Hier finden vor allem die Heiligen ab dem 3. Jahrhundert Erwähnung, die in unserem Land den Samen des christlichen Glaubens ausgestreut haben. Allen voran möchte ich hier die heiligen Bischöfe Rupert und Virgil erwähnen und den heiligen Mönch Severin. Ohne diese Missionare wäre das Christentum nicht in unsere Heimat gekommen oder erst viel später.
Hl. Märtyrerbischof Maximilian von Lorch (auch Maximilian von Pongau genannt)
Fest: 12. / 25. Oktober
Der heilige Bischof Rupert von Salzburg wurde auf das Grab des heiligen Maximilian in Pongau (heute: Bischofshofen) aufmerksam und errichtete ihm zu Ehren im Jahre 710 dort eine Kirche. In Bischofshofen hat sich die Verehrung dieses Heiligen seit spätantiker Zeit erhalten. Der Legende nach war er im 3. Jahrhundert Bischof in Lorch, dem antiken Lauriacum bei Linz. Seine Reliquien befinden sich im Dom zu Passau.
Hl. Florian und die heiligen Märtyrer von Lorch (Landespatron von Oberösterreich)
Fest: 4./17. Mai
Er wurde in Cannabiaca (heute: Zeiselmauer bei Tulln) geboren und lebte dann in Aelium Cetium (heute: St. Pölten) als Kanzleivorstand des Zivilstatthalters der nördlichen Hälfte der Provinz Noricum und somit ihr höchster Verwaltungsbeamter. Er befand sich bereits im Ruhestand, möglicherweise war er auch aufgrund seines Glaubens seines Amtes enthoben worden, als er von Christenverfolgungen in Lauriacum (heute: Lorch, ein Stadtteil von Enns), einem Kastell am Donaulimes, erfuhr. Um den inhaftierten Christen beizustehen, begab er sich dorthin, wurde jedoch vom Statthalter Aquilinius festgenommen und verurteilt, nachdem er sich geweigert hatte, den römischen Göttern zu opfern. Mit einem Stein um den Hals wurde er in der Enns ertränkt. Dieses Martyrium erlitt er am 4. Mai des Jahres 304, sein Leichnam wurde von einer Witwe namens Valeria geborgen und beigesetzt, dort wo sich heute das AugustinerChorherrenstift St. Florian erhebt.
Hl. Martin von Tours (burgenländischer Landespatron und zweiter Stadtpatron von Salzburg),
Fest: 11./24. November
Er gilt als einer der bekanntesten und beliebtesten Heiligen bis in die heutigen Tage hinein. An seinem Festtag finden Laternenumzüge oder das sogenannte Martinsspiel statt, bei dem die Szene mit dem Bettler nachgespielt wird. Auch gibt es am Martinstag die alte Tradition eine Martinigans zu braten.
Er wurde um 316 in Sabaria, dem heutigen Steinamanger (ungar.: Szombathely) in Ungarn, geboren. Mit fünfzehn Jahren wurde er in die Gardereiterei eingereiht und wenig später in den Westen versetzt. Am Stadttor von Amiens teilte er seinen Soldatenmantel mit einem frierenden Bettler; in der Nacht darauf erschien ihm Christus, mit dem abgeschnittenen Mantelstück bekleidet. Mit achtzehn Jahren ließ sich Martin taufen, diente aber noch bis 356 in der kaiserlichen Garde. Nach seinem Abschied vom Heer (in der Nähe von Worms) ging er zum Bischof Hilarius von Poitiers, der ihn in die pannonische Heimat zurückschickte. – Um 360 traf er wieder mit Hilarius zusammen. 361 gründete er Ligugé, das erste Kloster Galliens. 371 wurde er Bischof von Tours, 375 gründete er das Kloster Marmoutier an der Loire, das zu einem Mittelpunkt monastischer Kultur wurde und als Missionsseminar bezeichnet werden kann. Unermüdlich widmete er sich der Glaubenspredigt in den noch weithin heidnischen Gebieten. Er starb am 8. November 397 und wurde am 11. November in Tours begraben.
