Hl. Bekenner und Neumärtyrer Visarion, Sophronios, Oprea und Gefährten
Fest: 21. Oktober / 3. November
Diese litten für den orthodoxen Glauben zur Zeit der österreichischen Kaiserin Maria-Theresia (1741-1780), als dieser bedroht wurde durch die Umtriebe der römisch-katholischen Uniaten, die die Orthodoxen auf mancherlei Art nötigen wollten, ihren Glauben zu verleugnen und sich dem Papst von Rom zu unterstellen, wobei sie auch vor Gewalt nicht zurückschreckten. Zuvor hatten schon die Kalvinisten versucht, im Balkan ihre Religion mit Gewalt zu verbreiten, doch die Serben und Rumänen standen treu zur Orthodoxie. (aus: das Synaxarion – die Leben der Heiligen der orthodoxen Kirche, Band 1) Die namentlich bekannten Märtyrer möchte ich hier nun auflisten, anhand des Synaxarions:
Visarion
manchmal auch Bessarion oder Bissarion genannt, stammt aus Bosnien, wo er 1714 geboren wurde, er wurde
Mönch in der Lavra des heiligen Sabas in Palästina, weilte einige Zeit auf dem Athos und trat dann ins Kloster Pakru in Slowenien ein. 1742 wurde er vom serbischen Patriarchen Arsenios IV. (1726-1748) nach Transsylvanien und in den Banat gesandt, um die von den Gewalttaten der Uniaten bedrängte orthodoxe Bevölkerung zu stärken. Seine Predigten wurden mit Begeisterung aufgenommen vom Volk, das ihn in den Dörfern mit Glockengeläut und Weihrauch zu empfangen pflegte. Da ließen ihn die Habsburger verhaften, foltern und einkerkern. Nacheinander in verschiedene Gefängnisse verlegt, kam er schließlich auf die berüchtigte Festung Kufstein in Tirol, wo er, von den Misshandlungen erschöpft, zum Herrn entschlief. Die serbisch orthodoxe Kirchengemeinde in Kufstein verehrt ihn als ihren Kirchenpatron.
Sophronios
gebürtig aus Cioara in Transsylvanien, wurde Mönch in der Walachei und kehrte dann in seine Heimat zurück, wo er um 1756 eine Skite (kleines Kloster) gründete. Da er die Orthodoxen ermutigte, der Propaganda der Uniaten zu widerstehen, wurde es von den Katholiken zerstört und er selbst zum Verlassen des Ortes gezwungen. Neunmal wurde der Heilige verhaftet und gefoltert, doch die Gnade Gottes stand ihm bei, und jedesmal fuhr er fort, Versammlungen zu organisieren, um Volk und Klerus die Treue zum Glauben der heiligen Väter zu predigen. Im Jahr 1761 schließlich erreichten die Orthodoxen Transsylvaniens, dass ihnen die österreichischen Behörden erlaubten, ihre eigenen Bischöfe zu haben. Daraufhin zog sich Sophronios ins Kloster Curtea de Arges zurück, wo er in Frieden entschlief.
Der hl. Märtyrer Oprea
schließlich, geboren in Salistea bei Sibiu, war Bauer und Familienvater. Angesichts der Verfolgungen, die die Orthodoxen seitens der Uniaten erlitten und der Abwanderung vieler in die Walachei, erhob er sich zur Verteidigung der Orthodoxie und wurde bei den österreichischen Behörden vorstellig. 1752 begab er sich nach Wien, um für die Orthodoxen die Religionsfreiheit zu fordern. Er wurde verhaftet und zu lebenslänglicher Haft auf der Festung Kufstein verurteilt. Dort beendet er sein Leben und seinen Kampf und empfing von Christus die Krone des Martyriums.
Auch die beiden Priester
Mose von Sibiu und Johannes von Galesh
gehörten zu den mutigen Bekennern der Orthodoxie gegen die römisch-katholischen Uniaten. Beide starben auf der Festung Kufstein.
