Jahreskalender der Heiligen auf der DOM-Synaxis Ikone

Rupert von Salzburg, 660-716, 27. März

Aus fränkischem Adel der Rupertiner stammend diente Rupert zunächst unter König Childebert II von Austrasien als Bischof von Worms. Sein vorbildliches Leben in Keuschheit, Selbstbeherrschung und Liebe zu den Armen begründete seinen Ruf als heiliger Mann. Aus diesem Grund rief Herzog Theodo von Bayern, der mit Ruperts Verwandter Folchaid verheiratet war, ihn 693 nach Bayern. Der Herzog unterstützte seine missionarische Arbeit zur Wiederbelebung des Christentums zunächst in der Umgebung Raum seiner Residenz in Regensburg, das die Verheerungen der Völkerwanderungszeit am besten überstanden hatte. Dort taufte er der Überlieferung nach auch Herzog Theodo selbst, und diesem Beispiel folgten auch andere bayerische Adlige und viele Bürger der Stadt. Er gründete dort Kirchen und Klöster.

Mit erweiterter Mission in ganz Bayern betraut, begab er sich nach anfänglichen Misserfolgen bei den Awaren und weiteren Gründungen in Lorch und am Wallersee in das von jenen zerstörte Salzburg, wo der Priester Maximus mit seinen 40 Mönchen das Martyrium erlitten hatte. Rupert errichtete dort zwei Kirchen (eine von ihnen zu Ehren des Heiligen Bischofs Amandus von Worms, dessen Reliquien er mitgebracht hatte), und ein Kloster zum Hl. Apostel Petrus, dessen Abt er wurde. Seine Regel forderte die Einhaltung des gesamten Gottesdienst-Zyklus der orthodoxen Tradition. Er baute die bereits wieder von Wald überwucherte Stadt wieder auf, kultivierte das Land und gründete mehrere Einsiedeleien. Hinzu kamen weitere Klöster in Bayern, darunter ein Nonnenkloster mit seiner Nichte Erentrudis als Äbtissin. Um Arbeitskräfte für all diese Aufgaben zu gewinnen, reiste er zurück nach Worms und brachte 12 Mönche mit. Zur Ausbildung des Klerus unter den einheimischen Römern und Bayern gründete er dort auch eine Schule und wurde deren erster Rektor. Die Donau hinabsegelnd predigte er den Anrainern des Flusses das Evangelium. Weiterhin gründete er zahlreiche Zellen, die von Salzburg aus versorgt wurden.

Nach fast 40-jährigem Bemühen um die Stärkung des Christentums in Bayern und Oberösterreich ordnete Rupert, der sein Ende nahen sah, die Angelegenheiten in Salzburg und kehrte vermutlich an seinen ersten Bischofssitz in Worms zurück. Er entschlief am Ostertag des Jahres 716 oder 718. Zahlreiche Heilungswunder ereigneten sich an seinem Grab. Seine Reliquien ließ Bischof Virgil jedoch nach Salzburg übertragen Als sich im 9. Jahrhundert, unter dem Einfluss der karolinischen Reformen, der Filioquismus in Germanien für immer durchsetzte, brannte die Kirche, in welcher sich diese Reliquien befanden, vollständig nieder und nur ein Rest seiner Reliquien wurde unter dem Schutt wiedergefunden. Dieser Rest wurde im Jahre 882 erneut in der Domkirche beigesetzt, die auf den hl. Rupert geweiht wurde.

Links

https://orthpedia.de/index.php/Rupertus_von_Salzburg

https://www.heiligenlexikon.de/BiographienR/Rupert_von_Salzburg.htm

Quellen: Wiki, Oekumenisches Heiligenlexikon, Orthpedia, Mönch Melitons Heiligenviten, Vladyka Hiobs Kurzfassungen, Vater Alexandrus beiden Bände, der Tagungsband der russischen Konferenz in Berlin, einige Monographien.