Die Hades-Fahrt Jesu Christi hat im Neuen Testament eine schmale, aber hinreichende Basis: 1. Pt. 3,18 4,6; Apg. 2,24-28; Apk. 1,18. Die Petrus-Stelle hebt neben dem Leiden, der Kreuzigung, dem Sterben und dem Begraben-Werden Jesu die Hades-Fahrt als etwas Eigenständiges, Neues hervor. Er hat das Todesgeschick der adamitischen Menschheit bis in die letzte Tiefe erlitten. Die Petrus-Stelle verbindet Tod und Auferstehung Jesu Christi mit einer eingeschobenen Taufparänese. Der Weg Jesu geht über 7 Stufen, in einen Bereich, der „über und außer dieser Welt“ ist (Transzendenz), wobei er zwei Mal den Bereich der irdischen Welt und Geschichte kreuzt:
1. „Christus hat gelitten“ (1. Pt. 3,18).
2. „Er ist getötet nach dem Fleisch“: „im Fleisch“ bezeichnet diese Welt,
3. „lebendig gemacht nach dem Geist“: dieser Ausdruck bezeichnet den Eintritt in die jenseitige Welt.
4. „Er ist hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis, die vorzeiten nicht glaubten …“ (1. Pt. 3, 19-20). Nach dem Verlassen der irdischen Welt kann mit den „Geistern im Gefängnis“ nur der Hades, das Reich des Todes, gemeint sein. Der jenseitige Bereich des Himmels kann mit dem negativen Wort „Gefängnis“ nicht gemeint sein. Der Tod, der Hades, hat Christus nach Leib und Seele verschlungen, muss ihn aber wegen Seiner göttlichen Kraft wieder von sich geben. Die Festhaltekraft des Todes ist damit gebrochen. Der Getötete kehrt mit Seele und Leib aus dem Tode zurück unter die Lebenden. Dem Tod bleibt also nicht einmal der Leib (Apg. 2,31). Ab Vers 20 b folgt die Taufparänese, die eingeleitet wird durch die Erwähnung des Wassers der Sintflut, aus der Noah und die Seinen gerettet wurden. Die Überleitung zum rettenden Wasser der Taufe geschieht in Vers 21: „welches (Wasser) nun auch uns selig macht in der Taufe“. Aus dem Getauft-Sein folgt „das Abtun des Unflats am Fleisch“ und „der Bund eines guten Gewissens mit Gott“ (1. Pt. 3,21).
5. „die Auferstehung Jesu Christi“ (1. Pt. 3,21)
6. „welcher ist zur Rechten Gottes in den Himmel gefahren“ (1. Pt. 3, 22). Hier durchkreuzt Sein Weg wieder die irdische Welt mit den Erscheinungen des Auferstandenen und der Verabschiedung von den Jüngern und Aposteln bei Seiner Himmelfahrt. Die Auferstehung bringt die große Wende in das Leben des Christen. In 1. Pt. 4,14 folgt der neue Lebenswandel, des Christen mit dem Ziel, vor dem göttlichen Richter zu bestehen.
7. „Der bereit, ist zu richten die Lebendigen und die Toten“ (1. Pt. 4,5). Mitten in der Hades-Gebundenheit wirkt der Drei-Eine Gott am getöteten Jesus die Vereinigung Seines Geistes mit dem gestorbenen Leib und die Erweckung zur ewigen, Tod-freien, göttlichen Existenz…