– 1 – Apostel Barnabas († 61)
Der Apostel Barnabas wird zum Kreis der 70 von Jesus berufenen Jünger gezählt. In Zypern wurde er unter dem Namen Joseph in eine reiche, jüdische Familie hineingeboren. Seine Ausbildung erhielt er zusammen mit Saulus, dem späteren Paulus, in Jerusalem. Unter den Jüngern Jesu erhielt er seinen Zweitnamen – Barnabas (übers.: Sohn des Trostes). Mit Paulus führte er mehrere Missionsreisen durch. Auch nahm er am ersten Apostelkonzil teil. Zu seinem Wirkungsraum gehörte gemäss der Tradition auch Norditalien, wo er die ersten Christen in Mailand taufte. Da das Tessin das Evangelium von Norditalien (Mailand und Como) aus erhalten hat, betrachtet man es als Kind des Hl. Barnabas. Der Apostel Barnabas starb in Zypern als Märtyrer. Sein Gedenktag ist der 11. (24.) Juni.
– 2- Hierarch Protasius, Bischof von Lausanne († 646)
Protasius war in der ersten Hälfte des 7. Jhd. Bischof von Lausanne. Er zeichnete sich durch seine Tugend und Liebe zur Wissenschaft aus. Protasius genehmigte und unterstützte die Gründung des Klosters in Baulmes bei Yverdon. Er starb bei der Beschaffung von Holz für den Bau der Kathedrale von Lausanne im Juragebirge in der Nähe von Bière. Von dort brachte man seinen Leib nach Basuges, wo er in einer Marienkapelle bestattet wurde. Der Ort wurde später nach ihm St. Prex benannt. Im 9. Jhd. wurde dort ihm zu Ehren eine Basilika errichtet. Sein Gedenktag ist der 6. (19.) November.
– 3 – Hierarch Marius, Bischof von Lausanne ( † 594)
Marius wurde in der Diözese Autun geboren. Im Jahre 574 wurde er Bischof von Avenches. Da Avenches der andauernden Bedrohung durch die Alemannen ausgesetzt war, verlegte er den Bischofssitz nach Lausanne. Marius war ein geschickter Goldschmied, der für seine Kirchen die liturgischen Geräte eigenhändig herstellte. Er war ein Beschützer und Wohltäter der Armen und Bedrückten; ein Mann des Gebets und ein enthusiastischer Gelehrter. So verfasste Marius eine für seine Zeit sehr zuverlässige Chronik als Fortsetzung des Geschichtswerkes des Prosper Tiro. Nach seinem Tod wurde er in seiner Diözese in Lausanne als Heiliger verehrt. Sein Gedenktag ist der 31. Dezember (13. Januar).
– 4 – Ehrwürdiger Fridolin von Säckingen († 530-540)
Fridolin war ein irischer Wandermönch. Er missionierte zunächst an vielen Orten Irlands. Später reiste Fridolin nach Gallien, wo er in Poitiers die Grabeskirche des Heiligen Hilarius aufsuchte, die im Verlaufe der Völkerwanderung zerstört worden war. Fridolin bestattete die in den Trümmern gefundenen Reliquien und erbaute eine neue Hilariuskirche. Anschliessend erschien ihm der hl. Hilarius in einer Vision und wies ihn an, sich auf die heutige Rhein-Halbinsel Säckingen – östlich von Basel – zu begeben. Auf der Reise dorthin – über Strassburg, Konstanz bis nach Chur durch Alemannien – errichtete Fridolin an vielen Orten Hilariuskirchen und Klöster. In Säckingen gründete er das älteste süddeutsche Kloster.
Im Kanton Glarus wirkte Fridolin grosse Wunder und erbaute mehrere Hilariuskirchen, daher auch der Name des heutigen Kantons – Glarus. Seine Gebeine befinden sich im Fridolinsmünster in Bad Säckingen in einem Silberschrein, der alljährlich in einer grossen Festprozession durch die Stadt getragen wird. Sein Gedenktag ist der 6. (19.) März.
– 5 – Hierarch Hilarius, Bischof von Poitiers († 367)
Hilarius wurde in Poitiers geboren und war vermutlich der erste Bischof dieser Stadt. Seine philosophischen Studien führten ihn zum Glauben an Christus. Als Bischof bekämpfte er den Arianismus und war einer der herausragendsten Verteidiger der Orthodoxie in der westlichen Kirche. Von arianerfreundlichen Bischöfen an der Synode in Béziers bei Kaiser Konstantin II. verleumdet, wurde er nach Phrygien in Kleinasien verbannt. Im Jahre 360 durfte er nach Poitiers zurückkehren und nahm 361 an der Synode in Paris teil. Dort konnte er schliesslich die Absetzung der arianischen Bischöfe in Gallien durchsetzen. Manche Autoren sehen in der Sanftmut und zugleich Standhaftigkeit des Hilarius einen Grund für den antiarianischen Umschwung in Gallien. Als lateinischer Kirchenvater wird er auch in der orthodoxen Kirche hoch geschätzt. Bischof Hilarius ist über den hl. Fridolin mit dem Kanton Glarus verbunden. Sein Gedenktag ist der 13. (26.) Januar.
– 6 – Ehrwürdiger Sigisbert († Mitte des 8. Jhd.)
Gemäss der Überlieferung war der Franke Sigisbert ein Schüler des irischen Wandermönchs Kolumban. Bevor sich Sigisbert auf Wanderschaft machte, lebte er im von Kolumban gegründeten Kloster Luxeuil. Sigisbert liess sich im heutigen Disentis an einer abgeschiedenen Stelle als Einsiedler nieder. Mit der Unterstützung des Churrätiers Placidus, gründete er später um das Jahr 700 ein Kloster. Nach seinem Tod wurde er neben seinem Freund Placidus bestattet. Ihre Gräber erhielten früh den Ruf der Wundertätigkeit. Sein Gedenktag ist der 11. (24.) Juli.
– 7 – Märtyrer Placidus († Mitte des 8. Jhd.)
Placidus war ein Gutsbesitzer, der durch eine Predigt des ehrwürdigen Sigisbert zum Christentum bekehrt wurde. Fortan setzte er sich für das Kloster Disentis ein. So wehrte sich Placidus gegen unrechtmässiges Verhalten des Statthalters Victor von Chur und dessen Vorgehen gegen den klösterlichen Besitz. Der Statthalter sah durch die Aktivitäten der Disentiser Heiligen die Selbstständigkeit Churrätiens gefährdet und liess Placidus ermorden. Sein Gedenktag ist der 11. (24.) Juli.