//orthodoxe Bildung und Erziehung - Deutschsprachige Orthodoxie

Impressionen und Anregungen – ein Thema und seine Umsetzung

Bericht: Ein Projekt für die Kirchen-Kinder

Schwester Andreea Drăgoi und Johannes Sigel

Wir möchten hier über ein kleines Projekt berichten, das wir gemeinsam in der Verkündigungs-St. Justin Einsiedelei durchgeführt haben. Unser Bericht soll – gerade auch im Zusammenhang mit der kürzlich hier veranstalteten Tagung über Kinder in der Kirche, zur Anregung und Ermutigung für andere Gemeinden und ihre Kinder-Arbeit dienen. Es ging uns darum, einen kleinen Beitrag zu leisten für die Glaubens-Erziehung von Kindern und Jugendlichen, die der Einsiedelei nahestehen. Denn wenn wir ihnen helfen, ihren Anker fest in den Boden der Kirche zu versenken, werden die wilden Winde der Welt sie nicht so leicht in das weite Meer hinaus führen, wo sie in Gefahr laufen, sich selbst, und das heißt, ihre göttliche Berufung, zu verlieren.

Da sich rund um die Einsiedelei von Unterufhausen einige Familien angesiedelt haben, und andere auch von weiter her regelmäßig zum Gottesdienst dorthin kommen, haben wir uns ein Sommerferien-Programm für sie ausgedacht. Dieses Vorhaben, diese Idee traf sogleich auf großes Interesse, wie ein gutes Angebot als Antwort auf eine schon länger bestehende Nachfrage. Zu unserer Freude waren nicht nur die ersten Reaktionen voller Enthusiasmus, sondern die meisten haben auch bis zum Ende begeistert mitgemacht.

Natürlich gab es auch einen schwierigen Moment, den der liebe Gott zuließ, zur Stärkung unseres Glaubens. Drei Familien (eigentlich drei Verzweigungen der einen Familie), und somit die Mehrheit der Angemeldeten, waren verreist und niemand wusste, ob sie an dem für die Veranstaltung festgelegten Tag zurück sein würden. Eine dieser Familien musste sogar ein Unglück eines ihrer Mitglieder bewältigen. Und dann entschied auch noch eine weitere angemeldete Familie, sich von der Teilnahme zurückzuziehen. Der Termin für die Abgabe der eigenen Arbeiten wurde also nur von drei Kindern eingehalten. Zweifel, schlechte Gedanken kamen auf: „Sollen wir jetzt enttäuscht sein? So viel Mühe, so viel Gebet und niemanden kümmert es?!“ „Warte ab, bis der Tag kommt! Hast du noch immer nicht verstanden, dass es Versuchungen gibt für diejenigen, die sich für Christus bemühen? Außerdem weißt du, dass der Hl. Geist ALLES schaffen kann! Er kann euch sogar trotz der geringen Teilnehmerzahl einen wunderschönen Nachmittag schaffen.“ – so tröstete uns unser Gewissen. Also beteten wir weiter, wie üblich, unsere Hoffnung auf Gott setzend. Oft vergessen wir ja, dass das Gebet der Grundstein all unserer Tätigkeiten sein sollte, und dass nichts von dem, was wir selber tun, in sich gut ist, und wir auch unbedingt durch Gebet den Segen und die Gnade Gottes für unsere Unternehmungen heranziehen sollten. So sah sich Andreea (anders als der in Kinderarbeit seit Jahren involvierte Johannes) durch ihre Unerfahrenheit und die Unwissenheit in Sachen Kinderfreizeitgestaltung zum demütigen, inbrünstigen Gebet hingeleitet, ein Gebet, das erhört und belohnt wurde – Gott sei Dank! Am Ende waren nämlich dann doch alle angemeldeten Familien da, und wir hatten eine sehr lebendige Groß-Gruppe.

Unser kleines Programm war gedacht für Familien, die regelmäßig die Einsiedelei besuchen. Die gemeinsamen Aktivitäten sollen zum Nutzen und zur Freude aller sein, insbesondere der Kinder und Jugendlichen. Das Projekt bestand aus zwei Etappen: Die erste Etappe umfasste die Vorbereitung und Durchführung des Treffens in der Einsiedelei für Gemeindemitglieder und ihre Kinder. Die Kinder waren gebeten worden im Vorfeld etwas zum Thema “Dankbarkeit” zu verfassen, um es am angesetzten Tag vorzulesen. Wir trafen uns an einem Samstagnachmittag am vorletzten Wochenende vor dem Schulbeginn. Die Vorschulkinder hatten sich von ihren größeren Geschwistern helfen lassen dürfen, ihre Gedanken zum Thema festzuhalten – das war lustig! Auch sollten sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen: Sie konnten entweder eine Geschichte schreiben (fiktiv oder real), oder einen Brief (an Gott, an die Eltern, Freunde, Lehrer, Heilige usw.), sie konnten ein Gedicht oder ein Danksagungs-Tagebuchblatt verfassen. Die meisten haben sich entschieden, Gott zu danken für seine Wohltaten an ihnen. Sonst gab es noch einen Brief an die stets beistehende Mama; eine fiktive, im positiven Sinne schockierende Geschichte über die Konsequenzen der Undankbarkeit; eine reale Geschichte darüber, wie Gott auf wunderbare Weise in einer Pannensituation geholfen hat; in den Tagebuchzeilen wurde  Dank an die Familien ausgesprochen, an die Freunde, an die Klostergemeinschaft usw.

