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»Ich lebe und ihr sollt auch leben!«
Joh 14,19

[13. April, München]

Ein DOM-Mitglied schreibt uns:

Liebe Brüder und Schwestern,

Zum zweiten Mal wollen wir uns in diesem Jahr als orthodoxe Christen in München versammeln, um am dortigen »Marsch fürs Leben« teilzunehmen. Unsere Präsenz im letzten Jahr fand begeisterten Zuspruch, auch vonseiten der Veranstalter. Das wollen wir fortsetzen und auch in diesem Jahr unsere Stimme für das bedrohte Leben ungeborener Kinder erheben.

Zur besseren Planung insbesondere des Rahmenprogramms und der Bewirtung bitten wir alle, die daran teilnehmen wollen, um Anmeldung bis zum Sonntag, 7. April 2024 (für den Marsch selbst ist natürlich keine Anmeldung nötig) über DIESEN LINK.


Wir hoffen auf zahlreiche Teilnahme und freuen uns auf ein Wiedersehen in München!


Freitag, 12. April
18:30 Begegnung und Kennenlernen
Kapelle hl. Siluan vom Athos
Samstag, 13. April
12:15 Treffpunkt und Gebet
Karlstor (Stachus)
13:00 Kundgebung und Marsch
Königsplatz
17:00 Vigil (deutsch)
Kapelle hl. Siluan vom Athos
Sonntag, 14. April
9:00 Liturgie (deutsch), anschl. Trapeza
Kirche hl. Erzengel Michael, Ludwigsfeld

Anmeldung bis 7. April
über QR-Code im PDF-Anhang

PDF Download


oder per E-mail an:
ortho-marsch-muenchen
@mailbox.org
Adresse und Anfahrt:
http://apostel-thomas-kirche.de/de/siluankapelle-erzengel-michael-kirche-ludwigsfeld/
Bitte die längere Anfahrt am Sonntag beachten!

***

Verkündigungs-St. Justin Einsiedelei Unterufhausen

In Zusammenarbeit mit DOM

***

Überwachung, Verachtung, Verfolgung, Verhaftung, Gefängnis, psychische und physische Folter haben Heilige und heiligmäßige Christen hervorgebracht. Was können wir von ihnen lernen – hier und jetzt?

Ein ganz besonderes Winterwochenende in der Verkündigungs- St. Justin Einsiedelei in der malerischen Rhön.

Die Einladung mit genaueren Informationen über Anmeldung und Durchführung wird in Kürze veröffentlicht. Hier das vorläufige Programm:

Freitag

16:00 Begrüßungswort (S`chiarchim. Justin Rauer)
16:15 Kanon an die Bekenner (deutsch)
16:45 Einführender Vortrag: „Was ist der Mensch, dass  Du seiner gedenkest?“ – Heilige rumänische Neumärtyrer – Verlierer oder  Sieger der kommunistischen Zeiten? (Pr. Ştefan Anghel)
18:30 Abendessen
19:30 Abendgottesdienst
21:15 Dokumentarfilm mit deutschen Untertiteln
22:00 Austausch über Martyrium und Heiligkeit – „und was hat das mit mir zu tun?“

Samstag

09:00 Göttliche Liturgie (anschließend Totengedenken)
12:30 Mittagessen
14:00 Pr. Arsenie Boca
          Valeriu Gafencu
          Aspazia Oțel Petrescu
          Pr. Ilie Lăcătuşu
          (Schwester Andreea und Johannes Sigel)
15:30 Pause
15:45 Pr. Gheorghe Calciu Dumitreasa
         Archim. Justin Pârvu
         (Johannes Sigel und Nicolae Robert Geisler)
17:00 Pause
17:15 Dichtkunst in den Gefängnissen (N. R.Geisler)
19:00 Abendessen
20:00 Abendgottesdienst 
Die Vorträge werden mit Bildern und Lesungen begleitet.

Sonntag

09:30 Göttliche Liturgie
13:00 Mittagessen
14:00 Archim. Arsenie Papacioc (Schwester Andreea)
14:30 Die Väter von Sihăstria: Archim. Ilie Cleopa;         
          Archim. Paisie Olaru;
          Mönch Marcu Dumitrescu
          (Schwester Andreea)
15:00 Pause
15:15 Abschlussdiskussion: Was können wir von diesen Heiligen lernen – hier und jetzt?
          (Moderation: Mutter Andrea)
16:00 Kleines Gebet an die Bekenner (deutsch)

Bücher in deutscher und rumänischer Sprache können vor Ort erworben werden.

