Die Orthodoxe Ökumene vereint nicht ein „Orientalisches“, „Petrinisches“, „Paulinisches“ Christentum und rühmt sich nicht mit Menschen, „sei es Paulus oder Apollos oder Kephas“ (1. Kor. 22), sondern einzig des Gott-Menschen Christus Jesus, denn „in Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig“ (Kol. 2, 9). „Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“ (1. Kor. 3, 11). (DOM-Baustein 2017)

ALTORIENTALEN

Altorientalen

Der Hl. Isaak der Syrer sagt: „Liebe ist süßer als das Leben“. Der Hl. Nikolaj (Velimirovic) fügt hinzu: „Und stärker als der Tod“

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VATIKAN-KATHOLIKEN

„Wer groß sein will unter euch, der sei euer Diener; und wer unter euch will der Erste sein, der sei aller Knecht.“ (Mk. 10, 43-44)

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PROTESTANTEN

„Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.“ (Jak. 2, 26)

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ÖKUMENISMUS

Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a2/Croix_de_Taiz%C3%A9.jpg?download

„Niemand täusche euch mit leeren Worten, denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes…“ (Eph. 5, 6)

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Ein Gebet für die Einheit der Orthodoxen Kirchen

O Herr Jesus Christus, unser Gott, Haupt der Kirche, die Dein Leib ist, Der Du für Deine Jünger zum Vater betest, „dass sie alle eins sein mögen, so wie Du, Vater, in Mir bist, dass sie auch in Uns eins sein mögen, dass die Welt glaubt, dass Du mich gesandt hast“ – wir bekennen, dass Deine Kirche Eine ist und nicht geteilt werden kann; wir trauern um alle, die sich von ihr abgetrennt haben und wir beten zu Dir, dass die Spaltungen aufhören mögen. Wir setzen unser Vertrauen nicht auf Herrscher und nicht auf Menschensöhne, in denen es Heil nicht gibt, sondern wir setzen alle Hoffnung auf Dich und wir bitten Dich: Sende Deinen Heiligen Geist herab, um unsere Hierarchen zu leiten, dass sie wahrhaftig das Wort Deiner Wahrheit bewahren und dass sie die Einheit der Kirchen in all ihren Entscheidungen bezeugen mögen. Bewahre uns, o Herr, vor dem Bösen und vor all seinen Versuchen uns zu spalten, vor den Machenschaften der Regierungen, vor dem Ehrgeiz gefallener Menschen und vor der Sünde des Stolzes. Heile die Wunden, die durch unsere Lieblosigkeit entstehen, und erfülle uns und unsere Hierarchen mit Liebe füreinander als Brüder in Christo. Erhalte uns in Deiner Wahrheit – Dein Wort ist Wahrheit. Dir und Deinem Vater und dem Heiligen Geist, der Heiligen Trinität, der Quelle und der Offenbarung aller Einheit, eines Wesens und ungeteilt, gebührt alles Lob, alle Ehre und alle Anbetung, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

(Aus der deutschsprachigen Gemeinde des Hl. Isidor / Berlin – Übersetzung aus dem Englischen von Katharina Liepelt – abgedruckt auf der Titelseite der DOM-Nachrichten Nr. 2/19)

„Die alte und apostolische Ordnung und mit ihr die Einheit der Kirche wurde im Laufe des neunten Jahrhunderts erschüttert, als die Westkirche anfing, Privilegien zu beanspruchen, die ihr die Apostolische Kirche niemals zugestanden hatte, und somit die ersten Zeichen ihrer Schwäche und ihr Verlangen nach dem Primat zeigte. Später hat sich die Westkirche aufgrund dieser Schwäche zu weiteren dogmatischen Irrtümern hinreißen lassen, die schließlich das Fundament der Einheit untergruben und das nachfolgende Schisma der Kirchen hervorriefen, das die Christenheit bis heute noch geteilt hält…“

 

(Aus: Petros A. Botsis, Was ist Orthodoxie? – Eine kurze Erläuterung des Wesens der Orthodoxie und der Unterschiede zwischen den Kirchen, Athen, 1800, S. 14)

„Schon von ihrer Natur her ist die Kirche ökumenisch, denn sie ist katholisch1. Das ganze Geheimnis der Einheit, der Katholizität und der Ökumene liegt in der Zugehörigkeit zum Leib des Gottmenschen Christus … Alle Humanismen, mit dem Papst an der Spitze, hingegen gehen den umgekehrten Weg … Alle haben ein päpstlich-protestantische Seele. Der europäische Mensch degeneriert durch seinen Humanismus zu einer nichtigen Person und zum Unmenschen … Der Rationalismus ist die eigentliche Krankheit Europas, des europäischen Menschen. Der Rationalismus ist das Herz, der Verstand und das Gewissen jeder Art von Humanismus, und das Herz der Scholastik. Denn Scholastik und Rationalismus bemessen alles „dem Mensch nach“, doch der Mensch ist unvergleichlich mehr … Alle Arten von Humanismus führen zum Atheismus … Das Problem des Ökumenismus ist seit langem gelöst: durch den Gottmenschen Christus und die Kirche … In der menschlichen Welt ist einzig und allein die Kirche stärker als alle Sünden, alle Tode und alle Dämonen, die das ganze menschliche Geschlecht eingekreist haben…

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1. (hierzu aus der Anmerkung: Nach dem Katechismus des Hl. Nikolaj Velimirović ist die Kirche katholisch, d.h. allumfassend, weil sie weder an einen Ort, noch an eine Zeit, noch an ein Volk, noch an eine Sprache gebunden ist. Sie richtet sich an die gesamte Menschheit).

 

(Aus: Hl. Justin Popović, Aufzeichnungen zur Ökumene, in: Der Schmale Pfad, Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, Johannes Alfred Wolf, Band 62, S. 72-90)

So beschreibt Gustav Freytags 1887 das  friedliche Leben einer Kreisstadt in Schlesien im Jahre 1805:

„Ihre Erinnerung an frühere Zustände begann mit dem Schwedenkriege, sogar dieser war undeutlich geworden, denn die Konfessionen der Stadt verkehrten in brüderlicher Eintracht, die Gebildeten meinten, daß aller Glaubenshader abgetan und in ihrer aufgeklärten Zeit unmöglich sei, die Frauen hörten am liebsten, wenn ihre Pfarrer von der christlichen Liebe predigten, und die geistlichen Herren saßen beim Glase Ungarwein gern einander gegenüber.“
(Aus einer kleinen Stadt  in Die Ahnen).