Bei unserem Treffen haben wir dann all diese Zeugnisse vorgelesen  – ein insgesamt erquickendes Erlebnis! Ein Beispiel der 13-jährigen Johanna haben wir hier abgebildet.) Unsere Veranstaltung war “interaktiv”, d.h. alle durften sich etwas entspannt an den Diskussionen mitbeteiligen. Es konnte anders kaum sein, da sich alle schon im Vorhinein gut kannten, und auch der Raum (die Unterkirche der Einsiedelei) und seine Einrichtung dazu einluden. Es ergab sich ein schöner Austausch von Ideen und Erfahrungen. Das Ganze wurde von uns beiden moderiert: Johannes hat einen sehr guten Draht zu Kindern, ist spontan und kommunikationsfähig, Andreea hatte sich gründlicher mit dem Thema und seinen verschiedenen Dimensionen befasst. So ergab sich eine gute gegenseitige Ergänzung und eine gelungene Zusammenarbeit, Gott sei Dank!

Die Kindergruppe (Gruppenfoto)

Die zweite Etappe galt einem gemeinsamen Tagesausflug. Alle Kinder, die fleißig mitgemacht haben, wurden damit überrascht. Er fand eine Woche nach der Veranstaltung statt, am Samstag vor Schulbeginn. Zielort: Bad Hersfeld. Dort haben die Kinder und Jugendlichen, begleitet von einigen Erwachsenen ein äußerst lehrreiches Sprachmuseum besucht, das sogar einige christliche Inhalte bietet (z.B. kann man eine Führung buchen über M. Luthers großen Einfluss auf die deutsche Sprache oder unterschiedliche Erkundungsbögen kaufen für Konfirmanden, zu den Themen Gemeinschaft, Identität und Taufe usw.) “Eine Wissens- und Erlebniswelt für Sprache und Kommunikation“, mit vielen Mitmachexponaten[1]. Die Erkundung dieses Museums wurde gefolgt von einem für die Kinder sehr zufriedenstellenden Picknick mit einer ausreichenden Menge an Pizza, mit anschließenden Spielen im Freien.

Zur praktischen Durchführung:

  1. Das Wichtigste ist: Schon im Vorfeld für die Adressaten solcher Veranstaltungen beten, d.h. jeden Tag üben, sich in die teilnehmenden Familien hineinzuversetzen.
  2. Dafür sorgen, dass die Teilnehmer-Familien alle Informationen schwarz auf weiß erhielten, so dass keine Missverständnisse aufkommen konnten und alle über das was-wann-wie-wo-wer informiert waren. Hierzu haben wir immer wieder Zettel mit den nötigen Informationen verteilt– ja, so ganz ohne WhatsApp lief das!
  3. Alles möglichst einfach halten. Darum haben wir uns auch für Pizza als Picknick entschieden. Alle Kinder essen das (und wie!), es schafft Gemeinschaft beim miteinander-Teilen, man braucht kein Besteck und hat keine Umstände beim Vorbereiten und Transportieren.
  4. Beten, dass alle bereichert werden, dass ihnen Gnade geschenkt werde, dass sie behütet sein mögen, dass sie eine schöne Zeit haben; beten für gutes Wetter, falls es eine Rolle spielt (aber noch einen Plan B bereit haben, falls Andere anderes Wetter wünschen oder brauchen, und Gott es für vernünftiger hält die Bedürfnisse oder die Wünsche jener Anderen Folge zu leisten).
  5.  Mit einem Schlusswort Dank sagen.

Und so danken auch wir, Johannes und Andreea, Gott für alles, was er uns geschenkt hat: viel Freude und ein vielfach nutzbringendes Miteinandersein in seiner Liebe. Wir danken allen mitbeteiligten Heiligen, Engeln und Mitmenschen.


[1] siehe www.wortreich-badhersfeld.de

Kurze Rede zum Thema Dankbarbeit

(oder: Ein ABC der Dankbarkeit)

Dankbarkeit ist ein sehr breites Thema, wir könnten stundenlang darüber reden, doch am wichtigsten ist es, wirklich dankbar zu leben. Und wie unser Vater Justin (unser geistlicher Vater) stets sagt: “Je früher man diese Dinge versteht, desto leichter hat man es später im Leben”.

Dankbar sein bedeutet, zu schätzen, was man geschenkt bekommen hat. Und wir haben eigentlich alles von Gott geschenkt bekommen: unser Leben und alles was wir erleben – denkt mal darüber nach, was das bedeutet! Auch die Menschen tun viel Gutes und das meiste davon bemerken wir gar nicht. Deshalb sollte man auch ihnen dankbar sein. Dankbarkeit macht uns zu besseren, liebevolleren Menschen, weil unsere Augen sich immer mehr öffnen und wir sehen immer mehr, wie wunderbar Gott und unsere Mitmenschen sind.

Und nun könnt ihr euch mal überlegen: Warum ist es für uns selbst wichtig, dankbar zu sein? Meine Antwort darauf ist: Weil es das ist eigentlich, was uns glücklich und zufrieden macht. Die Leute sagen oft: “Ja, wenn ich zufrieden und glücklich bin, (d.h. wenn meine Wünsche erfüllt sind) dann kann ich dankbar sein.” Es ist aber genau umgekehrt! Erst wenn ich ein dankbarer Mensch bin, kann ich glücklich werden. Jeder von euch kennt bestimmt Einen, der alles nötige hat, um glücklich zu sein und ist es doch nicht. Entweder will er etwas anderes als das, was er schon hat, oder er will mehr von dem, was er hat. Er ist aber nicht zufrieden. Und warum? Weil er nicht zu schätzen weiß, was er hat und undankbar ist. Aber bestimmt kennt jeder von euch einen, der es sehr schwer hat, und dennoch glücklich und zufrieden ist. Warum? Na, weil er dankbar ist! Und wie kommt es, dass er dankbar sein kann, obwohl er es so schwer hat? Weil er die vielen Dinge sieht, die er geschenkt bekommen hat. Wenn ein solcher schwer krank ist, dann sagt er: “Oh, wie gut ich es habe, dass meine Familie mich so stark unterstützt und bei mir ist. Wie gut, dass ich laufen kann, dass ich sehen und lesen kann, dass ich so ein schönes Zuhause habe? Danke für alles!” Dankbarkeit bringt Freude in unserem Leben.

