Jahreskalender der Heiligen auf der DOM-Synaxis Ikone

Goar von Oberwesel, 495-575, 6./9. Juli

Der Heilige Goar wurde in Aquitanien in einer wohlhabenden Familie geboren. Bereits im Alter von 24 Jahren empfing er das Priesteramt. Anschließend ließ er sich mit Zustimmung des Bischofs von Trier am Rheinufer nördlich der Stadt Koblenz als Missionar nieder. Dies geschah zur Zeit des fränkischen Königs Childebert (511–538), etwa um 520. Goar errichtete dort eine Kapelle, stattete sie mit Reliquien aus, hielt Gottesdienst, predigte, und begann, Arme und Kranke aufzunehmen. Auch kümmerte er sich um Schiffer, die mit Handelswaren auf dem Rhein unterwegs und vielfachen Gefahren ausgesetzt waren (und deren Schiff er einmal vor dem Untergang bewahrte).. Seine Tugenden der Gastfreundschaft, der Nächstenliebe und zahlreiche Wunder machten ihn weit bekannt. Da er die Hesychia und das Einsiedlerleben liebte, musste er viele Kämpfe mit dem Widersacher bestehen. Durch die Inbrunst seiner Predigten, vor allem aber durch die Kraft seines Beispiels, brachte er viele Sünder zu Christus.

Wegen seiner wundersamen Gastfreundschaft (er hat zwei Priester durch die Milch von drei schnell herbeigerufenen Hirschkühen gerettet) wurde er vom Bischof von Trier der Magie beschuldigt. Er widerlegte diesen Vorwurf, indem er bei einer Visitation des Bischofs dessen Mantel an einem Sonnenstrahl aufhängte. Einige schreiben Goar auch zu, dass er die Weinrebe aus Aquitanien in das Rheingebiet gebracht habe.

Nach dem Tod des Bischofs von Trier wollten König Childebert I. und seine Untertanen Goar zum Bischof von Trier ernennen. Goar, der das Einsiedlerleben vorzog, lehnte ab. Der König bat ihn, seine Entscheidung zu überdenken und bot ihm 20 Tage Bedenkzeit. Goar bat Gott von ganzem Herzen, diesen stillen Ort nicht verlassen zu müssen. Sein Gebet wurde erhört, denn er wurde von einer schweren Krankheit (Lähmung) heimgesucht, die ihn sieben Jahre lang ans Bett fesselte.. Bischof konnte er so nicht mehr werden.

Am 6. Juli 575 vertraute Goar seine Seele Gott an. Sein Grab wurde bald zu einem Wallfahrtsort. Eine dort errichtete Kirche sorgte dank der vielen Besucher dafür, dass sich St. Goar zur Stadt entwickeln konnte. Seine Reliquien werden in mehreren Kirchen in Deutschland aufbewahrt, hauptsächlich aber in St. Kastor in Koblenz.

Links

https://orthpedia.de/index.php/Goar_von_Aquitanien,_Einsiedler

https://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Goar.htm

Quellen: Wiki, Oekumenisches Heiligenlexikon, Orthpedia, Mönch Melitons Heiligenviten, Vladyka Hiobs Kurzfassungen, Vater Alexandrus beiden Bände, der Tagungsband der russischen Konferenz in Berlin, einige Monographien.