Zu Ehren der heiligen Neumärtyrer wurde folgendes Troparion gedichtet, er stammt von Archimandrit Paisios Jung, dem Abt des orthodoxen Kloster Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee.
Troparion (7. Ton): Lasset uns feiern das große Erntedankfest; Visarion, Sofronie, Oprea, Joan und Moses, Athanasie, Vasile, Grigore, Vasile, Maxim du treuer Hirte und ihr Gefährten großer Schar. Ihr bliebt im wahren Glauben der heiligen Väter. Dafür gabt ihr euer Blut – der Same der Kirche Christi.
Hll. Bekenner und Neumärtyrer Atanasie, Vasile, Grigore und Vasile
Fest: 12. / 25. November
Atanasie Todoran (geb. 1663) aus Bichigiu und seine Gefährten Vasile Dumitru aus Mocod, Grigore Manu aus Zarga und Vasile Oichi aus Telciu waren als Zollbeamte in Siebenbürgen tätig. Sie starben am 12. November 1763 für ihren orthodoxen Glauben. Der Synod der Rumänisch-Orthodoxen Kirche hat sie im Jahr 2008 verherrlicht.
Hl. Andrei Șaguna, Metropolit von Siebenbürgen
Fest: 30. November /13. Dezember
Atanasiu wurde am 20. Dezember 1808 in Miskolc geboren, empfing im Oktober 1833 im Kloster Hopovo die
Mönchsweihe und erhielt dabei den Namen Andrei. Am 1. November 1833 wurde er zum Priestermönch geweiht. Im Jahr 1848 empfing er die Bischofsweihe und war seit 1864 Metropolit von Siebenbürgen. Er entschlief am 28. Juni 1873 in Hermannstadt (Sibiu). In die Geschichte ist er als unermüdlicher Verteidiger der Rechte der Orthodoxen in Siebenbürgen eingegangen. Am 21. Juli 2011 wurde er vom Synod der Rumänisch-Orthodoxen Kirche verherrlicht.
Hl. Alexis Toth (auch: Alexis von Wilkes-Barre)
Fest: 7. Mai
Alexis wurde am 14. März 1853 in Kobylnice bei Prešov (Slowakei) geboren und wuchs zunächst in einer griechischkatholischen Familie auf und wurde zum Priester geweiht. Am 15. November 1889 kam er nach Amerika, wo er zunächst weiter als griechisch-katholischer Priester wirkte. In dieser Zeitn folgten Korrespondenzen und persönliche Treffen mit Bischof Wladimir Sokolowski aus San Francisco, die in seiner Entscheidung mündeten, im März 1892 offiziell in die russisch-orthodoxe Kirche einzutreten. Durch sein seelsorgliches Wirken verloren die Uniaten in den USA viele Gemeinden an die Orthodoxie, auch nach dem er am 7. Mai 1909 in Wilkes-Barre starb. Im Jahre 1994 wurde Alexis verherrlicht.