Für viele üble Sachen kann man natürlich nicht dankbar sein (Gewalt, Betrug, Ausbeutung), aber man kann dankbar sein für die Gelegenheit, die man bekommt, etwas Gutes daraus zu machen. Wenn dich z.B. dein Kollege schubst, kannst du sagen: “Gut, dass er mich erwischt hat und nicht einen Anderen. Er war wütend, und er hätte seine Wut sowieso an jemanden rausgelassen. Gut, dass ich es abbekommen habe und nicht ein Anderer.” Sowas klingt sehr schwer zu machen, aber überlegt doch mal: Wir alle schätzen die Menschen, die gewusst haben, aus ihrer schwierigen Situation etwas Gutes zu machen. Das sind unsere Helden, und wir können auch Helden werden!

Dankbarkeit stärkt und vermehrt die Liebe zwischen uns Menschen! Dankbarkeit hält uns zusammen. Wenn zwei Menschen sich streiten, passiert das deshalb, weil einer von ihnen aufgehört hat dem Anderen dankbar zu sein oder weil beide aufgehört haben sich gegenseitig dankbar zu sein. Wenn sie vergessen, Dankbarkeit zu üben, wächst das Böse in ihnen immer mehr, bis ihnen eines Tages der Kragen platzt und sie lassen alles Böse aneinander raus, was sie im Laufe der Zeit in ihrem Herzen gesammelt haben. Wenn Eltern sich streiten und sich gegenseitig Vorwürfe machen: “Du hast das und das gemacht!” und der Andere: “Und du hast dies und das (…)!” Solche Eltern hätten besser aufpassen müssen, sich jeden Tag und immer wieder ein “Dankeschön” zu sagen. Das ist wichtiger als irgendwelche Fenster geputzt oder das highlight-Fußballspiel verfolgt zu haben. Wichtiger als alles in der Welt ist, dass wir den Frieden und die Liebe untereinander bewahren, nicht wahr?

Und hier etwas zum Ausprobieren: Ihr habt doch bestimmt auch Kollegen in der Klasse, die etwas anstrengender sind, die öfters schlecht gelaunt oder genervt sind. Probiert doch mal, anstatt sie böse anzugucken, ihnen ein ehrliches “Dankeschön” zu sagen, sobald ihr etwas Positives entdeckt, das sie gemacht haben. Oder noch besser: probiert es doch an allen mal aus, denn jeder hat manchmal schlechte Laune, oder ist genervt wegen irgendetwas. Einfach positiv sein und “Danke” sagen – ein Experiment! Dann könnt ihr sehen, was weiter passiert.

Genauso, wie durch Dankbarkeit die Liebe zwischen den Menschen wächst, so wächst sie auch zwischen Mensch und Gott. Wenn wir Gott danken, kommen wir ihm näher und stärken unsere Beziehung zu ihm. So werden wir zu seinen Kindern. Wir sehen immer mehr von all dem was er uns schenkt, und nicht nur das: Wir bekommen auch mehr Geschenke von ihm, denn wir sind seine Kinder. Und wenn wir “Danke” sagen, wenn uns mal etwas nicht passt, dann … ja dann werden wir zu seinen Lieblingskindern. Aber keine Sorge, jeder kann sein Lieblingskind werden!

Ein paar Informationen will ich euch noch mitgeben. Ich weiß, dass ihr in eurem Alter die Gesundheit noch nicht so zu schätzen wisst. Und das ist auch normal: Ihr wart noch nicht wirklich krank in eurem Leben. Aber ich sage euch trotzdem, was die Wissenschaftler in den letzten 20 Jahren alles rausgefunden haben: Dankbare Menschen sind gesünder als undankbare, sowohl körperlich, als auch psychisch. Sie leben sogar bis zu sieben Jahre länger, haben einen besseren Cholesterinspiegel, besseres Immunsystem, das sie vor Krankheiten schützt, einen besseren Blutdruck, weniger Herzkrankheiten und einen besseren Blutzuckerspiegel. Und sie sind psychisch gesünder: schlafen besser, haben mehr Selbstvertrauen, sind weniger ängstlich und depressive, weniger süchtig nach allen möglichen Sachen von Zigaretten bis zu Videospielen usw. Klingt sehr gut, oder? Dankbarsein hilft uns anscheinend sehr viel.

Zum Schluss will ich euch noch eine Geschichte erzählen von einem Wunder, das einer Schwester in Christus widerfahren ist. Sie hat mir ihre Geschichte selbst erzählt, aber sie wollte nicht, dass ich ihren Namen verrate. Die Person war Diabetikerin und sie beschloss eines Tages, eine Pilgerfahrt nach Jerusalem zu unternehmen. Ihr Arzt sagte zu ihr, sie solle keinen Kuchen essen, und allgemein nichts Süßes. Zuhause hatte sie die Gewohnheit, sich jeden Tag den Zucker zu messen mit ihrem speziellen Gerät. Als sie sich auf dem Weg nach Jerusalem machte, da vergaß sie ihr Messgerät zuhause. Als sie in Jerusalem ankam, hat sie sogar vergessen, dass sie nichts Süßes essen darf. Vor lauter Freude, an diesem heiligen Orten zu sein, wo unser Herr Jesus Christus gelebt und gewirkt hat, an diesen Orten, wo so Vieles aus der Geschichte des Christentums passiert war – vor lauter Freude hat sie ihre Krankheit komplett vergessen! Also hat sie munter von allem gegessen, was sie aufgetischt bekam. Fast zwei Wochen lang hat sie dem Herrn gedankt, die ganze Zeit über, immer wieder: “Danke, lieber Gott, dass ich hier sein darf! (…) Danke, danke, danke!” Und als sie dann nach Hause kam, entdeckte sie: “Oho! Ich bin ja gar nicht mehr krank! Ehre dir, oh Gott, ehre dir!”