Begrenzte Plätze! Details siehe Flyer.

Kontakt: sigel.johannes@gmail.com

Bericht von der FOCS-Tagung im November 2023

Was meinen wir eigentlich, wenn wir in der Großen Fastenzeit im Gebet des Heiligen Ephraim des Syrers um den „Geist der Enthaltsamkeit“ bitten? Und dies als Weltkinder und (potentielle) Eheleute tun?

Wer hier nicht gut Bescheid weiß, hat es doppelt schwer, mit seinen kirchlichen Fastenregeln in der lieben Umwelt durchzukommen. Und er hat es schwer, mit dieser nicht-orthodoxen Umwelt über gesellschaftliche Probleme (Abtreibung, assistierter Suizid, sexuelle Diversitäten) zu reden: Denn mit den moralischen Argumenten, die in dieser Umwelt verstanden werden, kommen wir nicht weiter: Mit philosophischen Gründen kann man alles und sein Gegenteil auch beweisen.

Und wenn wir mit O-Ton „Askese“ herausrücken, treffen wir auf ein inzwischen weitgehendes Ressentiment gegen christliche Vorschriften, und hier besonders auf den Vorwurf ihrer (im Westen) traditionellen Leib-, Lust-, Lebens- und Frauenfeindlichkeit (Zwangszölibat und Klerikalismus), ihrer „schwarzen Pädagogik“ (Höllenstrafen und Himmels-Hoffnungen), ihrer Moralfimmelei und ungelöste Theodizee-Frage (göttlicher Tyrann der Gnaden-Willkür). Wir treffen auf Vorstellungen vom Christentum als Bollwerk gegen die allgemein erwünschte und als berechtigt anerkannte Selbstentwicklung, Selbstentfaltung, Selbstverwirklichung und Anerkennung selbst-gewählter Identitäten. 

Unser Zusammenkommen in der neuen Kirchen-Baustelle bei Vater Stefan in Offenbach nahm sich also zweierlei vor: Einerseits galt es, ein wenig Klarheit darüber zu gewinnen, warum solche Vorwürfe ein gewisses Maß an Berechtigung haben, aber nicht die Kirche der Apostel selbst treffen, die in der Orthodoxie bis heute lebendig ist. Andererseits wollten wir an den Quellen der Theologie ein besseres Verständnis unserer eigenen Askese gewinnen, damit wir, wenn wir schon mit Reden niemanden über-zeugen, doch durch unser Leben das richtige Bemühen wenigstens be-zeugen können. Zumindest ab und zu. Und dabei selbst weiterkommen.

Das erste Vorhaben führte uns auf den gewaltigen, zugleich vielfach in sich widersprüchlichen Einfluss des Seligen Augustin, des Bischofs von Hippo auf die westlichen Konfessionen. Das Vorhaben nahm das Symposiums über die Jungfräulichkeit des Heiligen Methodius von Olympos in den Blick (keine Sorge, diese Jungfrauen zeigen viel Verständnis für die Ehe!), ebenso die Einrichtungen für die Klöster, die der Heilige Johannes Cassianus nach Training in Palästina und Ägypten in der Gegend von Marseille errichtete, und die Genesis-Predigten des (unübertroffenen) Heiligen Johannes Chrysostomos. Vater Stefan, unser Gastgeber, „erdete“ uns zwischendurch mit humorvollen Einwürfen voll geistlichem Hintersinns, Vater Georg warf immer dann, wenn ihm das Eheleben zu Gebets-lastig dargestellt wurde, Zitate aus der Krönung über die Freude der Eheleute in die Runde, und Vater Constantin Prihoanca füllte kenntnisreich meine eigenen Wissenslücken. Ohne priesterliche Unterstützung kann man solche Gespräche überhaupt nicht wagen!

Ohne leibliche Fürsorge aber auch nicht. Und hier sprangen, nachdem Rodica (unsere Gastgeberin seit vielen Jahren) verhindert war, Valeria Olaru, Franziska Stummer und Köchin Ana hilfreich ein. Ein großer Dank ihrer wunderbaren Organisation und Verpflegung.

Den Schluss bildete ein gemeinsamer Austausch über von den Teilnehmern selbst ausgewählte Ratschläge des Heiligen Markus des Asketen aus den Zweihundert Kapiteln über das Geistige Gesetz. Die Teilnehmer fanden das lockere Miteinander gut, aber ich hatte ein bisschen schlechtes Gewissen hinterher: Es ist besser, wenn unsere Klosterväter solche Sachen mit uns lesen. Nur – die kriegt man halt nicht so leicht dazu.