Hl. Maxim (Sandowicz) von Gorlice
Fest: 6. September
Der heilige Märtyrer Maksym, wurde am 19./31. Jänner 1886 in einer lemkischen Familie in Zdynia im Vorkarpatengebiet geboren. Dieses Gebiet befand sich im nördlichen Teil der damaligen österreichisch-ungarischen Monarchie. Sein Vater Tymoteusz besaß einen großen Bauernhof und war gleichzeitig griechisch-katholischer Psalmist, seine Mutter Krystyna war Hausfrau. Nach der 4-jährigen Schule im nahe gelegenen Gorlice besuchte er eine Schule in Jaslo. Nach einiger Zeit wechselte er die Schule und besuchte anschließend ein Gymnasium in Nowy Sacz. Er überraschte auch seine Mitschüler mit seinem festen Vorhaben, Mönch in einem Kloster mit sehr strengen Regeln werden zu wollen. Er selbst liebte es, zu beten und strenges Fasten einhalten. Nach vier Jahren im Gymnasium verbrachte er drei Monate in einem Uniatenkloster in Krechow, aber die Atmosphäre dort war ihm fremd. Er war auch vom Niveau des geistigen Lebens der Mönche im Kloster enttäuscht. Im Jahre 1904 verließ er das Kloster und trat in das Kloster Poczajew ein, das für seine reiche orthodoxe Tradition bekannt war. Es befand sich auf der russischen Seite, in der Nähe der ungarisch-österreichischen Grenze. Während eines Besuches wurde Bischof Antoni (Chrapowicki) von Zytomierz auf den jungen, begabten Novizen aufmerksam. Als Belohnung für seine ausgezeichnete Haltung durfte er seine Ausbildung in einem Priesterseminar in Zytomierz fortsetzen. Im Jahre 1911 schloss er das Priesterseminar mit ausgezeichnetem Erfolg ab und heiratete Pelagia Grygoruk, die Tochter eines Priesters aus Nowe Berezowo in der Nähe von Hajnowka. Er hatte sie im Kloster des Heiligen Onufry in Jableczna kennengelernt, wo sie zusammen mit ihrer Schwester eine Klosterschule für Mädchen besuchte. Gleich danach, am 17. November 1911 wurde er vom Bischof Antoni zum Priester geweiht. Der Bischof bot ihm eine seelsorgerische Tätigkeit auf dem Gebiet der Diözese von Kiew an, er entschied sich aber in seine Heimat zurückzufahren, in das Gebiet der Lemken, wo sich die Bewegung zur Rückkehr von der Brester Union zur Orthodoxie immer mehr am Boden gewann. Er hatte vor, für sein Volk eine strenge Missionsarbeit zu leisten. Pater Maksym begann seine seelsorgerische Arbeit im Dorf Grab, im Gebiet der Lemken. Die Einwohner dort entschieden sich, zur orthodoxen Religion zurückzukehren. Ein unmittelbarer Grund für die seit einiger Zeit reifende Entscheidung war die Tatsache, dass der dortige unierte Priester Filemon Kisielewski das Wort „orthodox“ aus allen liturgischen Büchern und Kirchenregistern entfernen wollte. Es kam zu einer heftigen Diskussion darüber und der Diözesanbischof der Unierten genehmigte dem Priester Kisielewski einen Urlaub, in dem er nach Amerika fuhr. Die Gläubigen schrieben dann eine Petition an die kirchliche Verwaltung, in der sie Pater Maksym für die freigewordene Stelle vorschlugen. Er nahm diesen Vorschlag an und erhielt eine entsprechende Ernennung durch den Bischof von Tschernowitz, in dessen Gebiet sich das Dorf befand. Am 2. Dezember 1911 zelebrierte Pater Maksym in dem Dorf Grab seine erste Liturgie. Ab diesem Moment begannen seinen Leiden und Verfolgungen. Er wurde bei den österreichisch-ungarischen Behörden denunziert, für acht Tage unter Arrest gestellt und zusätzlich wurde ihm eine Strafe von 400 Koronen auferlegt. Nachdem er das Gefängnis verlassen hatte, fing er an, die Dörfer in der Nähe (Grab, Wyszewatka, Dlugie) zu besuchen und dort Liturgien zu zelebrieren. Von Anfang an war er für die Gläubigen nicht