(1825 | 140 S.)
Meinung
Cornelia meint:
Ottokar von Böhmen will hoch hinaus, hatte die Witwe des Königs von Österreich geheiratet, obwohl schon alt, um deren Länder zu bekommen, dann aber, nach Sieg über Ungarn, doch seinem wachsenden Größenwahn einen Erben gewünscht und so Margarete verstoßen. Die warnt – aber er hört ja nicht. Die neue Ungarin macht ihm auch keine Freude – er ihr auch nicht. Konflikt über die Wahl eines deutschen Kaisers, die er hochmütig als für sich entschieden voraussetzt, aber seine steirischen Gegner sind schon unterwegs nach Frankfurt und sorgen dafür, dass ein schwacher, aber rechtlich denkender Rudolf von Habsburg Kaiser wird. Der erweist sich dann als fromme, weise Idealgestalt, und Ottokar muss noch einige Untaten begehen, ehe er sich so langsam zur Reue umkehren lässt. Am Schluss sind alle mit Gott versöhnt, Rudolf wird sein Geschlecht zur Weltherrschaft bringen, mit der Großmannssucht der Böhmen ist es aus.
Alles wunderbar historisch gesichert, im Geist eines deutsch-vaterländischen Groß-Österreich. Man kann das gut an Jugendliche geben.
Hist, Jg
Info
Erscheinungsjahr | 19. Jh., 1. Hälfte |
Seiten | 100-300 |
Autor | Grillparzer, Franz |
Kommentar zu: Grillparzer, Franz – König Ottokars Glück und Ende.