Jahreskalender der Heiligen auf der DOM-Synaxis Ikone
Fridolin von Säckingen – Apostel der Alemannen, + 7. Jh, 6. März

Der heilige Fridolin stammte aus einer wohlhabenden Adelsfamilie aus Poitou (nach anderen Quellen aus Irland oder Schottland). Er wurde Priester und zog als Prediger in den Städten umher. Um der Bewunderung seiner Landsleute zu entfliehen verließ er seine Heimat und ließ sich 507 in der Stadt Poitiers nieder. Hier hatte das Kloster des hl. Hilarius gestanden, welches um das Jahr 409 durch die Völkerwanderung zerstört worden war. Lange betete der hl. Fridolin für die Wiederaufrichtung des Klosters und die Wiederauffindung seiner Reliquien.
Schließlich erschien ihm der hl. Hilarius im Traum und verkündigte ihm die baldige Erfüllung seines Wunsches. Zusammen mit dem Bischof von Poitiers bat er König Chlodwig I. um Unterstützung beim Wiederaufbau. Der König gewährte ihre Bitte und beschenkte sie reich. Seinen Aufenthalt am Hoflager benützte der hl. Fridolin zur Bekehrung vieler Heiden, die sich noch in der Umgebung des Königs befanden. Die Reliquien wurden nun geborgen und ehrerbietig verwahrt, Kloster und Kirche neu errichtet. Nach Abschluss der Arbeiten ernannte ihn der örtliche Bischof zum Abt.
Nach einiger Zeit erschien ihm der hl. Hilarius im Traum und gab ihm Weisung, mit einem Teil der gefundenen Reliquien nach Alemannien zu wandern; dort sei eine vom Rhein umflossene Insel das von Gott verordnete Ziel seiner apostolischen Reisen. Unter lautem Wehklagen der Bewohner von Poitiers verließ der hl. Fridolin die Stadt und erhielt zugleich vom König volle Gewalt, nach Gutdünken in der fraglichen noch unbewohnten Insel zu schalten.
Zunächst gelangte der Heilige an die Mosel und erbaute dort ein Hilariuskloster, dem er einen Teil der mitgebrachten Reliquien überlies. Von da zog der er weiter in die Täler der Vogesen, errichtete auch hier eine Kirche zu Ehren des hl. Hilarius und eine weitere in Straßburg. Er wanderte weiter durch Burgund nach Rätien zum Bischof von Chur. Auch hier blieb er so lange , bis er eine Hilariuskirche errichtet hatte, und erkundigte sich unteressen bei den Bewohnern, ob ihnen eine unbewohnte Insel im Rhein bekannt sei. Da er keine sichere Antwort erhielt irrte er lange unter Mühen und Beschwerden umher, bis er endlich an die Stelle der heutigen Stadt Säckingen zwischen Zurzach und Basel kam und die Insel gefunden hatte.
Die Bewohner der dortigen Rheinufer benützten die Insel als Weideplatz für ihr Vieh. Als sie nun den fremden Mann suchend auf der Insel umhergehen sahen (er forschte nämlich nach einem geeigneten Platz für die Kirche), hielten sie ihn für einen Dieb, der ihren Herden nachstelle, und jagten ihn unter Schlägen davon. Fridolin mußte erneut beim fränkischen König um Unterstützung bitten. Der König gab ihm nun eine förmliche Schenkungs-Urkunde mit Strafdrohung für jeden, der dem Missionar feindlich entgegentrat.
Nun konnte Fridolin die Inselurbar machen, zu Ehren des hl. Hilarion ein Mönchskloster und einen Nonnenkonvent. Dies waren die ersten Klöster im Südwesten Germaniens; sie spielten eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Christentums unter den Alamannen, die größtenteils in der heutigen Schweiz ansässig waren. Auch wirkte Fridolin viele Wunder. Unter anderem wies er dem Rhein durch sein Gebet ein anderes Flußbett an.
Nach einem Bericht aus dem 14. Jahrhundert gehörte dieses Gebiet zu Fridolins Zeiten zwei adligen Brüdern, Urso und Landolf,. Aus Ehrerbietung gegenüber Fridolin widmete Urso mit dem Einverständnis seines Bruders seinen Teil des Territoriums dem Kloster Säckingen und bestätigte dies mit einer unterzeichneten Schenkungsurkunde. Nach Ursos Tod konfiszierte Landolf jedoch dieses Gebiet und behauptete, es habe keine Vereinbarung gegeben. Der Überlieferung nach ließ Fridolin den bereits verwesenen Urso wieder auferstehen, um die Schenkung zu bestätigen. Er führte ihn vor den Richter in Rankweil (Westösterreich) und begleitete ihn nach seinem Zeugnis zurück ins Grab. Beeindruckt von diesem Wunder trat Landolf auch seinen eigenen Teil des Glarner Territoriums an den Heiligen Fridolin und durch ihn an das Kloster Säckingen ab. Am 6. März starb der hl. Fridolin, der erste Missionar Alemaniens, zu Säckingen um das Jahr 540. Seine Reliquien blieben dort lange unversehrt erhalten..
Links
https://orthpedia.de/index.php/Fridolin_von_Säckingen
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienF/Fridolin_von_Saeckingen.htm
Quellen: Wiki, Oekumenisches Heiligenlexikon, Orthpedia, Mönch Melitons Heiligenviten, Vladyka Hiobs Kurzfassungen, Vater Alexandrus beiden Bände, der Tagungsband der russischen Konferenz in Berlin, einige Monographien.