Eine Premiere innerhalb der deutschsprachigen Orthodoxie

Am 1. Oktober starten die ersten Kurse der neu gegründeten Orthodoxen theologischen Fernschule. Die Orthodoxe theologische Fernschule ist eine Bildungseinrichtung der Orthodoxen Kirche, die Online-Kurse über den orthodoxen Glauben anbietet. Aktuell werden zwei voneinander unabhängige Kurse mit verschiedenen Zielsetzungen angeboten.

Katechese-Kurs „ Einführung in die Orthodoxie“

Das Ziel dieses einjährigen Kurses ist eine allgemeine Einführung in den orthodoxen Glauben. Der Kurs richtet sich vor allem an erwachsene Menschen, die orthodox werden möchten oder ein Basiswissen über den orthodoxen Glauben erhalten möchten. Für die Teilnahme ist kein theologisches oder biblisches Vorwissen notwendig.

Theologischer Kurs „Vertiefung in den orthodoxen Glauben“

Ziel dieses dreijährigen Kurses ist es, weiterführendes Wissen an Menschen zu vermitteln, die in orthodoxen Gemeinden als Lehrer der Sonntagsschule, Katecheten, Leser u.ä. tätig sein wollen. Es können aber auch Menschen teilnehmen, die ihr Wissen über den orthodoxen Glauben vertiefen möchten. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Basiswissen, das bei einem Aufnahmegespräch geprüft wird. Der theologische Kurs steht nicht in Verbindung mit dem Katechese-Kurs.

Die Fernschule gehört zur St. Barbara Gemeinde in Krefeld und wird in Zusammenarbeit mit dem Christlich-Orthodoxen Informationszentrum e. V. betrieben. Leiter der Schule ist Priester Alexej Veselov. Die Schule führt ihre Tätigkeit mit dem Segen von Erzbischof Tichon, Leiter der Russischen Orthodoxen Diözese von Berlin und Deutschland, aus. Am Unterricht können sich Lehrer und Schüler aus beliebigen Diözesen beteiligen.

Logo der Orthodoxen Theologischen Fernschule Krefeld

Wir möchten Ihnen diese Kurse ans Herz legen.

Herzliche Grüße!  

Gregor und Katharina Fernbach

Die Kurse beginnen jährlich im September, Anmeldung bis August.
Alles zu Kursgebühren (2024: 150 Euro bzw. 200 Euro pro Jahr) usw. unter dem Link:

https://www.orthodoxe-fernschule.de

Missionarische Nachsorge in der deutschsprachigen Orthodoxie: Erfahrungen mit (und von) Konvertiten

Buchcover "Endlich angekommen in der Orthodoxie - Und dann?"

Dieser Band, herausgegeben von Cornelia Hayes und Peter U. Trappe im Rahmen der Arbeit des DOM e.V., beinhaltet folgende Vorträge, welche in der Verkündigungs-St.Justin-Einsiedelei im Jahr 2022 zum o.g. Schwerpunktthema gehalten wurden:

  • Priester Thomas Dietz (hl. Apostel-Thomas-Gemeinde, München): Warum laufen uns die Leute nach der Taufe wieder weg? – Plädoyer für ein Neophytat in unserer Zeit
  • Erzpriester Nikolai Artemoff (Kathedrale der hll. Neumärtyrer, München): Gedanken zum Thema der missionarischen „Nachsorge“
  • Erzpriester André Sikojev (Maria-Schutz-Kirche, Berlin): Orthodoxie. Taufe. Und dann? Auftrag und Lehre
  • Priester Constantin Prihoanca (Kirche der hl. Trinität, Heidelberg): Quellen der orthodoxen Tradition, wie Konvertiten aufzunehmen sind: Historisch-kanonische Vorschriften und heutige Praxis
  • Priester Konstantin Anikin (hl. Alexej-Gedächtniskirche, Leipzig): Zum altchristlichen System der Bibelkatechese: Neue Erfahrungen und Anpassungsmöglichkeiten bei der Sorge für neue deutschsprachige Mitglieder
  • Erzpriester Mihail Rahr (hl. Maria-Magdalena-Kirche, Weimar): Diverse katechetische Empfehlungen sowie Programmvorschläge für verbindliche Katechesegrundlagen
  • Erzpriester Stefan Anghel (hl. Nikolaus-Kirche, Offenbach): Kirchliche Integration in Zeiten der Beschleunigung
  • Kirill Emelyanov und Nadezhda Beliakova (Oerlinghausen): Heilige Liturgie und Laien in orthodoxen Moskauer Pfarreien: Kontroverse Dimension der „Tradition(en)“ und „Nachsorge“
  • ­­Archimandrit Justin (Rauer) (Verkündigungs-St.Justin-Einsiedelei): Über die Notwendigkeit, bei ‚Alt-Eingesessenen‘ und ‚Neu-Hinzugekommenen‘ dasselbe Ausmaß an Unwissen über das kirchliche Leben vorauszusetzen

Ergänzend zu den Vorträgen befinden sich in diesem Band die jeweils nach den Vorträgen stattgefundenen lebhaften Diskussionen, und bieten dem Leser dadurch einen umfassenden Eindruck dieses wichtigen Themas nicht nur aus Sicht von Priestern, sondern auch von Laien.

260 Seiten︱Broschur︱19,50 | Bestellung hier
­
­
­ ­

Cover des Buches Große Ziele, kleine Schritte. Überraschende Erziehungsperspektiven aus den Quellen der christlichen Tradition
von  Philip Mamalakis:

In den letzten 25 Jahren ist eine Flut von Erziehungsratgebern auf den Buchmarkt geschwemmt worden. Manche hätte man besser nicht gelesen, manche wären besser gar nicht geschrieben worden. Es gibt auch gute – ohne Frage.

Doch für diese Veröffentlichung auf dem deutschen Buchmarkt sollten wir als orthodoxe Christen dankbar sein.