Hl. Valentin von Rätien
Fest: 7./20. Januar
Der Überlieferung nach kam der Hl. Valentin im 5. Jh. vom Meeresstrande, also vielleicht aus Britannien, nach Batavis (dem heutigen Passau). Hier bemühte er sich lange Zeit und mit großer Anstrengung, durch unaufhörliche Predigt des göttlichen Wortes die verirrten Seelen für Christus zu gewinnen, nach deren Rettung er wundersam dürstete. Dabei unternahm er nichts ohne den Segen des hl. Severin von Noricum, welcher zu dieser Zeit ebenfalls in dieser Gegend tätig war und in dessen Lebensbeschreibung er erwähnt wird. Nach dem Abzug der römischen Soldaten aus Batavis und dem Eindringen der arianischen Ostgoten wurde der er aus Batavis, wo er sich noch immer aufhielt, vertrieben. Daraufhin durchwanderte er zusammen mit seinem Begleiter, dem Presbyter Lucillus, die beiden Provinzen Raetia Prima und Raetia Secunda Richtung Westen und predigte überall, besonders aber in Graubünden, den Glauben an Jesus Christus. Zuletzt begab er sich, wahrscheinlich um den Stürmen der Völkerwanderung auszuweichen, ins Gebirge nach Mays bei Meran, wo er ein dem hl. Erstmärtyrer Stephanus geweihtes Oratorium erbaute und eine Mönchsgemeinschaft gründete. Er entschlief um das Jahr 470. Seine Reliquien befinden ich im Dom zu Passau.
Hl. Maximus
kein eigener Festtag
Er war Priester zu Salzburg und lebte zur Zeit des gerechten Severin von Noricum im 5. Jahrhundert, aus dessen Lebensbeschreibung wir von ihm wissen. Um das Jahr 477 wurde die Stadt von dem Germanenstamm der Heruler überfallen und dabei der Priester Maximus und seine Bruderschaft getötet. In der Maximuskapelle der Salzburger Katakomben ist eine Tafel angebracht, auf der (lateinisch) zu lesen ist: „Im Jahr 477 als Odoaker, König der Tuthenen, Geppiden, Goten, Ungarn und Heruler, wider die Kirche Gottes wütete, stürzten sie den seligen Maximus mit fünfzig Gefährten von dieser Höhle, wo sie verborgen waren, ob ihres Glaubens grausam in die Tiefe. Und sie zerstörten mit Feuer und Schwert die Provinz Noricum.“
Hl. Severin von Norikum (Stadtpatron von Mautern)
Fest: 8./21. Januar
Er wurde um 410 vielleicht in Nordafrika geboren; er entschlief am 8. Januar 482 in Favianis (heute: Mautern an der Donau), wo er als Mönch gelebt hatte. Er war eine machtvolle Persönlichkeit, ein Mann des Glaubens und der Tat. Immer wieder verließ er sein geliebtes Kloster, um der armen Bevölkerung von Norikum zu helfen, die unter den Stürmen der Völkerwanderung viel zu leiden hatte. Über sein Leben berichtet sein Schüler Eugippius. In der serbisch orthodoxen Kirche von Linz befindet sich ein Wandfresko mit der Darstellung des heiligen Severin.
Zu Ehren des hl. Severin von Norikum wurde folgendes Troparion gedichtet, es stammt von Archimandrit Paisios Jung, dem Abt des orthodoxen Kloster Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee.
Troparion (3. Ton): Severin, Apostel Christi, wahrer Hirt‘ in großer Drangsal, Vater der Mönche und Leuchte des Glaubens, führe auch uns, die wir dir folgen, zum himmlischen Jerusalem, bitt‘ für uns bei Christus uns’rem Gott, dass er sich uns’rer Seelen erbarme.
Hl. Ingenuin von Säben in Südtirol
Fest: 5./18. Februar
Er wird erstmals von Paulus Diaconus als Bischof und Teilnehmer an der Synode von Marano (im Patriarchat Aquileja) 588/90 erwähnt. Er hatte in seiner Amtszeit viel unter den Einfällen der Langobarden und heidnischen Bajuwaren zu leiden und musste vor ihnen fliehen. Ingenuin entschlief um das Jahr 605.
