Die Orthodoxe Kirche – das unbekannte Christentum

Ein Faltblatt der DOM-Arbeitsgemeinschaft Katechese


Ein alter Grundsatz sagt, dass der Glaube sich in der Liturgie widerspiegelt. Wie wir glauben, so beten wir und umgekehrt. Unser Glaube beruht auf bestimmten historischen Ereignissen und Anordnungen (Einsetzungen) des Herrn, die uns aufgetragen sind:

Gehet also hin und machet alle Nationen zu Jüngern und taufet sie … und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe (Mt 28,19–20).

In dem Ausdruck machet zu Jüngern sind bereits die Personen genannt, die die Tradition des Evangeliums (alles, was ich euch geboten habe) weitertragen sollen.
Sie sollen das anvertraute Evangelium behalten wie sie es empfangen haben und weitergeben an ihre Schüler. Diese Traditionskette (empfangen – behalten – weitergeben -empfangen usw.) des Evangeliums begegnet uns wiederholt beim Apostel Paulus im 1. Korintherbrief, z. B. in der Heilsordnung des Neuen Bundes (1 Kor 11,2), in der Einsetzung des Herrenmahles (1 Kor 11, 23–27) und im Bekenntnis zum Auferstandenen (1 Kor 15,1–11). So leitet er die Einsetzungsworte des Abendmahles mit den für die Tradition kennzeichnenden Worten ein:

Ich habe von dem Herrn empfangen, was auch ich euch überliefert habe (1 Kor 11,23).

Der Apostel sieht sich hier ganz bescheiden nur als einen Träger in der Traditionskette, wie das …

Frontseite des 17. DOM-Faltblatts