nur ein Priester, sondern auch ein treuer Freund und angesehener Ratgeber. Währenddessen ließ ein Polizeikommissär am 22. Dezember 1911 die Tür der orthodoxen Kirche in Grab versiegeln. Das jedoch schreckte ihn nicht ab, er begann in privaten Häusern Liturgien zu zelebrieren. Dies war jedoch nur von kurzer Dauer. Am 16. Jänner 1912 wurde er erneut verhaftet, diesmal für sieben Wochen. Er wurde in das Gefängnis in Jaslo eingeliefert, und den Einwohnern von Grab wurde es verboten, mit den benachbarten Dörfern Kontakt aufzunehmen. Aber auch der zweite Aufenthalt im Gefängnis zwang ihn nicht dazu, seine Missionsarbeit zu beenden. Er war ein gutherziger, bescheidener und geradliniger Mensch. Während der Großen Fastenzeit im Jahr 1912 wurde er aus dem Gefängnis entlassen, jedoch am 28. März desselben Jahres erneut gefangengenommen. Er war damals mit seiner Frau bei einem bekannten Priester in Sniatyn, wo sie sich mit gekauften Kerzen auf dem Rückweg von Lemberg befanden. Er wurde verhaftet unter dem Vorwurf, er sei ein Spion zu Gunsten Russlands. Der unmittelbare Grund für die Haft war eine von ihm vermutlich unternommene Messung einer Brücke über den Fluss Czeremosz. Tage, Wochen und Monate vergingen, und es gab noch keinen Prozess. Daraus konnte man schließen, dass die Behörden darauf hofften, dass er seine Ansichten aufgeben würde. In dieser Zeit besuchte ihn im Gefängnis Pater Nikita Romaniuk, ein unierter Vertreter des Bischofs Andrzej Szeptycki. Er bot ihm die Freilassung gegen den Beitritt zu den Unierten an. Pater Maksym lehnte diesen Vorschlag entschlossen ab. Der Prozess fing erst fast zwei Jahre nach der Inhaftierung am 9. März 1914 an. Der Prozess dauerte fast drei Monate und war einer der bekanntesten damaligen Prozesse. In Anwesenheit vieler ausländischer Korrespondenten und neugieriger Zuschauer hat das Gericht ein paar hundert Zeugen, viele Sachverständige im Bereich der Religion und Vertreter des österreichischen Generalstabs verhört. Vor dem Gericht wurde die Wahrheit aufgezeigt: die Angeklagten waren der ihnen gemachten Vorwürfe nicht schuldig, sie strebten nur danach, sich nicht zum griechisch-katholischen, sondern zum orthodoxen Glauben frei zu bekennen, in der russischen und ukrainischen Nation außerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie sahen sie keine Feinde, sondern Freunde im gemeinsamen Glauben. Es gelang auch nicht, zu beweisen, dass sie Spione für Russland seien. Ganz im Gegenteil – viele Zeugen sagten aus, dass die Angeklagten das in Russland herrschende System kritisierten, einen modernen Standpunkt vertraten, auch viele Bücher der russischen Demokraten kannten und Leute mit reinem Herzen und Gewissen wären. Nicht ohne Bedeutung war auch die Tatsache, dass sich Zar Nikolaus II. und Erzbischof Antoni (Chrapowicki) für die Angeklagten eingesetzt haben; die ausgezeichnete Arbeit der Rechtsanwälte spielte natürlich ebenfalls eine wichtige Rolle. Am 6. Juni 1914 beschloss das Gericht die Unschuld der Angeklagten einstimmig und betonte, die Angeklagten hätten sich mit Politik nicht beschäftigt und ihre Tätigkeit hatte auf keinen Fall eine Änderung der österreichisch-ungarischen Staatsgrenzen zum Ziel. Bereits am 7. Juni 1914 verließ Pater Maksym das Gefängnis und kehrte nach Zdynia zurück. In dieser Zeit wohnte Pater Maksym bei seinen Eltern, und ungeachtet seiner aufgrund der lang dauernden Haft zerstörten Gesundheit setzte er seinen Dienst als Priester, u.a. indem er einen Gottesdienst in Grab hielt, wieder fort. Das dauerte jedoch nur sechs Wochen. Am 1. August 