CH

Keuschheit – Enthaltsamkeit – Besonnenheit:
Aspekte des geistlichen Lebens in un-geistlicher Umwelt

Einladung

FOCS Logo

in Verbindung mit DOM

Während der großen Fastenzeit beten wir das Gebet des Heiligen Ephraim des Syrers. Dort heißt es im zweiten Vers: Gib mir hingegen den Geist der Enthaltsamkeit, der Demut, der Geduld und der Liebe.

Der Ausdruck „Enthaltsamkeit“ steht für das griechische sophrosyne und das russische zelomudrie, die beide heutzutage gewöhnlich mit Keuschheit übersetzt werden, zugleich aber (im ersten Fall) als Besonnenheit und (im zweiten Teil) als ungeteilte Zielgerichtetheit verstanden werden können.

Solche Anliegen, ebenso wie die aus ihnen hervorgehenden „moralischen Normen“ unserer Kirche sind unserer nicht-orthodoxen Umgebung (und den eigenen Kindern, die in dieser Umgebung aufwachsen) nicht leicht zu vermitteln: in der dort herrschenden Kultur des Genusses, der eigen-schöpferischen Selbstverwirklichung und einer unmittelbar und spontan behaupteten Authentizität der Offenheit für immer Neues ist kein Platz für Verzicht, Selbst-Zügelung, Mäßigung, Durchhalten.

Da muss was Positives her, und eine Wegweisung darüber, wie man hinkommt. Diesem Positiven will unser Gespräch auf die Spur kommen.

Gemeinsam mit Vater Stefan und – so hoffen wir sehr – mit dem rekonvaleszierenden Vater Georg freue ich mich schon auf unser Treffen und hoffe auf frühe Anmeldungen, die es möglich machen könnten, nicht nur Fahrgelegenheiten zu koordinieren, sondern auch Ko-Referenten zu gewinnen, die sich einzelnen der (zuvor versandten) Texten widmen. Das hätte den Vorteil, dass ich nicht dauernd alleine rede. Die letzte Sitzung ist sowieso als Austausch für alle gedacht.

In Christo

Cornelia Hayes

Gastgeber

  • Erzpriester Stefan Anghel, Offenbach
  • Priester Georg Poloczek, Frankfurt

Ort und Zeit:

Samstag, 18. November 2023

Rumänische Nikolauskirche Offenbach, Backstraße 16 
Beginn: 10.00 Uhr – Ende: ca. 18.00 Uhr,

18.00 Uhr Deutsche Vesper              

Programm:

10.00 Uhr: Eintreffen + Kaffee/Tee/Kekse  

10.20 Uhr:
Einleitung: Die Orthodoxie, eine „Verbotsreligion“?

10.30 Uhr:
I „Obsession“ mit Sexualität?
Texte: Ambrosius von Mailand, Augustinus von Hippo
(anschließend 11.15 Diskussion)

12.00 Uhr:
II Keuschheit
Texte: Johannes Cassianus, Socrates Scholasticus, Methodius
(anschließend 12.30 Diskussion)

13.00 Uhr: Mittagessen

14.00 Uhr:
III Eifer für Gott
Texte: Johannes Chrysostomos, Gregor von Nyssa, Florovsky
(anschließend 14.45 Diskussion)

15.30 Uhr: Pause mit Kuchen

16.00 Uhr:
IV Orthodoxe Askese – ein Gespräch mit allen über vorher ausgewählte Lieblings-Worte
Texte: Markus der Asket

17.30 Uhr: Pause und Verabschiedung derer, die nicht zur Vesper bleiben können

18.00 Uhr:
Deutsche Vesper für alle, die noch dableiben können

Die FOCS-Gespräche werden von unserem DOM-Mitglied Cornelia Hayes organisiert, sie wird gern alle eventuellen weiteren Fragen beantworten.
Anmeldung an Cornelia bis spätestens 15. November 2023, oder auch über die DOM-Gesellschaft: kontakt@dom-hl-michael.de (bitte Name, Telefonnummer, Personenzahl, Mail- und/oder Postadresse mitteilen).

Oder laden Sie das PDF-Anmeldeformular herunter:

Kostenbeitrag: € 40

(gilt nicht für Christian Bioethics-Abonnenten, die schon beim Herbsttreffen 2022 bezahlt haben)

(für Familien nur ein Beitrag!)


