Jahreskalender der Heiligen auf der DOM-Synaxis Ikone
Ansgar von Bremen, 801-865, 3. Februar

Nach dem frühen Tod seiner Mutter brachte Ansgars Vater den Sohn zur Ausbildung nach Corbie in Frankreich. Tief beeindruckt durch den Tod Kaiser Karls des Großen (814), den er dort häufig als Besucher erlebt hatte, und durch eine Vision, die ihm das Martyrium voraussagte, änderte der junge Mönch seine Einstellung zum Leben und wuchs in die Rolle eines Lehrers der Klosterschule hinein. Darum wurde er, als ein Tochter-Kloster in Korvey in Westfalen gegründet wurde, im Jahre 822 an dieses versetzt und dort auch zum Priester geweiht.
Ab 826 wirkte Ansgar drei Jahre lang unter dem neu getauften König Harald in Dänemark. Er unterrichtete dessen Kinde, kaufte Kriegssklaven frei und erzog diese zu Christen. Darüber hinaus war seine Mission der Friedensliebe samt fränkischer Unterstützung eines Nachfolgestreits bei den kriegerischen Dänen nicht sehr erfolgreich. Nach der Verbannung König Haralds im Jahr 828, folgte Ansgar dem Ruf König Björns von Schweden, wo er, nach Überfällen von Seeräubern und langer Wanderung auch ohne die von Ludwig dem Frommen mitgeschickten Geschenke eintreffend, günstigere Bedingungen vorfand.
Als Ludwig im Jahr 831 die Gründung des Erzbistums Hamburg beschloss, wurde Ansgar zum ersten Titular dort ernannt. Papst Gregor IV. bestätigte ihn gemeinsam mit Ebbo von Reims als „Apostolische Vikare“ für Schweden, Dänemark und die Slawen.
In Hamburg erbaute Ansgar eine Kathedrale, gründete ein Kloster und richtete viele Schulen ein, um junge Dänen und Schweden auf die Mission in ihrer Heimat vorzubereiten. Mit Hilfe vieler Mitarbeiter baute er die ersten Kirchen in Nordeuropa. Angriffe von Normannen und König Erich von Dänemarks (oder auch Entzug von Einnahmen seiner Klöster unter Karl dem Kahlen) unterbrachen Ansgars Werk jedoch für 10 Jahre. Erst als Kaiser Ludwig der Deutsche das Bistum Bremen mit Hamburg vereinigte, konnten deren gemeinsame Einkünfte die Nordmission wieder unterstützen. Selbst König Erich von Dänemark bat schließlich Ansgar, in Schleswig eine Kirche zu bauen und die Bevölkerung dort zu taufen.
Nach erneut erfolgreicher Mission bei den schon wieder ins Heidentum zurückgekehrten Schweden und den ebenfalls abgefallenen Dänen (die örtlichen Großen meinten jetzt: je mehr Götter, umso besser und erlaubten Ansgars Predigt) kehrte er 854 nach Bremen zurück. Kurze Zeit später erkrankte er und blieb bis zu seinem Tod ans Bett gefesselt. Vor dem Fest der Begegnung des Herrn im Jahr 863, als er spürte, dass sein Ende nahte, ordnete er alle ihm anvertrauten Aufgaben und bat den Kaiser, die immer noch wenig erfolgreiche Arbeit seiner Missionare weiter zu unterstützen. Auch Waisen, Witwen und Arme trauerten um ihren großen Wohltäter.
Ansgar hinterließ eine Biografie Willehads, einen Bericht über die an dessen Grab vollbrachten Wunder und eine Gebetssammlung namens Pigmenta. Seine Reliquien liegen in Hamburg.
Links
https://orthpedia.de/index.php/Ansgar_von_Hamburg_und_Bremen
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Ansgar.htm
Quellen: Wiki, Oekumenisches Heiligenlexikon, Orthpedia, Mönch Melitons Heiligenviten, Vladyka Hiobs Kurzfassungen, Vater Alexandrus beiden Bände, der Tagungsband der russischen Konferenz in Berlin, einige Monographien.