19.09.2023      Die seit Jahren weitgehend römisch-katholisch und protestantisch geprägten Märsche für das Leben erhalten seit einiger Zeit neben recht einförmigen Schildern und grünen Luftballons Farbtupfer. Und zwar Ikonen, keine Originale, aber gerahmte oder geklebte Papierikonen. Denn unter Gebeten geschriebene orthodoxe Ikonen in die säkulare oder gar christenfeindliche Öffentlichkeit zu tragen, wäre ein Sakrileg, zudem auch gefährlich, und Perlen würden… Doch wie schon letztes Jahr in Berlin und auch in München wollten es sich vor allem die orthodoxe Jugend, aber auch drei DOM-Mitglieder nicht nehmen lassen, zu bezeugen, dass Christus „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh. 14, 6), „die Auferstehung und das Leben“ (Joh. 11, 25) und „das Brot des Lebens“ ist.

Während im prächtigem Sonnenschein vor dem Brandenburger Tor bei der rund einstündigen Auftaktkundgebung von Schwangerschaftsnöten, Abtreibungen, Kindestötungen, vom Lebensrecht der Alten, Kranken, Verzweifelten, auch von Selbstmord und Euthanasie die Rede war, kam das Thema der lebensspendenden Dreiheit, welches die „Todeskultur“ unserer Gesellschaft eindeutig transzendiert, nicht nur zu kurz, sondern gar nicht zu Wort. Dabei waren sogar neben ca. 4000 Pro-Life-Anhängern fünf konfessionelle Bischöfe angereist. Unter den nicht eben kirchlichen Umständen fühlte sich unsere ca. 20-köpfige Gruppe etwa wie die Hefe im Sauerteig. Auf der Terrasse des Ehrenmals beteten wir zu Beginn ein Moleben, mischten uns dann unter die Versammlung, verloren uns zwar ein wenig beim Marsch, aber einige setzten sich sogar an die Spitze des Zuges. Währenddessen gab es eine Reihe missionarischer Gespräche mit Andersgläubigen, und unser Gruppenfoto beschloss diesen erlebnisreichen Tag. Bei den kommenden Märschen wollen wir vorab über verstärkte Kommunikation viele unserer Kirchenfreunde gewinnen, damit die orthodoxen „Farbtupfer“ unübersehbar werden.

Peter U. Trappe

Kommentare zu diesem Beitrag

  • Lieber Zoran, danke für Deine Anfrage. Ich gehöre zwar nicht zur Planungsgruppe des Berliner Marsches für das Leben, gehe aber davon aus, dass im Jahr 2024 der Marsch wiederum wie die letzten Jahre im September stattfinden wird. Gerne notiere ich mir Deine E-mail-Adresse, um Dich rechtzeitig zu informieren. Unsere noch recht schwache orthodoxe Teilnehmergruppe (siehe oben) hat die feste Absicht, auch für den nächsten Marsch stärker zu werben, und uns konsequent mit Ikonen unter die Zahl der Marschierenden zu mischen, damit der orthodoxe Faktor unübersehbar wird. Wenn Ihr tatsächlich mit ca. 100 Leuten dazu kämet, wäre das ein wunderbarer Schritt. Holt Euch den Segen von Euren Priestern oder vom Bischof selbst. Wir freuen uns auf Euren Einsatz.

  • Sehr geehrte Brüder und Schwestern,

    bedauerlicherweise habe ich von den Marsch im September nichts bekommen können. Wir gehören zur serbischen Gemeinde und hätten sehr gerne, an den Marsch mit einer Vielzahl von Gläubigen teilgenommen.
    Meine Frage wäre, ob es möglich wäre, schon für das kommende Jahr, schon einen Marsch festzulegen, zu planen bzw. zu beantragen. Wir wären ca 100 Personen. Würden uns sehr freuen. Lg Stankovic

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