Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, und er hatte ein goldenes Räucherfass; und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, auf dass er Kraft gebe den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar, der vor dem Throne ist. Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen auf aus der Hand des Engels vor Gott.
Der Bibeltext selbst, aus der Feder des Heiligen Johannes des Theologen, bestätigt den Glauben der Orthodoxen Kirche, die sagt, dass die heimgegangen Märtyrer und anderen Heiligen in Christo ihre Gebete unmittelbar zum Herrn emporsteigen lassen. Deswegen werden alle orthodoxen Altare über Gebeinen der Heiligen errichtet und wir können uns ihrer Fürbitte für uns, wohlwollend und stark vor Gott, gewiss sein. Deswegen glaubt auch die orthodoxe Kirche, dass wir eine Gemeinschaft sind mit allen Heiligen aller Zeiten.
Darüber hinaus erläutert Heilige Vater Justin Popovic:
„Wer Die Leben der Heiligen gelesen hat, fühlt und begreift mit seinem ganzen Sein, dass er nur zusammen mit allen Heiligen (Eph 3,18) Christus als Gott kennen kann und alles, was in Ihm und um Ihn und aus Ihm ist (Eph 3,18-19) …Durch die Heiligen wird die Erde zum Paradies… Da wo sie sind, da ist auch Gott der Herr zur Gänze, in ihnen, mit ihnen, in ihrer Mitte. Da ist auch die ganze ewige Wahrheit Gottes und die ganze ewige Gerechtigkeit Gottes und die ganze ewige Liebe Gottes und das ganze ewige Leben Gottes.
„Heilige Altväter der Gegenwart“ zusammengestellt vom Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers Chania, Kreta von 2007, Kapitel über Altvater Justin von Celije und Zitat aus dem „Lelek za Hristom (Trauer um Christus), S. 206-207.
Über den Gottesdienst in der Kirche schreibt der Hl. Vater Justin weiter:
„Das Leben der Kirche besteht im ununterbrochenen Gottesdienst, in der ununterbrochenen Anbetung Gottes … Jeden Tag lobpreisen wir Gott in der Kirche und feiern einen oder mehrere Heilige. Das Leben der Kirche ist unablässiger Gottesdienst, unablässiges Leben zusammen mit allen Heiligen (Eph 3,18).
Ebenda, S. 209.
Seien wir uns daher der Fürbitten aller Heiligen sicher, rufen wir sie an im Gebet und freuen wir uns auf das Zweite Kommen unseres Herrn Christus mit allen Seinen Heiligen:
Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe gegeneinander und gegen alle (gleichwie auch wir gegen euch sind), um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen Seinen Heiligen.
1. Thessalonicher 3,12 f. (vgl. 1. Korinther 1.8, Philipper 1.10)
Aleksandra Franke 26.10.2024
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