Hl. Kolumban (Glaubensbote im Bodenseeraum)
Fest: 23. November / 6. Dezember
Kolumban, der bedeutendste irische Wandermönch und Missionar; wurde um 543 in Irland geboren, also um die Zeit, als in Monte Cassino der hl. Benedikt starb. Er erhielt seine Ausbildung in Bangor, dem großen Zentrum des irischen Mönchtums. Um 590 kam er mit zwölf Begleitern nach Gallien, wo er mehrere Klöster, vor allem das berühmte Luxeuil, gründete. Seine Mönchsregel, von der Kolumban sagte, er habe sie von seinen Vätern, den Mönchen von Irland, baut auf dem Fundament der Gottes- und Nächstenliebe auf und verlangt von den Mönchen ein Leben des ständigen Gebets und strenger Buße. Als Kolumban dem König Theuderich wegen seines Konkubinats Vorwürfe machte, musste er von Luxeuil fortziehen; er kam mit dem hl. Gallus in das alemannische Gebiet und zog dann nach Bobbio (Italien) weiter. Dort entschlief er am 23. November 615.
Hl. Gallus (Erleuchter der Schweiz)
Fest: 16./29. Oktober
Der Ire Gallus kam mit dem hl. Kolumban in das Frankenreich und gegen 600 nach Alemannien. Mehrere Jahre lebten und missionierten die beiden am Bodensee, so auch 2 Jahre in Bregenz. 612 zog Kolumban nach Italien weiter Gallus musste, da er krank war, zurückbleiben und zog sich in eine Einsiedelei an der Steinach zurück, wo sich ihm bald andere Mönche anschlossen. Er entschlief am 16. Oktober 641 oder 645 in Arbon am Bodensee. Aus der Zelle, in der er gelebt hatte, entwickelte sich im folgenden Jahrhundert unter Abt Otmar die Abtei St. Gallen.
Hl. und apostelgleicher Rupert von Salzburg (Stadt- und Landespatron von Salzburg)
Fest: 27. März / 9. April
Rupert wahrscheinlich aus dem rheinfränkischen Gebiet, war zuerst Bischof von Worms, ging dann, um zu missionieren, nach Bayern, wo er von Herzog Theodo in Regensburg gut aufgenommen und in seiner Arbeit unterstützt wurde. Um 700 gründete er das Bistum Salzburg und errichtete in Salzburg das Kloster und die Schule von Sankt Peter. Er gewann auch seine Nichte Erentrudis für das Missionswerk und baute für sie das Kloster Nonnberg. Um der armen Bevölkerung der Gegend zu helfen, förderte er die Salzgewinnung; er gab der Stadt Juvavum den Namen Salzburg. Rupert entschlief an einem 27. März um das Jahr 718 in Worms. Sein Leib wurde nach Salzburg gebracht und war zuerst in der Erzabtei St. Peter bestattet. Im Jahr 774 lies der hl. Virgil bei der Weihe des Salzburger Domes Reliquien des hl. Rupert in diesen übertragen. Er wird als Salzburger Stadt- und Landespatron verehrt. Reliquien des Heiligen können ebenso am Nonnberg, in der orthodoxen Kirche in Leoben und im Kloster Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee verehrt werden.
Ikonen des heiligen Rupert befinden sich in der serbischen und rumänischen orthodoxen Kirche in Salzburg und in der orthodoxen Kirche zu Leoben. Auch in der Kuppel der Georgskirche in Wien ist der heilige Rupert zu finden.
Hl. Erentrudis von Salzburg (Stadt- und Landesmutter von Salzburg)
Fest: 30. Juni / 13. Juli
Sie wurde um 663 in Worms geboren, sie ist die Nichte des hl. Rupert und wurde erste Äbtissin des vom hl. Rupert gegründeten Frauenklosters am Nonnberg in Salzburg. Sie entschlief im Jahr 718. Ihre Reliquien befinden sich in der Abteikirche am Nonnberg.
