Hawthorne, Nathaniel – Short stories

(ca. 1820-1850 | 480 S.)

Nathaniel Hawthorne war ein amerikanischer Schriftsteller der Romantik. Mit seinen oft allegorischen Romanen und Kurzgeschichten erlangte er Weltgeltung. Wikipedia

Meinung

Cornelia meint:

In meiner short Story Sammlung American Renaissance

Ethan Brand

Kalkbrenner, hatte sich aufgemacht, um die unverzeihliche Sünde irgendwo in der Welt zu finden. Er fand sie in seinem eigenen Herzen als Intellekt, der über die Brüderlichkeit triumphiert. Bei der Rückkehr trifft er den Vater jenes Mädchens, dessen Seele er – experimentell sozusagen, zerstört hatte. Merkwürdige Sachen passieren mit einem deutschen Juden und seiner magic picture box und mit einem schwarzen Hund, so dass die Dorfleute, die Ethan sehen wollten, schnell wieder verschwinden. Little Joe hat Mitleid mit dem Einsamen, während er mit Papa schlafen geht. Jetzt blicken wir in die Geschichte von Ethan: Er begann als Sucher, mit Herz und Verstand. Sehnsüchtig an der Vermeidung von Sünden arbeitend. Aber mit der Zeit wurde sein Verstand immer tiefer und stärker, aber sein Herz schrumpfte, und seine Moral hielt mit der Höhe seiner Einsichten nicht Schritt. Aus dem mitleidigen Bruder-Beobachter wurde ein kalter Analysierer. Und fing dann an, mit Menschen wie mit Marionetten zu experimentieren. Nun hat er sich erboten, das nächtliche Feuer zu hüten, und dabei wirft er sich selbst hinein und wird morgens von einer erfrischten und erleichterten Natur und von seinen entsetzten Gastgebern als Skelett im Kalk gefunden. Pu brr.

Hat sowas irgend einen guten Sinn? Ja, schon, denn es lehrt, dass man die intellektuelle Neugier unter Kontrolle halten muss. Es ist ein Lehrstück für junge Menschen, die verstehen müssen, dass sie nicht alle Dinge erforschen wollen sollten. Ähnlich wie in Gorkis Nachtwächter.

JG

The minister’s black veil

Diese Parabel handelt von einem allseits geschätzten Pfarrer, der plötzlich mit Trauerschleier seine obere Gesichtshälfte bedeckt hält. Meisterhaft (und relevant für Corona-Zeiten), wie dieser Verlust des „von Angesicht zu Angesicht“ eine Trennwand auch zwischen die Menschen legt. Alle sind beunruhigt über diesen Trauerflor: Bedeutet dieser die Trauer über eine besonders fürchterliche Sünde des Pfarrers? Oder ist sein Gewissen so feinfühlig geworden, dass er auch winzige Sünden als groß und gewaltig empfindet? Er verliert seine Verlobte, weil er nicht mal sie ihm noch einmal ins Gesicht blicken lässt, und selbst in der Todesstunde beharrt er auf seiner Bedeckung.

Das Ganze ist höchst eindrucksvoll und gibt ein gutes Bild von der protestantischen Integritäts-Versessenheit, die mir auch bei vielen nordischen Autoren begegnet. Andererseits lobt man den Ernst des Sündenbewusstseins. Nix da Luther pecca fortiter! Aber entsetzlich das Fehlen der Liebe. Insofern sowohl historisch interessant als auch theologisch

O, Hist

Info

Erscheinungsjahr19. Jh., 1. Hälfte
Seiten300-600
AutorHawthorne, Nathaniel

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