Die himmlischen Geistwesen aus Sicht der orthodoxen Kirche
Ein Faltblatt der DOM-Arbeitsgemeinschaft Katechese
Im Alten und Neuen Bund sind die Engel von ähnlicher Bedeutung wie der Hofstaat um einen König. Im Gebet der Kirche sind die Engel stets gegenwärtig. So gilt der Montag einer jeden Woche ihrem besonderen Gedächtnis. Das Tropar des
Tages lautet:
Heerführer der himmlischen Scharen, ohne Unterlass flehen wir Unwürdigen zu euch:
Beschützt uns durch eure Gebete Und behütet uns unter der Decke der Flügel eurer unstofflichen
Herrlichkeit, die wir niederfallen und inständig zu euch flehen: befreit uns aus aller Not, denn ihr seid die Anführer der Ordnungen der oberen Kräfte.
Hinzu kommen über das ganze Jahr verteilte Feste, die der Engel gedenken:
11. / 24. Jan.: Fest der zehntausend Engel (s. Dan. 7, 10 und Offenbg. 5, 11),
26. März/ 8. April : Fest des Erzengels Gabriel,
6./19. Sept.: Fest des Erzengels Michael,
8./21. Nov.: Fest des Erzengels Michael und aller Körperlosen Mächte.
Dieser den Engeln gewidmete Festreigen zeigt, wie umfangreich ihr Dienst im Heilshandeln Gottes ist: Der Erzengel Michael war es, der nach der Vertreibung des Menschen aus dem Paradies mit seinem flammenden Schwert die Rückkehr ins Paradies verwehrte. Der Erzengel Gabriel kündigte als Bote Gottes der Gottesgebärerin die Überschattung durch den Heiligen Geist und die Geburt des Gottessohnes an. Im Alten Bund ist der Besuch der drei Engel bei Abraham von entscheidender Bedeutung, weil sie dem Erzvater gegen alle Naturgesetze Nachkommenschaft angekündigten …