               

19.09.2023      Die seit Jahren weitgehend römisch-katholisch und protestantisch geprägten Märsche für das Leben erhalten seit einiger Zeit neben recht einförmigen Schildern und grünen Luftballons Farbtupfer. Und zwar Ikonen, keine Originale, aber gerahmte oder geklebte Papierikonen. Denn unter Gebeten geschriebene orthodoxe Ikonen in die säkulare oder gar christenfeindliche Öffentlichkeit zu tragen, wäre ein Sakrileg, zudem auch gefährlich, und Perlen würden… Doch wie schon letztes Jahr in Berlin und auch in München wollten es sich vor allem die orthodoxe Jugend, aber auch drei DOM-Mitglieder nicht nehmen lassen, zu bezeugen, dass Christus „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh. 14, 6), „die Auferstehung und das Leben“ (Joh. 11, 25) und „das Brot des Lebens“ ist.

Während im prächtigem Sonnenschein vor dem Brandenburger Tor bei der rund einstündigen Auftaktkundgebung von Schwangerschaftsnöten, Abtreibungen, Kindestötungen, vom Lebensrecht der Alten, Kranken, Verzweifelten, auch von Selbstmord und Euthanasie die Rede war, kam das Thema der lebensspendenden Dreiheit, welches die „Todeskultur“ unserer Gesellschaft eindeutig transzendiert, nicht nur zu kurz, sondern gar nicht zu Wort. Dabei waren sogar neben ca. 4000 Pro-Life-Anhängern fünf konfessionelle Bischöfe angereist. Unter den nicht eben kirchlichen Umständen fühlte sich unsere ca. 20-köpfige Gruppe etwa wie die Hefe im Sauerteig. Auf der Terrasse des Ehrenmals beteten wir zu Beginn ein Moleben, mischten uns dann unter die Versammlung, verloren uns zwar ein wenig beim Marsch, aber einige setzten sich sogar an die Spitze des Zuges. Währenddessen gab es eine Reihe missionarischer Gespräche mit Andersgläubigen, und unser Gruppenfoto beschloss diesen erlebnisreichen Tag. Bei den kommenden Märschen wollen wir vorab über verstärkte Kommunikation viele unserer Kirchenfreunde gewinnen, damit die orthodoxen „Farbtupfer“ unübersehbar werden.

Peter U. Trappe

Eine Premiere innerhalb der deutschsprachigen Orthodoxie

Am 1. Oktober starten die ersten Kurse der neu gegründeten Orthodoxen theologischen Fernschule. Die Orthodoxe theologische Fernschule ist eine Bildungseinrichtung der Orthodoxen Kirche, die Online-Kurse über den orthodoxen Glauben anbietet. Aktuell werden zwei voneinander unabhängige Kurse mit verschiedenen Zielsetzungen angeboten.

Katechese-Kurs „ Einführung in die Orthodoxie“

Das Ziel dieses einjährigen Kurses ist eine allgemeine Einführung in den orthodoxen Glauben. Der Kurs richtet sich vor allem an erwachsene Menschen, die orthodox werden möchten oder ein Basiswissen über den orthodoxen Glauben erhalten möchten. Für die Teilnahme ist kein theologisches oder biblisches Vorwissen notwendig.

Theologischer Kurs „Vertiefung in den orthodoxen Glauben“

Ziel dieses dreijährigen Kurses ist es, weiterführendes Wissen an Menschen zu vermitteln, die in orthodoxen Gemeinden als Lehrer der Sonntagsschule, Katecheten, Leser u.ä. tätig sein wollen. Es können aber auch Menschen teilnehmen, die ihr Wissen über den orthodoxen Glauben vertiefen möchten. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Basiswissen, das bei einem Aufnahmegespräch geprüft wird. Der theologische Kurs steht nicht in Verbindung mit dem Katechese-Kurs.

Die Fernschule gehört zur St. Barbara Gemeinde in Krefeld und wird in Zusammenarbeit mit dem Christlich-Orthodoxen Informationszentrum e. V. betrieben. Leiter der Schule ist Priester Alexej Veselov. Die Schule führt ihre Tätigkeit mit dem Segen von Erzbischof Tichon, Leiter der Russischen Orthodoxen Diözese von Berlin und Deutschland, aus. Am Unterricht können sich Lehrer und Schüler aus beliebigen Diözesen beteiligen.

