der Grund hierfür der unschuldige Tod des Bischofs war. So wurde beschlossen den Heiligen nach Regensburg zu überführen und ihn vor aller Welt zu ehren. Seine Reliquien liegen in Regensburg, wo an seinem Grab viele Wunder geschahen.
Links
https://orthpedia.de/index.php/Emmeram_von_Regensburg
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienE/Emmeram.html
Quellen: Wiki, Oekumenisches Heiligenlexikon, Orthpedia, Mönch Melitons Heiligenviten, Vladyka Hiobs Kurzfassungen, Vater Alexandrus beiden Bände, der Tagungsband der russischen Konferenz in Berlin, einige Monographien.