Hl. Kyrill und hl. Methodius, Lehrer und Erleuchter Slawen
Fest: 11./24. Mai
Die Brüder wurden in der griechischen Stadt Thessaloniki geboren und beherrschten von Kindheit an den örtlichen slawischen Dialekt, den ein beachtlicher Teil der Bevölkerung der Stadt und ihrer Umgebung sprach. Der jüngere
Bruder Konstantin (Kyrill war sein Mönchsname) erhielt eine glänzende Ausbildung in der Hofschule von Konstantinopel, war einige Zeit Bibliothekar in der Bibliothek des Patriarchen, zog aber die Hingabe an Gott dem hohen Dienst bei Hof vor. Er ging heimlich in ein Kloster am Marmarameer und befasste sich mit dem Studium des Schrifttums. Aber bald wurde sein Aufenthaltsort entdeckt, und Konstantin musste in die Hauptstadt zurückkehren, wo ihn die Stelle eines Lehrers der Philosophie an der Universität von Konstantinopel erwartete. Schon in jungen Jahren wurde Konstantin als herausragender Philosoph und Polemiker bekannt. Er siegte im Gelehrtenstreit mit dem ehemaligen Patriarchen Johannes, einem Anhänger des Ikonoklasmus, nahm an Missionsreisen zu den Sarazenen und Chazaren teil, wo er die Dogmen der christlichen Glaubenslehre glänzend verteidigte. Als der großmährische Fürst Rostislav im Jahre 862 mit der Bitte an den byzantinischen Kaiser Michael III. herantrat, ihm eine geistliche Person für die Predigt des Wortes Gottes unter den Slawen in ihrer Muttersprache zu senden, fiel die Wahl auf Konstantin und seinen älteren Bruder Method, der zu jener Zeit Mönch in einem Kloster auf dem Berg Olymp lebte. Im Jahr 862 sandte Kaiser Michael III. die beiden Brüder nach Mähren, nachdem ihn Fürst Rostislav um slawisch sprechende Priester gebeten hatte. Kyrill und Method führten als erstes die slawische Sprache ein, wozu Kyrill sogar eigene, der slawischen Sprache angepasste Schriftzeichen schuf. Er gilt somit als Begründer der slawischen Literatur. Auch übersetzte er die Heilige Schrift in die slawische Sprache.
Die beiden Mönche fanden in ihrem Missionsgebiet die Gebeine von Papst Klemens I. Nach mehrjähriger Missionstätigkeit in Mähren reisten die Brüder nach Rom und überbrachten die Reliquien, wo sie heute in der Kirche S. Clemente aufbewahrt werden. Von Papst Hadrian erhielten sie die Zusage, dass das Slawische als liturgische Sprache anerkannt werde.
Während des Aufenthaltes in Rom erkrankte Kyrill und nach 50 Tagen erlag er seinem schweren Leiden und wurde in S. Clemente beigesetzt, der Unterkirche der heutigen Kirche selben Namens an der Via San Giovanni in Laterano.
Method wurde zum Erzbischof von Pannonien, einem Gebiet, das das heutige östliche Österreich und das westliche Ungarn umfasste, und von Mahren ernannt. Der Erzbischof von Salzburg betrachtete diese Region jedoch als sein Missionsgebiet und ließ Method zweieinhalb Jahre gefangensetzen.
Papst Johannes VIII. befreite ihn 873, bestätigte ihn im Amt des Erzbischofs und erlaubte die slawische Kirchensprache, jedoch mit gewissen Einschränkungen. Die Zwistigkeiten hielten aber auch danach weiter an. Method entschlief am 6. April des Jahres 885, der Ort ist nicht mit Sicherheit festzulegen.
Hl. Eusebius von Rankweil
Fest: 31. Januar / 13. Februar
Eusebius stammte aus Irland und stand dem Kloster St. Gallen sehr nahe. Er lebte durch etwa drei Jahrzehnte als Inkluse und Büßer auf dem Viktorsberg im Vorarlberger Vorderland. Er starb im Jahre 884. Der Legende nach starb er als Märtyrer für die Sonntagsruhe.
Über den Tod des Hl. Eusebius wird folgende Legende überliefert: „An einem Sonnabend zu einer Stunde, da nach damaligem Brauche die Sonntagsruhe schon angefangen hatte, stieg Eusebius den Berg herunter und kam bis nach Brederis bei Rankweil. Da traf er einige Bauern am Mähen. Er wies sie zurecht. Erzürnt nahm einer derselben die Sense und schlug ihm das Haupt ab. Eusebius aber ergriff das Haupt und trug es nach St. Viktorsberg hinauf, wo er mit dem Haupte begraben wurde.“ (Aus: Vorarlbergia Sacra, Höchst 1927.)
Hl. Gerold
Fest: 19. April / 2. Mai
Er war ein rätischer Adeliger, nahm 941 an der Verschwörung gegen Otto I. teil, lebte darauf verborgen als Einsiedler zu Frisun im Großen Walsertal (heute: St. Gerold). Auf Bitten des Abtes Eberhard von Einsiedeln wurde er begnadigt und schenkte seine Güter im Walgau an das Kloster Einsiedeln. Er entschlief um das Jahr 978.