Es vereinigt in sich alles, was wir uns als christliche Eltern über Erziehung anlesen können:

Gesunden Menschenverstand, Beherztheit, psychologisches Werkzeug, ein christliches Verständnis des Menschen und zu guter Letzt ein Literaturverzeichnis als Goldgrube.

Philip Mamalakis hat getan, worauf wir schon längst hätten kommen sollen:

Er hat zusammengetragen, was das Evangelium und die Heiligen Väter zur Erziehung zu sagen haben. Er zitiert die Heiligen Johannes Chrysostomos, Clemens von Alexandria, Johannes Klimakos, Porphyrios, Seraphim von Sarow, Theophan den Klausner, etc. und dazu viele kluge Menschen christlicher Prägung, deren Einsichten er mit einer am christlichen Weltbild orientierten Psychologie kombiniert.

Dabei ist ein in sechs Kapiteln aufgeteiltes Werk herausgekommen, das uns schrittweise zu unserer Aufgabe als Eltern führt – nämlich unsere Kinder zu einem Leben in Christus zu erziehen.

Der Autor macht Mut, uns nicht auf kurzfristige Ziele und unterwürfigen Gehorsam zu fixieren, sondern in all unserem Handeln das langfristig Wichtige vor Augen zu haben. Unsere Kinder sollen sich zu tugendhaften, fleißigen, freundlichen, Gott liebenden Menschen entwickeln. Das braucht Zeit, Geduld, viel Konsequenz, viel Liebe und viel Gebet.

Was sind die Tugenden des Himmelreichs? fragt der Autor und antwortet auch prompt: Die Seligpreisungen! Solche Tugenden eigenen wir uns nicht über Nacht an, sie müssen beständig gepflegt werden, nicht nur in unseren Kindern, sondern auch in uns selbst. Wir sind Vorbilder. Wie gehen wir mit anderen Menschen um? Wie nutzen wir unsere Sprache? Ist sie positiv oder negativ betont? Lehren wir unsere Kinder das Evangelium als die Frohe Botschaft oder machen wir daraus einen erdrückenden Regelkatalog, eine untragbare Bürde, der sie sich entziehen, sobald sie können?

Sind wir konsequent und geduldig? Vertrauen wir aus unserem Gebet heraus genug auf Gottes Führung, Der aus unseren Kindern SEINE Kinder machen will? Sind wir beherrscht und klar in unserem Handeln, wenn wir erziehen? Können wir unsere Wut kontrollieren und liebevoll, sachlich, aber konsequent gegenüber unseren Kindern sein, wenn sie uns herausfordern?

Philip Mamalakis stellt viele Fragen, liefert aber auch die Antworten. Er ermutigt uns zur Demut, Fehler eingestehen zu können und immer wieder an uns selbst zu arbeiten, neu anzufangen – mit Gottes Hilfe!

Er weiß, wovon er schreibt:

Mamalakis ist Familienvater und hat sieben Kinder. Er ist Assistenzprofessor für Seelsorge an der Holy Cross Greek Orthodox School of Theology, selbständiger Coach und Seelsorger in Boston, USA.

Katharina Fernbach


Philip Mamalakis: Große Ziele, kleine Schritte. Überraschende Erziehungsperspektiven aus den Quellen der christlichen Tradition.

332 Seiten︱Paperback︱19,90 Euro

LINK ZUM VERLAG

Ein zentrales Element der Vermittlung von orthodoxem Wissen und orthoxer Praxis, vor allem aber der Stärkung des orthodoxen Wir-Gefühls sind gemeinsame Freizeiten unter geistlicher Leitung. Verschiedene Gemeinden in Deutschland haben bereits umfangreiche Erfahrungen damit und teilen diese gern. Da die Informationen für deutschsprachige Leser nicht so leicht zu finden sind, haben wir ein paar „deep links“ für Sie zusammengestellt. Gerne vermitteln wir auch persönlichen Kontakt zu „alten Hasen“, wenn Sie in Ihrer Gemeinde vergleichbare Aktivitäten planen.

Eine Vielzahl an Informationen vermittelt die Seite https://roj-deutschland.de/ des e. V. Russische orthodoxe Jugend Baden-Württemberg.

Hier einige Links auf deutschsprachige Infos daselbst:

Daneben gibt es eine Materialsammlung auf http://freizeit.orthodoxinfo.de/ – hier liegen Dokumente, die teils deutsch, teils russisch sind, in Teilen auch in der oben verlinkten Broschüre enthalten sind.

Darüber hinaus finden Sie geballtes Wissen für die praktische Vorbereitung, etwa

Wer vor der Aufgabe steht, etwas Vergleichbares zu organisieren, sollte jedenfalls einen Blick darauf werfen.

Einen Überblick über regelmäßig stattfindende Jugendfreizeiten finden Sie HIER. Das ist zwar nur auf russisch, aber Google hilft gern beim Übersetzen, und hinter den angegebenen Links darf man in jedem Falle auch mit einer Anfrage in deutscher Sprache auf eine Antwort hoffen.

Gutes Gelingen zur Ehre Gottes!

HPA

Die Kultur der Achtsamkeit und die Wachsamkeit (Nepsis) bei den Vätern der Kirche: Passt das oder hakt es? Und wo?

Einladung

FOCS Logo

Die Kultur der Achtsamkeit und die Wachsamkeit (Nepsis) bei den Vätern der Kirche: Passt das oder hakt es? Und wo?

Unsere moderne Kultur ist eine Kultur des Wandels. Das Alte gilt nicht, es wird ständig vom Neuen und noch Gültigeren überholt. Weil in den Familien keine Traditionen mehr weitergegeben werden, und weil überall Kreativität verlangt wird, entsteht ein Druck auf die Selbst-Definition jedes Einzelnen, die ebenfalls immer neu zu leisten ist. Das ist anstrengend, weil dabei auch immer wieder um Anerkennung neu gerungen werden muss. Und so florieren die Ratgeber.

