Jahreskalender der Heiligen auf der DOM-Synaxis Ikone
Paulinus von Trier 300-358, 31. August

Der aus Aquitanien stammende Paulinus wurde als Nachfolger des Heiligen Maximin, mit dem er als Missionar nach Trier gekommen war, sechster Bischof dieser Stadt. Wie Maximin war er ein entschiedener Verteidiger der nizäanischen Lehre mit engen Verbindungen zu den Kirchen in Rom und Alexandria.
Die Zeit seines Episkopats war von militärischen Auseinandersetzungen und theologischen Streitigkeiten geprägt. Zu den ersteren gehörte die Rebellion des Magnentius, eine Meuterei des fränkischen Hausmeiers Silvan (+355) in der römischen Armee und Überfälle von Germanen, die den Rhein zu überqueren und bis nach Trier vordrangen. Theologisch stützte er den vom arianischen Kaiser Constantius II verfolgten Heiligen Athanasius. Nachdem dieser bereits zweimal in den Westen verbannt worden war – das erste Mal für fast zwei Jahre nach Trier – versuchten arianische Bischöfe 352 erneut, ihn verurteilen zu lassen. Sie beschuldigten ihn, mit dem Usurpator Magnentius zu kollaborieren und die heilige Liturgie in einer nicht geweihten Kirche gefeiert zu haben. Bei einer nach Arles berufenen Synode versuchten die päpstlichen Gesandten gemeinsam mit Bischof Paulinus von Trier, ihren Einfluss zugunsten von Athanasius geltend zu machen. Doch die anwesenden arianischen Bischöfe verhinderten dies. Am Ende war Paulinus der Einzige, der auch angesichts kaiserlicher Drohungen gegen alle Unterstützer des Athanasius fest blieb. Dafür wurde er ins ferne Phrygien verbannt, wo er fünf Jahre lang (und obwohl zwei Jahre später auf einem kaiserlichen Konzil in Mailand etliche Bischöfe seine Position unterstützten, bis zu seinem Tode viele Drangsale erlitt.
Seine sterblichen Überreste wurden unmittelbar nach seinem Tod von dort nach Trier gebracht und in einer der Gottesmutter geweihten Kirche beigesetzt. Der heilige Paulinus wurde und wird als herausragender Vertreter des gallikanischen Episkopats verehrt. Sein Gedenktag ist der 31. August, der Tag, an dem seine heiligen Reliquien aus Phrygien in Trier eintrafen. Diese ruhen dort bis heute in St. Paulin.
Links
https://orthpedia.de/index.php/Paulinus_von_Trier
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienP/Paulinus_von_Trier.htm
Quellen: Wiki, Oekumenisches Heiligenlexikon, Orthpedia, Mönch Melitons Heiligenviten, Vladyka Hiobs Kurzfassungen, Vater Alexandrus beiden Bände, der Tagungsband der russischen Konferenz in Berlin, einige Monographien.