Arnim, Achim von – Die Majoratsherren

(1819 | 50 S.) Die Majoratsherren ist eine Novelle von Achim von Arnim, die – um 1818 entstanden – im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen auf das Jahr 1820 in Leipzig und Wien erschien. Wikipedia

https://www.projekt-gutenberg.org/arnim/majorat/majorat.html

 

Meinung

Cornelia meint:

Zu Beginn bin ich hin und weg: dies ist Romantik in Reinform, so wie man sich das immer gewünscht hat. Tod und Leben, Himmel und Hölle, die Phantasie als Bindeglied – stimmt alles. Plus eine grausige Geschichte mit untergeschobenem Kind und an Juden verschacherter Tochter. Die Richtigen finden sich… Aber der junge Held ist sowas von geistesblass angekränkelt, dass er sein Hinterteil nicht hochkriegt, als es darum geht, seine Esther vor dem Erwürgtwerden zu retten. Da kippt es dann echt ins Schauderliche. Es gibt dann noch die historische Komponente: die Große Hoffnung heißt Revolution, weil damit all solche Lehnsmajorate für alle Ewigkeit abgeschafft werden. Bei Kant schon geht es gegen die ewigen frommen Stiftungen, die die Kirche zerstört haben sollen, – hier sieht man immerhin ein, dass zivile Ewigkeiten eher nichts taugen. Nu gut.

Ich habe diese Erzählung mit literarischer Begeisterung, aber sonst keinerlei gutem Nutzen gelesen. Wer sich für die literarische Seite interessiert, die zugleich politisch ist, sollte den großartigen Aufsatz von Gerhardt von Graevenitz: Die Majoratsherren der Juden oder Achim von Arnims antisemitische querelle des anciens et des modernes lesen.

Info

Erscheinungsjahr19. Jh., 1. Hälfte
Seiten< 100
AutorArnim, Achim von

Kommentare

Kommentar zu: Arnim, Achim von – Die Majoratsherren.

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