Entscheidend für unser Verständnis der Kirche ist:
Die Haupt-Akteure waren nicht Menschen, sondern Gott Selbst, durch Seinen Sohn und den Heiligen Geist.
Auf welche Weise?
1. Jesus will seine Versammlung (Ekklesia, Kirche) auf den Felsen des Glaubens des Petrus BAUEN.
Mt 16,18
Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.
2. 40 Tage lang BELEHRT der Auferstandene Seine 11 Restapostel.
a) Über das Königreich Gottes, irgendwann
b) Über den Heiligen Geist als „Kraft aus der Höhe“, bald
Lk 24,48-52
Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden. Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet.
Und über diesen Heiligen Geist wiederum in zwei Hinsichten:
1) als Erinnerer an alles von Jesus Gelehrte
Joh. 14,26
Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
der sie befähigen wird…
Apg 1,8
Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.
… Zeugen zu werden für Christus als den Gottessohn.
Lk 24:46-48
Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür.
So wird Kirche zum Ort dieses doppelt gerichteten Zeugnisses:
– zurück auf den auferstandenen Christus und
– voraus auf das kommende Reich.
2) Als Medium einer zweiten Taufe durch Feuer
Apg 1,5 (vgl. die Vorhersage des Johannes in Mt. 3:11)
Denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden.
Mt 3,11:
Ich taufe euch mit Wasser zur Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich und ich bin es nicht wert, ihm die Sandalen auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.
Diese Taufe ist, gemeinsam mit der – wie hier klar wird, weiterhin beibehaltenen [1] – Wassertaufe, notwendige Zugangsbedingung zum Königreich Gottes,
Joh 3,5
Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus dem Wasser und dem Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
3. Jesus SENDET sie aus, alle Nationen zu Jüngern zu machen, zu belehren und im Namen der Heiligen Dreiheit zu taufen.
Mt 28,19-20
Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
4. Bei Seiner Auffahrt HAUCHT Er den eigentlich für später versprochenen Geist schonmal auf alle Apostel, um ihnen Vollmacht über den Zugang zum Reich zu verleihen.
Joh 20,22-23
Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.
So wird die Kirche nicht nur Träger der Verkündigung über das Reich Gottes, sondern auch Verwalterin aller Zugangsbedingungen zu diesem Reich.
[1] Es gab schon die Wassertaufe bei Johannes als Taufe der Reue, und Johannes sagte voraus, daß Christus nach ihm eine Taufe der Vergebung der Sünden bringen wird, und zwar als Wiedertaufe im Heiligen Geist.
Beda Venerabilis meint aber auch, Christus habe zu Lebzeiten auch weiterhin mit Wasser getauft, damit er Apostel hat, die dann ihrerseits taufen können. Auch die Jünger haben damals mit Wasser getauft.
Komischerweise wurde auch nach Pfingsten noch mit nur Wasser getauft: Apg 8,12 tauft Philip so den Kämmerer und ruft dazu sogar den Namen Jesu an, und 8,16 hat Philip die in Samaria auch schon auf den Namen Jesu getauft, aber dann mußten Petrus und Johannes extra hin, damit die auch den Heiligen Geist empfingen.
Offenbar also reichte es nicht, den Namen Jesu zu nennen, damit einer den Heiligen Geist bekommt. War Philip ein under-achiever?
Immerhin hatte Petrus an Pfingsten Apg 2,38 alle zur Taufe der Vergebung und zur Annahme des Geschenks des Heiligen Geistes aufgerufen.
Paulus allerdings (9,17) empfängt zuerst den Heiligen Geist, anschließend die Taufe, und dann in 13,2 auf Aufforderung des Heiligen Geistes selbst noch eine Chirotonie, um neue Gemeinden zu gründen. Hier wehte ganz offensichtlich der Geist „wie Er will“ …