„Achtsamkeit“ ist dabei eine Art Grund-Norm. Sie hat ihren Ursprung in fernöstlichen Religionen. Wir wollen als orthodoxe Christen diese Kultur ein wenig genauer prüfen, wie sie sich unterscheidet von dem, wozu wir berufen sind, und an welchen Stellen sie auch hilfreich sein kann. Was lassen wir an uns ran und was wehren wir ab? Und welche Rolle spielt dabei die Unterscheidung von Gut und Böse, und wie läßt die sich fördern?.

Gemeinsam mit Vater Stefan und Vater Georg freue ich mich schon auf unser Treffen und hoffe auf frühe Anmeldungen, die es möglich machen könnten, Fahrgelegenheiten zu koordinieren. Wegen der weiterhin möglicherweise geltenden Corona-Schutzmaßnahmen müssen wir die Teilnehmerzahl begrenzen, – also bitte melden Sie sich bald!

Gesprächspartner:

  • Erzpriester Stefan Anghel, Offenbach
  • Priester Georg Poloczek, Frankfurt

Ort und Zeit:

Samstag, den 3. Juli 2021
Rumänische Nikolauskirche Offenbach, Backstraße 16 
Beginn: 10.00 Uhr – Ende: ca. 18.00 Uhr,

18.00 Uhr Deutsche Vesper              

Programm:

10.00 Uhr: Kaffee/Tee/Kekse  

10.30 Uhr:
I. – Patrick Bradley: Religiöse und säkulare Quellen der „Achtsamkeit“ 
(anschließend Diskussion)

12.30 Uhr: Mittagessen

13.30 Uhr:
II Tatjana Kühne-Khrissanfova: Erfahrungen und Anfragen zur christlichen Behutsamkeit im Umgang mit sich selbst und miteinander
(anschließend Diskussion)

15.00 Uhr:
III Cornelia Hayes: Orthodoxe Quellen zur Wachsamkeit
(anschließend Diskussion)

16.00 Uhr: Herzhafter Imbiss

17.00 Uhr:
IV Vater Stefan: Achtsamkeit und Angst
(anschließend Diskussion)

18:00 Uhr: Ende, oder

18.00 Uhr:
Deutsche Vesper für alle, die noch dableiben können

Die FOCS-Gespräche werden von unserem DOM-Mitglied Cornelia Hayes organisiert, sie wird gern alle eventuellen weiteren Fragen beantworten.
Anmeldung an Cornelia bis spätestens 30. Juni 2021, oder auch über die DOM-Gesellschaft: kontakt@dom-hl-michael.de

Unkostenbeitrag: € 40 (für Familien nur ein Beitrag!)
Vorbereitungstexte erhalten Sie per Mail!


Über FOCS:

Ungeachtet aller Konfessions-Grenzen wissen sich Menschen, denen der auferstandene Christus am Herzen liegt, miteinander im Heiligen Geist verbunden. Diese Verbundenheit sollen halb-jährliche Gespräche und die Verbreitung der Zeitschrift Christian Bioethics, Non-Ecumenical Studies in Medical Morality reflektieren und vertiefen. Die Gespräche lassen die gemeinsame Tradition der frühen Kirche als für die Gegenwart lebendig und lebbar erkennen; die Zeitschrift betont in kontroverser Diskussion die Verschiedenheiten Konfessions-gebundener Interpretationen dieser Tradition, um diese Unterschiede am Gemeinsamen der Überlieferung zu überprüfen. Im Gegensatz zum ökumenistischen Zeitgeist (der traurigen Wirklichkeit hinter dem, was sich als „Ökumene“ ausgibt) sucht FOCS die Einheit aller Christen in der einen Kirche Christi nicht durch menschliches Sozialhandeln oder Konsensbilden voranzubringen sondern bekennt, dass diese nur von der Gnade Gottes erbeten werden kann. Unsere unverzichtbare Mitarbeit an dieser wirkenden Gnade liegt im Bemühen, in Treue zur Kirche der Apostel unser Leben in Christus zu vertiefen. Angesichts eines „Christentums“, das sich immer mehr zur säkularen Kultur-Einrichtung degradiert, möchte das Forum, über das Trennende der verschiedenen Glaubens-Richtungen hinweg, dazu beitragen, dass Christen einander bei dieser Vertiefung beistehen.                                  

Einladung

FOCS Logo

„Christentum oder Kirche?“ Der hl. Hilarion von Wereja als Wegweiser für Orthodoxe von heute

Gesprächspartner:

  • Erzpriester Stefan Anghel, Offenbach
  • Priester Georg Poloczek, Frankfurt
  • Priester Ioan Ovidiu Ioan, Kassel

Ort und Zeit:

Samstag, den 17. Oktober 2020
Rumänische Nikolauskirche Offenbach, Backstraße 16 
Beginn: 10.00 Uhr – Ende: ca. 17.00 Uhr,

18.00 Uhr Deutsche Vesper              

Programm:

10.00 Uhr: Kaffee/Tee/Kekse  

10.30 Uhr:
I. – Einleitung: Vom DOM-Treffen im Juni: Hinführung zum Hilaron-Text                                                                                            

11.00 Uhr:
II. – Hilarion von Wereja: Kirche als Leben und Wahrheit

11.30 Uhr:
III. – Rod Drehers Benedikt-Option: christliche Lebensformen ohne Kirche (anschließend Diskussion)

12.30 Uhr: Mittagessen

13.30 Uhr:
IV. – Kardinal Ratzingers „nichtkonfessionelle Minderheiten“ als Nährboden einer Zivilreligion ohne Wahrheitsanspruch (anschließend Diskussion)

14.30 Uhr:
V. – H.T. Engelhardt über Kirche ohne Wahrheit: Liturgiereform durch Vatikan II (anschließend Diskussion)

15.30 Uhr:
VI. – Fußangeln einer nicht-kirchlichen Liebe (Metr. Joannis Zizoulas‘ pastoraler Ansatz) (anschließend Diskussion)

16.30 Uhr: Herzhafter Imbiss

17:00 Uhr:
Ende

18.00 Uhr:
Deutsche Vesper für alle, die noch dableiben können

Die FOCS-Gespräche werden von unserem DOM-Mitglied Cornelia Hayes organisiert, sie wird gern alle eventuellen weiteren Fragen beantworten.
Anmeldung an Cornelia bis spätestens 14. Oktober 2020, oder auch über die DOM-Gesellschaft: kontakt@dom-hl-michael.de

Aus bekannten Gründen ist die Teilnehmerzahl auf 30 begrenzt, um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten!

