Brentano, Clemens – Über den Dichter u. a.

Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche (* 9. September 1778 in Ehrenbreitstein (heute Koblenz); † 28. Juli 1842 in Aschaffenburg) war ein deutscher Schriftsteller und neben Achim von Arnim der Hauptvertreter der sogenannten Heidelberger Romantik.

 

Kannte von Kindheit an italienische Märchen von Giambattista Basile, dem ersten wirklichen Märchenerzähler Europas. Aber er schrieb Volksmärchen, wo die Handlung von außen motiviert ist, anders als Kunstmärchen, wo es von innen ausgeht.

Meinung

Cornelia über Clemens:

Einführung ins Leben. Clemens stammt aus der zweiten Ehe des Kaufmannvaters mit Maximiliane Laroche, bei deren Eltern er oft war, bis der Großvater  1789 in Ungnade vergrämt starb. Seit 83 (mit 5) blieb Clemens immer zuhause, wurde aber mit 6 – wie die ältere Schwester Sophie – der Schwester der Mutter übergeben, die kinderlos und kalt war. Enge Bindung der Geschwister. Nach drei Jahren zurück zur Mutter. Dann mit Ex-Jesuiten  Tassos Befreites Jerusalem gelesen, das er furchtbar fand. Wieder bei Tante, 1900 in Frankfurt. Wenig Schulbildung, viel Phantasie, und Spott als Schutz gegen Verletzungen. Internat in Mannheim wieder schrecklich, der Mutter hat er wieder nix gesagt, aber dem Onkel, der ihn befreite. Da starb die Mutter, und er war dabei – ein bleibender Eindruck. Ein Jahr in Bonn bessere Schule. Vater streng und nicht für Bildung – werde bei den Brüdern Kaufmann! Insgesamt ungeborgene Hin und Her Kindheit, während Mama in 15 Jahren zu ihren drei ersten nochmal 9 Kinder gebar.

Clemens kriegte eigentlich keine ordentliche Erziehung. Er schuf sich Kindheit aus Phantasie – aber hatte nirgends einen Anker. Schöpferische Kindheitsträume mit Sophie und Bettine. Vaduz auf dem Speicher. Bei Faktotum Schwab soll er Buchhaltung lernen, kriegt aber Märchen erzählt. Auch die Religion als Märchenwunderglauben. Schlimm die geistige Zuchtlosigkeit, die ihm später schadete. Phantasie als Flucht, Witz als Waffe. Nix wie Dummheiten im Kopf, auch in Langensalza, wohin man ihn schickt und wo er viel Blödsinn macht. Nach Rauswurf London, auch da nix getaugt, sieht Vater es endlich ein. Da soll er Bergwissenschaften studieren. Fleissiger Anfang, Vaters Tod, großer Bruder übernimmt. Franz wird richtiger Vater. Nach einem Jahr Aufgabe des Studiums, heim, wo Bettine die geliebte Schwester wurde.

1789 Jena, viel Spaß mit den Romantikern dort. Philistererzählung gegen Fichte und Schelling. Sophie Mereau, die noch wie Schillern und Göthe dichtete. Beginn des Künstlers. Schlegels und Tieck. Salon der Caroline. Unter- und Unbewußtes, Muskikalisches, Malerisches, Phantasie – gegen Klassik, Plastik und Gesetz. Er geht allerdings den Meistern der Romantik auf den Nerv (. Tieck erkannte die Märchen an, aber war gegen das Diffuse, Willkürliche und Sonderbare. Caroline fand ihn zu wild. Aber sie urteilte fair. Dagegen Friedrich und Dorothea Schlegel waren falsche Freunde, auch im Blick aufs Verhältnis zur verheirateten Sophie. Inmitten all der Kopfromantiker war er ein Herzromantiker. Man nahm ihn aber nicht ernst. Goethe und Schiller finden ihn zu gestaltlos.

Clemens suchte immer den Hafen der Liebe, aber kaum besaß er sie, fing er an sie zu zerfleischen. 1800 stirbt Sophie bei Besuch zu Wieland. Winkelmann guter Freund. Nach Marburg zu Savigny, dem geliebten Freund. Der war ruhig und heilsam.  Freundschaft mit Arnim. Trennungen, Leiden am Verlust von Sophie. Erneute Vereinigung mit der Geschiedenen. Ehe. Aber auch hier: zerstörte er was er besaß. Schafft es nicht, Realität zu akzeptieren, trotz Ideal-Sehnsucht. Was überhaupt sein Leben bestimmte. Plus arge Sinnlichkeit, der er verfallen war. Marburg. Heidelberg, überall sehr populär. Mit Arnim in Berlin. Des Knaben Wunderhorn und Tod des zweiten Babies. Tod Sophies beim dritten Kind. Clemens Leben brach entzwei.

Ab jetzt Leben als Flucht, in Verirrungen,.läßt sich in blöde Ehe ziehen. Hölle, Scheidung. Berlin bei Arnim und Grimm. Dort sehr gefeiert. Macht sich aber durch Spott unbeliebt. Begann, preußisch zu fühlen unter Arnims Einfluß.. Undsoweiter. Nicht erhebend.

Hier ein paar Warnungen:

Fanferlieschen

Ursula als Ur-Bild der Mutter. Auf keinen Fall vorlesen. Diese Heiligkeit des Frauenbildes  ist viel zu grausig erkauft. Diese Ursula ist nicht mehr menschlich in ihrer Liebe, die alles besiegt. Und eh zu viel Höllenkram dabei. Wir haben nicht diese Art der Selbst-vernichtenden Selbstverleugnung. Nicht in diesem Grade. Das ist übertrieben und darum schlecht.

Godwi

Eine Art Wilhelm Meister auf subjektiv

Wasa

Spott über Kotzebue in Verteidigung von Schlegel und Tieck

Ponce de Leon

Auf dem Weg von der Romantik zu Göthe. Aber immer zu viel Witz. Und das Problem zu ernst für eine Kommödie. Und zu viel von ihm selbst drin. Heine sagt: es gibt nichts Zerrisseneres als dieses Stück, Gedanken wie Sprache.

Murmeltier

Ist wieder so eine Mädchen-Quältortur

Die Rose

Ne, perverse Treueprobe

Die Philister vor,in und nach der Geschichte

Crazy Bildungsballast und Zeitkritik vom alten Testament bis zu den Feinden der Romantiker. Man muss sehr suchen, um da Körner zu finden

Bärenhäuter

Versuch eines neuen Volksbuchs quer durch alte Sammlungen des 16 und 17 Jhs. Ist aber Satire gegen die Feinde der Romantik.

Vom Schwaben, der das Leberlein gefressen

Ein strafender Christus.

Aus einem geplünderten Postfelleisen

I  Über den Verlust altdeutscher Tugend. Interessant für den deutschen Nationalcharakter. Über den Erhalt gotischer Kirchen bei abnehmender Religiosität.

II Satire auf die neu-erwachte falsche Frömmigkeit der Gefühligkeit

Die lustigen Musikanten

nix

Info

Erscheinungsjahr19. Jh., 1. Hälfte
Seiten300-600
AutorBrentano, Clemens

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