Logo der Orthodoxen Theologischen Fernschule Krefeld

Wir möchten Ihnen diese Kurse ans Herz legen.

Herzliche Grüße!  

Gregor und Katharina Fernbach

Die Kurse beginnen jährlich im September, Anmeldung bis August.
Alles zu Kursgebühren (2024: 150 Euro bzw. 200 Euro pro Jahr) usw. unter dem Link:

https://www.orthodoxe-fernschule.de

Ein großes Ereignis, welches unverhofft in unsere Vorbereitungen zur 3. DOM-Sommertagung hereinragte, war die 1. Theologische Konferenz zu Ehren des Hl. Justin von Čelije, des nach dem Hl. Nikolaj (Velimirović) wohl bedeutendsten Heiligen der Serbischen Kirche im 20. Jahrhundert. Sie wurde in der Verkündigungs-St. Justin-Einsiedelei bei Vr. Justin veranstaltet von Vr. Nil Lazarenco von der Skite des Hl. Spyridon (Geilnau) und vorbildlich unterstützt von Vr. Alexej Veselov und seinen Helfern aus der Hl. Barbara-Gemeinde Krefeld. Es gab glänzende Vorträge, von denen wir hoffen, dass wir sie demnächst gedruckt nachlesen können. Der DOM e.V. war mit zwei Referaten von Cornelia Hayes und Martin Rybacki vertreten. Sehr viele DOM-Mitglieder besuchten die Konferenz, so auch unser Beirat Erzpriester André Sikojev aus Berlin, und bezeugten so das große Interesse am Thema.

Ergänzend übernehmen wir den Bericht auf der Website der Russischen Orthodoxen Kirche der Hl. Großmärtyrerin Barbara:

Vom 10.-12. August 2023 fanden sich etwa 80 Interessierte verschiedenster christlicher Konfessionen (orthodox wie nicht orthodox) in der Verkündigungs-St. Justin-Einsiedelei zusammen, um sich in der 1. Konferenz dieser Art zum Thema „Eigenart der Orthodoxen Theologie: allgemeine Ansätze“ mit Gleichgesinnten auszutauschen und Antworten für ihr persönliches Glaubensverständnis finden zu können. Die Konferenz wurde von der klösterlichen Gemeinschaft mit Unterstützung von auswärtigen Mitarbeitern organisiert. Sowohl die idyllisch in Waldhessen gelegene Einsiedelei als auch die inhaltlich sehr gute Vorbereitung der Organisatoren boten einen wunderbaren Rahmen für ein grundlegendes Verständnis der orthodoxen Theologie, eine Stärkung des Glaubens durch die Vertiefung im gemeinsamen Gebet, viele neue Anknüpfpunkte aus persönlichen Erkenntnissen, Begegnungen sowie dem Beginn und der Vertiefung vieler Freundschaften..

Für viele sehr erkenntnisreich war die Beleuchtung des hellenischen Erbes im Christentum durch Äbtissin Irina Djordjic, welche sehr hilfreich ist, das Neue Testament im Kontext der damals gebräuchlichen philosophischen Begriffe des römischen Reiches zu verstehen, auf denen gezielt aufgebaut wurde, um die Lehre von Jesus Christus zu seiner Zeit gerade für Heiden verständlich zu machen. Mutter Andrea Vlachou legt in ihrer sehr eloquenten Rede dar, wie die Bibel als vom heiligen Geist inspiriert, aber von Menschen aufgeschrieben, sich dem rein intellektuellen Zugang verschließt und sich nur durch die Wirkung des Heiligen Geistes und die Kirche offenbart. Vater Justin Rauer legt dar, wie der Weg zu Gott durch „das Umgeisten“ (griechisch: Metanoia) erfolgt, bei dem wir uns „loslassen“ und als denjenigen wahrnehmen können, der wir vor Gott sein werden. Dieser Perspektivwechsel auf unser Potenzial in der Verherrlichung in Gott, legt die ungeschaffenen Energien frei, mit denen Heilung und Erleuchtung erst möglich werden. Abgerundet wurde der erste Konferenztag mit Vorträgen zur Theologie der Ikone und der Hymnographie der orthodoxen Kirche.