Unkostenbeitrag: € 40 (für Familien nur ein Beitrag!)
Vorbereitungstexte erhalten Sie per Mail!


Über FOCS:

Ungeachtet aller Konfessions-Grenzen wissen sich Menschen, denen der auferstandene Christus am Herzen liegt, miteinander im Heiligen Geist verbunden. Diese Verbundenheit sollen halb-jährliche Gespräche und die Verbreitung der Zeitschrift Christian Bioethics, Non-Ecumenical Studies in Medical Morality reflektieren und vertiefen. Die Gespräche lassen die gemeinsame Tradition der frühen Kirche als für die Gegenwart lebendig und lebbar erkennen; die Zeitschrift betont in kontroverser Diskussion die Verschiedenheiten Konfessions-gebundener Interpretationen dieser Tradition, um diese Unterschiede am Gemeinsamen der Überlieferung zu überprüfen. Im Gegensatz zum ökumenistischen Zeitgeist (der traurigen Wirklichkeit hinter dem, was sich als „Ökumene“ ausgibt) sucht FOCS die Einheit aller Christen in der einen Kirche Christi nicht durch menschliches Sozialhandeln oder Konsensbilden voranzubringen sondern bekennt, dass diese nur von der Gnade Gottes erbeten werden kann. Unsere unverzichtbare Mitarbeit an dieser wirkenden Gnade liegt im Bemühen, in Treue zur Kirche der Apostel unser Leben in Christus zu vertiefen. Angesichts eines „Christentums“, das sich immer mehr zur säkularen Kultur-Einrichtung degradiert, möchte das Forum, über das Trennende der verschiedenen Glaubens-Richtungen hinweg, dazu beitragen, dass Christen einander bei dieser Vertiefung beistehen.                                  

Einladung

„Kirche“ im Glaubensbekenntnis: Was (genau) gilt es da zu „glauben“? Und warum?

Gesprächspartner:

  • Erzpriester Stefan Anghel, Offenbach
  • Priester Georg Poloczek, Frankfurt
  • Priester Vladimir Bayanov, Würzburg

Ort und Zeit:

Samstag, den 20. Juni 2020
Rumänische Nikolauskirche Offenbach, Backstraße 16 
Beginn: 10.00 Uhr – Ende: ca. 17.00 Uhr,

18.00 Uhr Deutsche Vesper              

Programm:

10.00 Uhr: Kaffee/Tee/Kekse  und Austausch über aktuelle Probleme

10.30 Uhr:
I. Weltgeschichte – Heilsgeschichte: Wo kommt Kirche her? Wo geht sie hin?                                                                                            

11.15 Uhr:
Diskussion (biblische Texte, Hermas, Clemens, Irenäus, Chrysostomos, Kanones)

12.30 Uhr: Mittagessen

13.30 Uhr:
II. Wer gehört zur Kirche und wie? „Klerus,“ „Laien“ als Einheit und Vielheit im Heiligen Geist

14.15 Uhr:
Diskussion (vorige + Didache, Cyprian, Ignatius, Basilius, Justinian, Popovic)

15.00 Uhr:
III. Berufung und ihre Umsetzung a): Die Autorität der Hirten und die Pflicht zum Frieden

15.45 Uhr:
Diskussion (vorige + Meyendorff, Hausammann, Pheidas)

16.30 Uhr: Imbiß

17:00 Uhr:
IV. Handlungsfelder der alten Kirche als Problem-Ansagen für heute

17:20 Uhr:
Diskussion (vorige Texte)

18.00 Uhr:
Deutsche Vesper für alle, die noch dableiben können

Die FOCS-Gespräche werden von unserem DOM-Mitglied Cornelia Hayes organisiert, sie wird gern alle eventuellen weiteren Fragen beantworten.
Anmeldung an Cornelia bis spätestens 17. Juni 2020, oder auch über die DOM-Gesellschaft: kontakt@dom-hl-michael.de

Aus bekannten Gründen ist die Teilnehmerzahl diesmal eng begrenzt, um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten!

Unkostenbeitrag: € 40 (für Familien nur ein Beitrag!)
Vorbereitungstexte erhalten Sie per Mail!


Über FOCS:

Ungeachtet aller Konfessions-Grenzen wissen sich Menschen, denen der auferstandene Christus am Herzen liegt, miteinander im Heiligen Geist verbunden. Diese Verbundenheit sollen halb-jährliche Gespräche und die Verbreitung der Zeitschrift Christian Bioethics, Non-Ecumenical Studies in Medical Morality reflektieren und vertiefen. Die Gespräche lassen die gemeinsame Tradition der frühen Kirche als für die Gegenwart lebendig und lebbar erkennen; die Zeitschrift betont in kontroverser Diskussion die Verschiedenheiten Konfessions-gebundener Interpretationen dieser Tradition, um diese Unterschiede am Gemeinsamen der Überlieferung zu überprüfen. Im Gegensatz zum ökumenistischen Zeitgeist (der traurigen Wirklichkeit hinter dem, was sich als „Ökumene“ ausgibt) sucht FOCS die Einheit aller Christen in der einen Kirche Christi nicht durch menschliches Sozialhandeln oder Konsensbilden voranzubringen sondern bekennt, dass diese nur von der Gnade Gottes erbeten werden kann. Unsere unverzichtbare Mitarbeit an dieser wirkenden Gnade liegt im Bemühen, in Treue zur Kirche der Apostel unser Leben in Christus zu vertiefen. Angesichts eines „Christentums“, das sich immer mehr zur säkularen Kultur-Einrichtung degradiert, möchte das Forum, über das Trennende der verschiedenen Glaubens-Richtungen hinweg, dazu beitragen, dass Christen einander bei dieser Vertiefung beistehen.                                  

