„Geht und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe“ (Mth. 28, 19-20)
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Der Missionsbefehl Christi geht auf die Bekehrung von „Ethnien“, als „Nationen“, im Sinne einer gemeinsamen Geschichte und Kultur. Orthodoxe Misson spricht die Adressaten in ihrer eigenen Sprache an, inkulturiert den Glauben in vorgegebene Kulturen. (DOM-Baustein 2017)
Vater unser,
der Du bist in den Himmeln,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Königtum komme,
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser notwendiges Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schulden,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Amen.
Die Ikone der hl. Dreifaltigkeit
Bekenntnis des orthodoxen Glaubens
Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allherrscher,
den Schöpfer des Himmels und der Erde, alles Sichtbaren und Unsichtbaren,
und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes einziggezeugten Sohn, den aus dem Vater Gezeugten vor aller Zeit, Licht vom Lichte, wahren Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, den dem Vater Wesenseinen, durch den alles geworden ist, den für uns Menschen und zu unserer Errettung von den Himmeln Herabgestiegenen und Fleischgewordenen aus dem Heiligen Geist und der Jungfrau Maria und Menschgewordenen, den für uns unter Pontius Pilatus Gekreuzigten, der gelitten hat und begraben worden ist, den am dritten Tage Auferstandenen gemäß den Schriften, den in die Himmel Aufgestiegenen und zur Rechten des Vaters Sitzenden, den mit Herrlichkeit Wiederkommenden, zu richten die Lebenden und die Toten, dessen Königtum ohne Ende sein wird,
und an den Heiligen Geist, den Herrn, den Lebenschaffenden, den aus dem Vater Hervorgehenden, den mit dem Vater und dem Sohn Angebeteten und Verherrlichten, der gesprochen hat durch die Propheten,
an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der künftigen Welt.
Amen.
Detail einer Ikone aus dem 12. Jh.:
Die Verehrung des Kreuzes
Themenseiten
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Eine für das Verständnis des orthodoxen Glaubens ganz zentraler Begriff ist die Kirche. Zum „Leib Christi“ zu gehören, bedeutet Leben, davon abgeschnitten zu sein – den Tod. Aber wann gehört man dazu? Wo sind ihre Grenzen?
Der Gottmensch Jesus Christus ist das zentrale Dogma der Kirche: Gott erniedrigte Sich und wurde Mensch, damit der gefallene Mensch gerettet wird und aus Gnade Gott werden kann.
Der Glaube ist tot ohne Werke. Auch wenn Werke uns nicht erretten können, sind doch unser lebendiges Gebet und ein Leben in der Tradition der Kirche Erweis unseres Glaubens und unserer Liebe zum Herrn.
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Zitate zur Mission
Orthodoxe Mission beginnt bei uns selbst. Nach christlicher Auffassung sind wir alle, ohne Ausnahme, Sünder. Einzig der Gottmensch Jesus Christus war ohne Sünde. Um von Sünden freigesprochen und erlöst zu werden, bedarf es aufrichtiger Reue, kirchlicher Beichte und praktischer Buße. Nur ununterbrochene asketische, moralisch-geistige Arbeit am eigenen Selbst gibt uns das Recht, anderen das Evangelium, die christliche Wahrheit zu verkünden. Unablässiges Herzensgebet, feste kirchliche Verankerung, untadelige Glaubenspraxis (nach Kräften) sind die Grundbedingungen jeder „Aussendung“. Deshalb hat zuallererst unsere „Selbst-Mission“ und auch die „Innere Mission“ der Kirche glaubwürdig daran zu arbeiten, dass wir jedwede Selbstgerechtigkeit der Pharisäer und Schriftgelehrten ablegen.
(DOM-Baustein 2017)
„Auch wir versuchen manchmal, voller Eifer, aber ohne Erkenntnis (s. Röm. 10, 2), unsere Mitmenschen zum Glauben zu bekehren, indem wir sie zur Befolgung äußerlicher Vorschriften nötigen (z.B. Beten, Fasten, Gottesdienstbesuch etc.) – mit nur mäßigem Erfolg. Da sich unser missionarischer Eifer nur aus der fragwürdigen externen Befolgung solcher Handlungen speist, sind die Erfolgsaussichten unserer Bemühungen von Anfang an limitiert. Wir vergessen dabei, dass das Reich der Himmel zuerst in uns Gestalt annehmen soll (s. Lk. 17, 21), bevor wir andere zur Wahrheit Christi bekehren können“
(Aus einer Predigt von Erzpriester Mihail Rahr am 13. Juli 2017)
„Die Weitergabe und Vermittlung der Frohen Botschaft gehört selbstverständlich zum Wesen des Christentums. Siehe, Ich bin bei Euch bis an der Welt Ende, sagt Christus, unmittelbar nachdem Er den Jüngern den Auftrag zur weltweiten Verkündigung erteilt hat: Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker. Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles zu halten, was Ich euch geboten habe (Mt. 28, 19-20). Somit ist dieser Auftrag ebenfalls in Kraft bis „an der Welt Ende“ – bis zum Ende dieses Äons, bis zur Wiederkehr Christi – und dies unabhängig von bestimmten historischen Gegebenheiten… In allen vier Evangelien und in der Apostelgeschichte finden wir die Aufforderung zur Verkündigung des Evangeliums. So heißt es auch im Markusevangelium: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen (Mk. 16, 15). Und im Lukasevangelium: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in Seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür (Lk. 24, 46-48). Und im Johannesevangelium: Wie Mich der Vater gesandt hat, so sende Ich Euch (Jh. 20, 21). Und noch einmal am Anfang der Apostelgeschichte: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet Meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und bis an die Grenzen der Erde (Apg. 1, 8). Christus, der menschgewordene Logos, das „Wort Gottes“, wurde vom Vater gesandt und gibt diese Sendung weiter. Er bevollmächtigt zunächst die Elf Jünger und den größeren Kreis der Siebzig Jünger, später andere, wie den hl. Apostel Paulus, das „Wort über das Wort Gottes“, als „Zeugen“ (gr. µάρτυρες) weiterzutragen. Aber damit sie dies überhaupt können, muss der Heilige Geist auf sie herabkommen, und in Seiner Kraft vollbringen sie dieses Werk…“
(Johannes A. Wolf, Aspekte der orthodoxen Mission, in: Der Schmale Pfad, Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, Band 42, Apelern 2012, S. 6f.)