Der Tagungsraum während der ersten Sankt-Justin Theologischen Konferenz

Der zweite Tag beginnt mit den persönlichen Erinnerungen des S’chi-Archimandriten Basilius Grolimund an den Heiligen Justin von Čelije, dem die Einsiedelei geweiht ist. Danach trägt Marko Delić vor über die Wichtigkeit der Schriften der heiligen Väter für die orthodoxe Theologie, welche die mystische Bedeutung der Bibel aufdecken, die sich nur mit der Gnade Gottes offenbart. Das Studium ihrer Schriften ist elementar für die Erlangung der „festen Speise“ des Verständnisses, das nur den Vollkommenen vorbehalten ist. Bischof Hiob (Bandmann) adressiert die Zerrissenheit der deutschen Christen zwischen den Extremen, des Absolutismus des Papstes und des Individualismus mit der Bibel aus der Kirchengeschichte der ökumenischen Konzile und ihrer Bedeutung für die orthodoxe Theologie. Die Theologie der Heiligen ist für uns, wie von Cornelia Hayes vorgetragen, eine tägliche Erinnerung und Mahnung an ein vollendetes Leben in Gott, an dem wir uns Beispiel nehmen sollen. Mönch Nil Lazarenco zitiert den heiligen Johannes Klimakos in seinem Vortrag zur Askese und Theologie mit den Worten „Gehe den engen Weg und beenge deinen Bauch“ und führt aus, wie die orthodoxe Theologie eine asketische Lesung der Bibel erfordert und die Askese ihren Weg der Tugend nur zwischen zwei Extremen finden kann. In der Einführung in die mystische Theologie der Orthodoxen Kirche von Novize Christoph Lorentz bleibt der Satz in Erinnerung „Das Gebet einer Großmutter steht höher als gelehrte Ausführungen eines Theologie-Professors.“  Der letzte Tag wird eingeleitet mit einer wunderbaren Liturgie in deutscher Sprache, um sich später in drei verschiedenen Diskussionsrunden zu vertiefen, in denen viele Fragen zur Liturgie und Theorie und Praxis der Orthodoxie beantwortet werden können. Zurückbleiben viele leuchtende und dankbare Augen für die gemeinsame Zeit und die vielen Einblicke, die jeder Teilnehmer mit nach Hause und in sein Gebet nehmen kann. Die offene Frage von vielen am Ende war dann die nach der nächsten Konferenz, die sehnsüchtig erwartet und wohl auch bereits in ersten Planungen zu sein scheint. Nun bleibt es noch Dank zu sagen für alle die diese segenreiche, erleuchtete und heilsame Konferenz ermöglicht haben …

Quelle: https://www.rok-krefeld.de/de/index.php/news/

Gruppenfoto der Teilnehmer der Theologischen Konferenz

Rechtzeitig konnte mit DOM-Korrekturhilfe bei Hagia Sophia das Buch des Hl. Justin von Čelije „Betrachtungen zum Ökumenismus“ fertiggestellt werden:

Beschreibung

210 Seiten︱Broschur︱Zum Inhaltsverzeichnis

Edition Hagia Sophia, 21 Euro

           

Im Nachgang: Ein Resumee von DOM-Mitglied Patrick Bradley

Meine persönliche Zusammenfassung der Konferenz

Ein Theologe ist dasselbe wie ein Betender.

Das für viele Neue (aber nicht für die Kirche) ist, dass man Theologie eben nicht aus Büchern lernt, sondern durch Beten.

Beten bedeutet: die Geistkraft steht mit ungeteilter Aufmerksamkeit vor Gott.

Die Geistkraft ist das innere Organ der Seele, welches eben für das Beten zuständig ist. Seit dem Fall im Paradies ist die Geistkraft (gr. Nous) erkrankt und funktioniert nicht mehr richtig. Dafür gibt es die Kirche: zur Heilung der Geistkraft. Wie man bei den Heiligen sehen kann, funktioniert dies auch.

Das Halten der Geistkraft vor Gott ohne Unterlass ist der geistliche Kampf, den wir zu führen haben.

Im Gebet und den heiligen Mysterien in der einen ungeteilten Kirche bekommen wir Unerschaffene Energien, um das zu tun, wofür wir bestimmt sind:

Gott und den Nächsten lieben.

Das Lieben üben wir ein, indem wir aus Liebe zu Christus an uns selbst arbeiten, Christus immer ähnlicher zu werden. Dafür ist die Kirche mit ihrer Zeit und Raum sprengenden Gemeinschaft, geleitet vom Heiligen Geist der einzig passende Ort.