Am 23. November 2019 fand in der Offenbacher rumänischen Nikolauskirche das

29. Treffen des Forum für orthodoxe Spiritualität in Kultur und Bioethik

statt. Thema war die „Glaubens-Erziehung in der Familie“.

Cornelia

Nachfolgend ein Bericht unseres DOM-Mitglieds Cornelia, die diese halbjährlichen Treffen immer wieder mit interessanten Gästen und Beiträgen organisiert.

Vater Stefan, unser Gastgeber, legte zur Begrüßung gleich die wesentliche Grundlage: Er verwies nämlich – im Kreis der „wirklichen Gastgeber“, die als Fresken ringsum an den Wänden bereitstanden – insbesondere auf den Heiligen Fürsten Constantin Brânceanu. Dieser bezahlte sein Bekenntnis zu Christus gegenüber den Unterdrückern der Kirche nicht nur selbst mit dem Leben, sondern ermunterte zugleich seine vier Söhne sowie deren Lehrer zur Annahme desselben Martyriums. Für uns bildete diese Erzählung dem Hintergrund, der unsere eigenen (deutlich harmloseren) Nöte in ein angemessenes Licht rückte.

Das FOCS-Gespräch in der rumänischen Kirche in Offenbach

Den Anfang machte Katerinas Darstellung der Schwierigkeiten beim Bemühen, sich als Mutter in die Nachfolge Christi zu stellen.

Fragestellungen

  • Was bedeutet es, wenn heute Eltern und
    Großeltern oft nicht mehr als Vorbild geachtet werden?
  • Geht es nur darum, allerlei psychologisch
    Unterdrückendes beiseitezuräumen? Oder existiert noch irgendwo die ungebrochene
    Tradition: so wie Oma es machte, finden auch die Enkel noch richtig? Andere
    Gesprächsteilnehmer bejahten das.
  • Was bedeutet es (und ist es wirklich
    erstrebenswert) „bedingungslos zu lieben“?
  • Wie gehen Erziehende mit eigenen seelischen
    Verletztheiten um? Behindert unsere eigene strenge Erziehung unseren Weg zu
    Christus?
  • Was ist „sündhafte Natur“, was
    entwicklungsbedingte Unreife?
  • Ist die Erfahrung von Angst bei Kindern immer
    nur negativ zu werten?
  • Wie sorgen wir für äußeres Wohlverhalten, ohne
    die innere Authentizität des Kindes zu gefährden?
  • Wie gehen wir mit unserem eigenen Mangel an
    Glauben um? Erfahren wir uns manchmal als „Pharisäer“?
  • Ab wann und wie sollten Kinder Verantwortung
    übernehmen für das, was sie unbedingt wollten?
  • Wo müssen wir als Eltern auf unsere Bedürfnisse
    achten und wo „den anderen an die erste Stelle setzen“?

Vor diesem Horizont der Fragen und Zweifel konnten die Gäste ihre eigenen Erfahrungen mit Trotz bei Kleinkindern und Mediennutzung bei größeren Kindern zur Diskussion stellen.

Familie zwischen Kirche und Gesellschaft

Nach dem Mittagessen gab Vater Alexej Tereschenko aus Hannover einen Überblick über seine Dissertation über religiöse Erziehung in der Familie. Er stellte die Familie als Zwischenglied zwischen Kirche und Gesellschaft in einen Freiraum, der durch keine traditionalen Vorgaben gefüllt werden kann:

Wir alle waren selbst keine orthodoxen Kinder. Und trotzdem sollen wir unseren Kindern beibringen, wie man ein orthodoxes Kind ist.

Seine Haupt-These: wir können nicht Glauben oder Religion „beibringen“, sondern nur Gläubigkeit, Religiosität. Neben Werten oder Normen geht es hierbei um Handlungen und Beziehungen. So wie die Liturgie ihre eigene Ordnung hat, müssen auch Familien als kleine Kirchen sich ihre eigene Ordnung unter geistlicher Anleitung selbst erarbeiten: wann wird gebetet, gefastet, der Haushalt gemeinsam bewältigt, wie werden die Feste im Jahresrhythmus mitgestaltet? Entscheidend hierbei, daß jede Familie eine gemeinsame „Sache“ verfolgt – nicht eine Familien-Datscha wie vielleicht bei weltlichen Familien, sondern ein kirchliches Leben.

Inna S. ergänzte diesen Vortrag durch eine Zusammenfassung der neurologischen Hintergründe. Sie betonte die Schwierigkeiten, psychologische Erkenntnisse angemessen in die Pflege eines geistlichen Familienlebens einzubeziehen. Psychologie kann einerseits Ideologie sein. Sie vergöttlicht dann bloß vorgegebene persönlich empfundene „Bedürfnisse“. Andererseits bietet Psychologie ein Instrumentarium für Selbsterkenntnis und bedachteren Umgang mit sich selbst und miteinander. Sie dient dann dem Bemühen, die richtigen Bedürfnisse (nach einem Leben in Christus) in sich und den Kindern wachsen zu lassen.

Als Abschluss gab es für Gäste, die noch nicht gleich nach Hause reisen mussten, noch eine gemeinsame deutschsprachige Vesper in der Kirche.

Im Inneren der orthodoxen Kirche Hl. Nikolaus in Offenbach

Impressionen