Das Mysterium der Eucharistie

Ein Faltblatt der DOM-Arbeitsgemeinschaft Katechese


Die westliche Christenheit bekennt ihren Glauben in der Liturgie mit dem apostolischen laubensbekenntnis, dessen dritter Artikel folgenden Wortlaut hat:
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige, katholische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden und ein ewiges Leben.

Bei genauerem Hinsehen fällt die Doppelung auf, mit der die Kirche in einem so konzentrierten Text noch einmal als „Gemeinschaft der Heiligen“ erwähnt wird. Auch Luther ist das Wort „Gemeinschaft“ an dieser Stelle nicht geheuer. Auf die Kirche möchte er dieses Wort überhaupt nicht angewendet sehen (Gr. Kat. II,49). Er wollte das Wesen der Kirche nicht mit einem menschlichen Gemeinschaftsbegriff verbinden, weil sie von Gott gestiftet ist. Auch wusste er, dass der Ausdruck „Gemeinschaft der Heiligen“ ein späterer Zusatz in dem Bekenntnis ist, der „Kirche“ näher erklären sollte. So wurde dieser Ausdruck 1500 Jahre durch die abendländische Kirche mitgeschleppt und prägte das westliche Kirchenverständnis im sozialen Sinne. Lange Zeit dachte man, der Begriff „Gemeinschaft der Heiligen“ (lat. „sanctorum communio“) – stamme allein aus westlicher Tradition). Vor etwa 50 Jahren entdeckte man jedoch, dass der dritte Teil des Apostolischen Glaubensbekenntnisses seinen Ursprung im Osten hat. Bischof Niketas von Remesiana (335–414, Serbien) verwendete den umstrittenen Ausdruck in einer Erklärung des Glaubensbekenntnisses. Kommt er jedoch aus dem Osten, so muss er von seinem griechischen Wortlaut her verstanden werden.
Das griechische Wort für das deutsche „Gemeinschaft“ heißt „koinonia“. Dieses hat jedoch nur ausnahmsweise eine soziale Bedeutung im Sinne von „Gemeinschaft von Personen“. Seine Hauptbedeutung ist …

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