Nochmals vielen Dank für alles!

https://forms.gle/rSTvcivQoTn7Cm1T9

Die Anmeldephase ist beendet, Eintragung auf einer Warteliste noch möglich. Die Teilnahme am Ball ist auch ohne vorherige Anmeldung möglich, soweit ein Schlafplatz nicht benötigt oder selbst organisiert wird!

Am 07.05.2023 aus der Gemeinde Heilige Barbara in Krefeld

ab 9:30 Uhr live im ZDF

„Meine Seele ist gelähmt“

Am Sonntag des Gelähmten, wie ihn orthodoxe Christen bezeichnen, heilt Christus einen paralysierten Mann. Er ist ein Bild für die gesamte Menschheit – gelähmt durch Sünde und ihre Folgen. 

Bild: © ZDF
Bild: © ZDF

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes aus der orthodoxen St. Barbara Kirche in Krefeld steht die Heilung des Menschen im Lichte der Auferstehung Christi. Wir wurden erlöst, doch es liegt an jedem Einzelnen, die neue Freiheit für das Gute zu nutzen. 

Pfarrer Alexej Veselov feiert mit den Gläubigen die Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomos, die im 4. Jahrhundert verfasst und weitgehend unverändert in allen orthodoxen Kirchen weltweit verwendet wird. Von dem rund zwei Stunden dauernden Gottesdienst werden die Lesungen, gefolgt vom eucharistischen Teil ausgestrahlt. Musikalisch wird die Liturgie vom Chor der Gemeinde gestaltet. 

Die Pfarrei existiert seit 2012 und gehört zur Diözese von Berlin und Deutschland der Russischen Orthodoxen Kirche. Die meisten Mitglieder der Gemeinde kommen ursprünglich aus Kasachstan, der Ukraine und aus Russland. Die Gemeinde versteht sich jedoch als übernational, die Gottesdienste werden auf Deutsch und Slawisch gefeiert. Dadurch treffen sich in der Kirche jeden Sonntag zum Gebet auch Deutsche, Niederländer, Polen, Moldauer sowie Vertreter vieler anderer Nationalitäten. 

Seit Kriegsbeginn bietet die Gemeinde vielen Geflüchteten aus der Ukraine Hilfe und Unterstützung. Die Anzahl der Gottesdienstbesucher ist im Jahr 2022 um das Doppelte gestiegen, da die meisten Geflüchteten sich zum orthodoxen Glauben bekennen. Seitdem wird Pfarrer Veselov bei der Seelsorge von einem ukrainischen Priester unterstützt. Der Schwerpunkt der Gemeindeaktivitäten liegt neben der sozialen Arbeit in der Katechese, der Bildung und Jugendarbeit. 

Seit 2016 feiert die Gemeinde ihre Gottesdienste in der St. Barbara Kirche. Diese wurde ursprünglich als katholische Kirche errichtet und war dem heiligen Franziskus geweiht. Mittlerweile wurde das Gotteshaus nach orthodoxer Tradition mit Fresken und Ikonen ausgestattet.

in der Verkündigung-St. Justin-Einsiedelei in Unterufhausen (bei Fulda)
Thema „Eigenart der Orthodoxen Theologie: allgemeine Ansätze“

Ort der Konferenz: Verkündigung-St. Justin-Einsiedelei in Unterufhausen. Marienstraße 27, 36132 Eiterfeld-Unterufhausen.

Anreise: Mittwoch, den 9. August 2023 ab 18.00 Uhr.

Abreise: Samstag, den 12. August 2023 um 14.30 Uhr.

Teilnahmegebühr: 40,00 Euro. Studenten: 20,00 Euro.  Im Preis sind erhalten: Teilnahme an der Konferenz und Verpflegung (Frühstück, Mittag, Kaffee, Abendessen).

Konferenzteilnehmer kümmern sich selbst um Ihre Unterkunft.

Falls Sie eine Unterkunft brauchen, gibt es folgende Übernachtungsmöglichkeiten:

  1. in der Einsiedelei. Für genaue Informationen rufen Sie bitte das Kloster unter Telefonnummer 01607855487 an. Für die Übernachtung bitte die eigenen Bettbezüge mitbringen.
  2. in den naheliegenden Privathäusern der Freunde der Einsiedelei oder Pensionen. Auskunft erteilt Herr Sigel, Telefonnummer: 0176 80 76 67 25.
  3. eine Übernachtung in einem Hotel Ihrer Wahl. Die Konferenzteilnehmer buchen selbst ein Hotelzimmer.
    Die naheliegenden Hotels sind: „Zum goldenen Stern“, Tel.: 06676 337; Meissmers Hotel, Tel.: 06672 92090.

