„Die vielleicht gefährlichsten Phantasien sind Religionen, die behaupten, ihre Schriften seien von Gott diktiert und von einer Kaste sogenannter inspirierter Führer begriffen worden. Menschen bleiben Gefangene der dämonischen Macht…“ (Erzpriester Prof. Dr. Ioannis Romanidis: Die Krankheit der Religion und ihre Heilung, in: Der Schmale Pfad, Band 38, Dezember 2011, S. 63).
„Wir, die Teilnehmer des Weltgipfeltreffens religiöser Oberhäupter – Oberhäupter und Delegierte christlicher, muslimischer, jüdischer, buddhistischer, hinduistischer und schintoistischer Gemeinden … wenden uns an die Regierungsoberhäupter, an unsere religiösen Gemeinschaften und an alle Menschen guten Willens.
Wir meinen, dass der Mensch seiner Natur nach religiös ist. Von Anbeginn an spielt die Religion in der Geschichte bei der Herausbildung des Denkens, der Kultur, der Sittlichkeit und der Gesellschaftsordnung eine Schlüsselrolle. Angesichts der wachsenden Rolle des Glaubens in der modernen Gesellschaft wünschen wir, dass die Religion weiterhin als stabile Grundlage für den Frieden und für den Dialog zwischen den Zivilisationen dient und nicht als Quelle für Streitigkeiten und Konflikte missbraucht wird…
(Aus: Kyrill, Patriarch von Moskau und der ganzen Rus’, Freiheit und Verantwortung im Einklang – Zeugnisse für den Aufbruch zu einer neuen Weltgemeinschaft – Institut für Ökumenische Studien der Universität Freiburg Schweiz, 2009 – Botschaft des Weltgipfeltreffens religiöser Oberhäupter, Moskau 3—5. Juli 2006, S. 164 f.)
„…werden wir uns auf die drei Religionen beschränken, die im Laufe der Geschichte (in dieser Abfolge) aufeinander gefolgt sind: das Judentum, das Christentum und der Islam. Diese drei Religionen nehmen tatsächlich einen gemeinsamen Ursprung in Anspruch: Anbeter des Gottes Abrahams zu sein. Demzufolge ist es eine weitverbreitete Ansicht, weil wir alle den Anspruch der Nachkommenschaft Abrahams erheben – die Juden und die Muslime dem Fleische nach und die Christen auf geistliche Weise -, hätten wir alle den Gott Abrahams zum Gott, und wir alle drei beteten denselben Gott an, natürlich ein jeder auf seine Weise … Hier sind einige Dinge klarzustellen: Abraham hat Gott keineswegs in der Form des ein-personalen Monotheismus der anderen angebetet, sondern in der Form der Heiligen Dreiheit…“
(Aus: Priestermönch Seraphim Rose, Orthodoxie und die Religion der Zukunft, Edition Hagia Sophia, Wachtendonk, Deutsche Ausgabe, 2. überarbeitete Auflage 2014, S. 39 ff.)
„Der christliche Glaube hilft dem Menschen, aus der Mühle des Alltagslebens auszubrechen, um Sinn im Leben zu finden und die edleren Qualitäten des Lebens zu entwickeln. Beginnend mit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist jedoch in die westliche Welt zunehmend eine Vielzahl von hinduistischen und okkulten oder „östlichen“ Lehren eingedrungen, die ihre eigenen Methoden des spirituellen Lebens fördern. Indem sich diese Lehren der westlichen Mentalität und Kultur anpassen, verwenden sie auf freie Weise viele christliche Begriffe und Konzepte und erzeugen den Eindruck, sie würden dem Christentum nicht widersprechen, sondern eher das ergänzen, was darin fehlt. In Wirklichkeit sind diese Lehren aber im direkten Konflikt mi dem Christentum und führen ihre Anhänger auf einen irrigen spirituellen Weg … Es ist für einen gläubigen Christen nicht notwendig, mit jedem der Köpfe des Tieres einzeln zu kämpfen – das heißt, jede hinduistische oder theosophische Idee einzeln zu widerlegen. Um das Ungeheuer zu besiegen, ist es ausreichend, es in seinem Herzen zu treffen, und dieses „Herz“ ist die kardinale Annahme aller okkulten Lehren – die Zurückweisung eines personhaften Gottes“.
(Aus: Bischof Alexander (Mileant): Der siebenköpfige Drache – hinduistische und okkulte Lehren, im Lichte des Christentums betrachtet, in: Der Schmale Pfad – Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, Band 45, S. 5-53)
„In seinem Ringen, sich von allem Leid und aller Unbeständigkeit zu befreien, die mit diesem vergänglichen Leben verbunden sind, versenkt sich der östliche Asket in die abstrakte und intellektuelle Sphäre der sogenannten reinen Existenz – in eine negative und unpersönliche Sphäre, in der für den Menschen keine Schau Gottes möglich ist, nur die Schau seiner selbst. Für das Herz ist kein Platz in dieser Praxis…“
(Aus: Archimandrit Zacharias Zacharou: Buddhistische und östliche Askese verglichen mit der Askese des orthodoxen Christentums, in: Der Schmale Pfad, Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, Band 27, S. 128 ff.)
Siehe auch
Haben alle Religionen den selben Gott?
Ein Beitrag von Priester Daniil Sysoev
Bibelauszüge, die von Okkultisten zur Rechtfertigung der Reinkarnationstheorie benutzt werden
Vr. Antonios Alevizopoulos
Die Anatomie der heutigen Religiosität
Lambros Skontzos
Mentale Manipulation in Sekten
Mönch Vt.Arsenios Vliagoftis
Prof. Johannes Aagaard