Jahreskalender der Heiligen auf der DOM-Synaxis Ikone
Gereon von Köln + nach 304, 10. Oktober

Als – wie vermutet wird – Offizier der Thebäischen Legion wurde Gereon unter Kaiser Diokletian, wahrscheinlich im Jahr 304, mit seinen Soldaten zu Märtyrern.
Diokletian hatte seinen Mitkaiser Maximian Hercules nach Gallien geschickt, wo sich unter den bei Lyon ansässigen Römern eine bewaffnete Gruppe namens Bagaudae („Krieger“) der kaiserlichen Regierung widersetzte. Um dort die Ordnung wiederherzustellen, erhielt Maximian auch die Thebaische Legion mit 6.600 Soldaten zur Unterstützung. Die meisten von ihnen waren Ägypter, getaufte und praktizierende Christen. Gerade im Begriff, mit seinem Heer die Alpen nach Gallien zu überqueren, erfuhr Maximian, dass ein General namens Carausius im Rheingebiet zwischen Gallien und dem von Sachsen besiedelten Land sich ebenfalls gegen den Kaiser aufgelehnt hatte. Daraufhin schickte Maximian einen Teil seines Heeres über den Rhein. Der Kommandant Gereon machte in Köln mit 318 seiner Soldaten Station. Auch sie weigerten sich, Waffen gegen Christen im gegnerischen Heer zu erheben: Nach einer Überlieferung soll Gereon hierzu auch den Segen von Papst Marcellus erhalten haben. Sie alle bekannten sich mutig zum Namen Christi und wurden auf einem Feld in der Nähe der Stadt enthauptet. Ihre Leichen wurden über das Feld geschleift und in einen Brunnen geworfen.
Der Heilige Gregor von Tours bestätigt im Jahre 590 die Existenz einer Basilika in Köln zu Ehren des heiligen Gereon und seiner Gefährten. Sie scheint bereits in der Mitte des 4. Jahrhunderts bestanden zu haben und war eine Stiftung der Heiligen Helena, der Mutter Kaiser Konstantins. Diese Basilika ist nach dem Dom die bedeutendste in Köln und zählt heute zu den ältesten und schönsten Kirchen in Deutschland.
Einer anderen Überlieferung nach wurden der Heilige Gereon und seine Gefährten auf einer Säule gemartert, die heute am Eingang der Basilika steht, wobei ihr Blut auf die Säule tropfte. Die Christen verehrten diese Reliquie und glaubten im Mittelalter, dass sie in der Lage sei, Recht von Unrecht zu unterscheiden und Übeltäter zu bestrafen. Aus diesem Grund sind die Worte „Adde fidem, fuit hic pridem fusus cruor idem/ ad lapidem, si dem me male, punit idem“ („Glaube: auf diesem Stein floss einst Blut / würdest du mir Böses tun, straft er“) darauf geschrieben.
Gereons Reliquien ruhen in dieser Kirche.
Links
https://orthpedia.de/index.php/Gereon_von_Köln
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gereon_von_Koeln.html
Quellen: Wiki, Oekumenisches Heiligenlexikon, Orthpedia, Mönch Melitons Heiligenviten, Vladyka Hiobs Kurzfassungen, Vater Alexandrus beiden Bände, der Tagungsband der russischen Konferenz in Berlin, einige Monographien.