Hl. Chuniald und Hl. Gislar (Schüler und Mitarbeiter des hl. Rupert)
Fest: 28. September / 11. Oktober
Sie kamen mit dem Heiligen Rupert aus seiner Heimat um 700 nach Salzburg. Der Legende nach weist ihnen Rupert als Arbeitsfeld das Wiener Becken zu, damit verbunden ist die Avarenmission. Auf die beiden Heiligen soll der Legende nach auch 740 die Gründung der Kirche St. Ruprecht in Wien zurückgehen. Sie entschlief um das Jahr 745. Ihre Reliquien wurden gemeinsam mit denen des Heiligen Rupert unter Bischof Virgil im Dom zu Salzburg beigesetzt.
Zu Ehren der Salzburger Heiligen Rupert, Virgil, Erentrudis, Chuniald und Gislar wurde folgendes Troparion gedichtet, er stammt von Archimandrit Paisios Jung, dem Abt des orthodoxen Kloster Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee.
Troparion (7. Ton): Leuchten des Glaubens und Säulen unserer Kirche, Apostelgleicher Rupert, der Gottesmutter Diener, des Glaubens Herold Virgil, du guter Hirt der Gläubigen, Äbtissin Erentrudis, du treue Braut Christi, ihr heil‘gen Mönche Chuniald und Giselher, Eure kostbaren Reliquien verehren wir in Glauben und in Liebe.
Hl. Vitalis von Salzburg (Patron des Pinzgaues)
Fest: 20. Oktober / 2. November
Er war ein Schüler des hl. Rupert und wurde nach dessen Tod sein Nachfolger als Bischof von Salzburg und Abt von St. Peter. Er setzte Ruperts Evangelisierungswerk im Pinzgau fort. Er starb im Jahr 730.Er wird als Patron des Pinzgaues verehrt. Seine Reliquien sind in der Erzabtei St. Peter zu Salzburg.
Hl. Magnus
Fest: 6./19. September
Er wurde um 700 geboren und hieß eigentlich Maginold und wurde erst später aufgrund seiner Wundertaten auch „der Große“ (lat. Magnus) genannt. Ab dem Jahr 740 lebte er als Einsiedler am Grab des Heiligen Gallus, dem heutigen St. Gallen in der Schweiz. Um 746 zog er als Missionar nach Vorarlberg, dann ins Allgäu, wo er in Füssen ein Kloster errichtete. Am 6. September im Jahr 750 oder 772, jedenfalls an einem Sonntag, starb Magnus in Füssen im Allgäu. Er wird in der Schweiz, in Vorarlberg und in Tirol verehrt und gilt noch heute als Patron des Allgäus und der Städte Füssen und Kempten.
Hl. Modestus von Kärnten
Fest: 3./16. Dezember
Er wurde vom hl. Virgil von Salzburg mit vier Priestern nach Kärnten geschickt, um die dortige slawische Bevölkerung, die Karantaner, zu missionieren. Am Stützpunkt der Missionare, nahe der alten Römerstadt Virunum, weihte Modestus eine Marienkirche, von der sich der spätere Name des Ortes „Maria Saal“ ableitete. Maria Saal war bis 945 ein geistliches Zentrum der Salzburger Chorbischöfe für Karantanien. Modestus entschlief um das Jahr 763 und wurde in Maria Saal beigesetzt.
Hl. Virgil von Salzburg
Fest: 27. November / 10. Dezember
Virgil mit dem Beinamen „der Geometer“ war ein gelehrter Ire. Er kam 745 nach Bayern, wurde Abt von Sankt Peter und Bischof der Diözese Salzburg. Die Bischofsweihe empfing er erst 767. Er begann die Missionierung der Slawen, die im heutigen Kärnten wohnten, und baute den Dom von Salzburg, den er am 24. September 774 zu Ehren des hl. Rupert einweihte. Er entschlief 784 und wurde im Salzburger Dom bestattet. Reliquien können im Salzburger Dom, in der Erzabtei St. Peter und im Kloster Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee verehrt werden.