Anmeldung nur online: HIER

Die orthodoxe Theologie bleibt immer noch wenig bekannt unter den Theologen und Laien des westlichen Christentums. Diese Konferenz sucht diesem Mangel abzuhelfen. Sie richtet sich in erster Linie an diejenigen, die sich mit Theologie ernsthaft beschäftigen (wie, zum Beispiel, die Theologie-Studenten der Evangelischen und der Katholischen Fakultäten), in zweiter Linie, an alle (ob orthodox oder nicht), die mehr über die orthodoxe Theologie  lernen möchten.  Die Vorträge (die sowohl von Geistlichen als auch von Mönchen und Laien gehalten werden) beleuchten verschiedene theologische Themen aus spezifisch orthodoxen Perspektiven. Die Dauer eines jeden Vortrags wird 30 Minuten sein, danach gibt es je 15 Minuten für Fragen und Antworten.  Vor dem Abschluss der Konferenz ist eine Diskussionszeit (etwa 1,5 Stunden) in kleineren Gruppen vorgesehen, wo die behandelten Themen näher angegangen werden können.

Die Konferenz findet in einem orthodoxen Kloster statt. Der Tag beginnt und endet mit dem gemeinsamen Stundengebet in deutscher Sprache in der Klosterkirche. Vor der Abreise wird die Göttliche Liturgie gefeiert. Wir hoffen, dass diese Veranstaltung auch private Kontakte zwischen den Teilnehmern fördern wird. Die schöne Gegend um das Kloster herum lädt zu Spaziergängen in der Freizeit ein.

Das Programm

Mittwoch, den 9. August 2023 
ab 18.00Anreise 
      19.00Abendessen 
      20.00Abendgottesdienst 
Donnerstag, den 10. August 2023 
UhrzeitTagesablaufVortragende
07.30Morgengottesdienst 
09.30Frühstück 
Vormittagssitzung
10:00BegrüßungS‘chiarchimandrit Justin Rauer
10.15Hellenisches Erbe im Christentum: Sinn und Inhalt mancher philosophischen Begriffe in der Theologie.Äbtissin Irina Djordjic  
11.00-12.00Die Orthodoxe Auslegung der Heiligen Schrift.
In Englischer Sprache.
S‘chimamonialin Andrea Vlachou; Übersetzung: Cornelia Hayes.
13.00Mittagessen 
 Nachmittagssitzung
15.30Liturgie und Mysterien in ihrer Beziehung zur Theologie.S‘chiarchimandrit Justin Rauer
16.15Ikonographie als Theologie.Martin Rybacki
17.00Kaffee-Pause 
17.30-18-15Gesungene Theologie: die Hymnographie der Orthodoxen Kirche.Anastasia Limberger
19.00Abendessen 
20.00-21.15Abendgottesdienst 
Freitag, den 11. August 2023 
UhrzeitTagesablaufVortragende
07.30Morgengottesdienst 
09.30Frühstück 
 Vormittagssitzung
10.00-10.45Die Bedeutung der Schriften der Heiligen Väter für die Orthodoxe Theologie.Marko Dellic
10.45-11.30Die Bedeutung der Ökumenischen Konzilien für die Orthodoxe Theologie.Bischof Hiob Bandmann
11.30Kaffee-Pause 
12.00-12.45Heiligenviten als Quelle der Theologie.Cornelia Hayes
13.15Mittagessen 
 Nachmittagssitzung
15:30-16:15Askese und Theologie.Mönch Nil Lazarenco
16:15-17:00Mystische Theologie der Orthodoxen Kirche.Novize Christoph Lorentz
17.00-19.00Freie Zeit 
19.00Abendessen 
20.00-21.15Abendgottesdienst 
Samstag, den 12. August 2023 
UhrzeitTagesablaufModeratoren
08.00Psalter-Lesung 
08.30Göttliche Liturgie 
10.45Frühstück 
11.30Diskussionsgruppen 
 Liturgie-Ikone-Hymnographie.Anastasia Limberger
 Heilige Schrift-Askese- Mystische TheologieNovizin Andrea Dragoi
 Hellenisches Erbe-die Heiligen Väter-die Konzilien-die HeiligenvitenCornelia Hays
13.00Abschluss der Konferenz 
13.30Mittagessen 
14.30Abreise 

Im Programm sind Änderungen möglich.