Hl. Wolfgang von Regensburg
Fest: 31. Oktober / 13. November
Um 930 im schwäbischen Pfullingen geboren, erhielt er seine Ausbildung in der Klosterschule von Reichenau und in Würzburg. In Würzburg machte er sich bei den Professoren durch seine Fragen unbeliebt. Seit 956 war er Lehrer an der Domschule und Domdechant in Trier. 965 trat er als Mönch im Kloster Einsiedeln ein. Dort wurde er vom hl. Bischof Ulrich von Augsburg zum Priester geweiht. Nach kurzer Missionstätigkeit in Ungarn wurde er 972 auf den Bischofsstuhl von Regensburg berufen. Er förderte Schulen und Klöster und hob das geistige Niveau des Klerus. Dadurch, dass er der Abtrennung Böhmens von seiner Diözese zustimmte, ermöglichte er die Gründung des Bistums Prag. Wolfgang war ein hochgebildeter Mensch mit einem weiten Horizont, zugleich aber auch ein Mann des Gebets und der strengen Askese. Er entschlief am 31. Oktober 994 in Pupping (OÖ) und wurde in St. Emmeram in Regensburg begraben.
Hl. Gebhard von Konstanz
Fest: 27. August / 9. September
Er wurde im Jahre 949 als Sohn des Grafen Ulrich, der dazumal auch in Bregenz über großen Besitz verfügte, geboren.
Unter dem hl. Bischof Konrad wurde er an der Domschule zu Konstanz erzogen. Durch Kaiser Otto II. wurde er Bischof von Konstanz. 983 stiftete er die Abtei Petershausen und sorgte für ihren inneren und äußeren Aufbau. Bischof Gebhard entschlief am 27. August 995.
Hl. Koloman (Stadtpatron von Stockerau und Melk)
Fest: 13./26. Oktober
Er kam als irischer Pilger in die Mark im Osten mit dem Ziel, Palästina auf dem Landweg zu erreichen. 1012 wurde er bei Stockerau für einen ungarischen Spion gehalten, gefangen genommen und an einem dürren Holunderbaum erhängt. Seinem Tod folgten wunderbare Zeichen: Der Baum begann später zu grünen, sein Leichnam verweste nicht. Schon 1014 veranlasste Markgraf Heinrich I. (994-1018) die Überführung des bald als heilig verehrten Leichnams durch Bischof Megingaud von Eichstätt in seine Burg Melk.
Hl. Bischof Ierotheos von Ungarn und Hl. König Stephan I. von Ungarn
Fest: 20. August
Eine wichtige Rolle für die Orthodoxie in Ungarn spielte die Taufe und Christianisierung Ungarns im 10. Jahrhundert, die eng verbunden ist mit der Person des ersten Königs von Ungarn, Stephan I., und mit der Person des ersten Bischofs Ierotheos von Ungarn. Bischof Ierotheos und König Stephan I. werden heute als Heilige der Orthodoxen Kirche verehrt
(Aufnahme in den Heiligenkalender im Jahr 2000 durch Konstantinopel und im Jahr 2007 durch Moskau).
Hl. König Stephan I. von Ungarn, † 1038
(Festtag: 20. August), Ikone in der griechischen Kirchengemeinde zur Göttlichen Weisheit in Budapest
Ierotheos
wurde vom Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel Theofilaktos im Jahr 950 als Bischof nach Ungarn gesandt, um der engen Verbindung zwischen diese beiden Staaten, bedingt durch die familiären Banden zwischen den Herrscherhäusern, Rechnung zu tragen.
Stephan
kam 969 als Sohn von Arpadenfürst Géza zur Welt. Von einem Missionspriester wurde er von Kindheit an christlich erzogen. Im Alter von 26 Jahren heiratete Stephan Gisela, die Schwester von Heinrich II. Durch mehrere Siege über heidnische ungarische Fürsten förderte Stephan das Vordringen des Christentums im ganzen Land. Zusammen mit seiner Frau Gisela stiftete er Kirchen und Klöster, unterstützte die Arbeit von Mönchen und Missionaren und gründete zahlreiche Bistümer und Erzbistümer in Ungarn. Durch ihn wurde die gesamte Kirche Ungarns geordnet. An Weihnachten des Jahres 1000 wurde Stephan zum ersten König seines Landes gekrönt. Er starb am 15. August 1038. Stephans bis heute unverweste rechte Hand gilt als nationale Reliquie.
Hl. Hemma von Gurk (Landesmutter von Kärnten)
Fest: 27. Juni / 10. Juli
Hemma (Emma), Gräfin von Friesach-Zeltschach, geboren um 980, mit dem Grafen Wilhelm von der Sann verheiratet, schien zu Glück und Ehre berufen. Aber durch unglückliche Umstände verlor sie früh ihren Mann und ihre zwei Söhne. Sie nahm ihr hartes Geschick als Fügung Gottes an und benützte ihr Vermögen und den Rest ihres Lebens, um Gutes zu tun. Sie wurde dem Volk von Kärnten eine sorgende Mutter. Auf ihrem Besitz stiftete sie das Doppelkloster Gurk; auch das Kloster Admont verehrt sie als Stifterin. Sie entschlief 1045 in Gurk.