1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Bereits am 4. August wurde Pater Maksym verhaftet. Alle seine liturgischen Bücher, in russischer, ukrainischer und polnischer Sprache und sogar auch orthodoxe Ikonen, die er aus Zytomierz mitgebracht hatte, wurden beschlagnahmt. Geschlagen und misshandelt wurde er zu Fuß in Begleitung von Gendarmen ins Gefängnis nach Gorlice gebracht. Am nächsten Tag verhafteten die österreichischen Gendarmen auch seine Familie: seine schwangere Ehefrau Pelagia, seinen Vater Tymoteusz, seinen Bruder Mikolaj und auch andere Familienmitglieder. Pater Maksym versuchte, sie alle unter seinen seelsorgerischen Schutz zu nehmen. Es kam vor, dass Todesurteile ohne Ermittlungen und ohne Gericht gefällt wurden. Züge fuhren nach Westen, überfüllt mit Gefangenen, die in die Konzentrationslager in Talerhof (bei Graz) und Terezin gebracht wurden. Der komplizierten Situation an der russischen Front bewusst, wollten die österreichischen Behörden mit der Sympathie der Lemken gegenüber der russischen Nation endgültig Schluss machen. Um dies zu erreichen, beschlossen sie, einen von ihnen umzubringen. Pater Maksym mit seiner Vergangenheit in den Gefängnissen schien der idealste Kandidat zu sein. Sein Tod konnte auch mit dem sich unter den Lemken erweckenden nationalen Bewusstsein Schluss machen. Am Samstag, dem 5. September 1914 traf eine sechsköpfige Gendarmerieeinheit aus Salzburg ein. Aus Linz kam auch ein Rittmeister Dietrich, der wahrscheinlich persönlich darüber entschieden hat, Pater Maksym ohne Prozess zum Tode zu verurteilen. Eine andere, aber weniger wahrscheinliche Version der Ereignisse sagt, dass man die Exekution aufgrund einer aus dem Regimentstab in Krakau eingetroffenen Depesche, vollzogen hat. Am 6. September um 5 Uhr morgens kam ein Wächter namens Nozynski in die Zelle von Pater Maksym und befahl ihm, sich auf den Weg vorzubereiten. Zwischendurch brachte er auch die in anderen Zellen gefangengehaltene Ehefrau von Maksym und seinen Vater in eine Zelle, deren Fenster auf den Gefängnishof hinausgingen. Gleichzeitig standen schon der Rittmeister Dietrich, der Richter Kalczynski, vier Gendarmen, zwei Soldaten mit einem Wachmeister an der Spitze vor der Zelle von Pater Maksym. Um 6 Uhr wurde er aus der Zelle herausgeführt. Es wurden ihm die Hände zusammengebunden und mit verdeckten Augen und von den beiden Gendarmen unter dem Arm geführt, stellte er sich vier Schritte vor die beiden Gendarme aus der Exekutionsgarde vor die Wand auf dem Gefängnishof. Auf seiner Kleidung wurden die Umrisse seines Herzes mit Kreide markiert. Bevor die tödlichen Schüsse fielen, schaffte es Pater Maksym noch, auszurufen: „Es lebe die Orthodoxie! Es lebe die Heilige Rus‘!“ Dann fiel er, von den Schüssen getroffen, zu Boden. Keine der Patronen aber führte zum Tod. Deshalb schoss ihn der exekutionsleitende Rittmeister Dietrich mit der eigenen Pistole in den Kopf. Das alles hatten seine schwangere Ehefrau, sein Vater und andere gefangengehaltene Einwohner von Zdynia gesehen, welche durch die Fenster ihrer Zellen Zeugen der Exekution werden mussten. Sein Leichnam wurde in Gorlice begraben. Seine Familie durfte an der Beerdigung nicht teilnehmen. Erst im Jahre 1922 wurde auf Bitten des Vaters, der, sowie die Ehefrau des Priesters, Pelagia, das Gefangenenlager in Talerhof (bei Graz) überlebt hat, sein Leichnam exhumiert, in einen Metallsarg gelegt und auf dem Familienfriedhof in Zdynia beerdigt. Pater Maksym war einer der ersten orthodoxen Missionare unter der lemkischen Bevölkerung auf dem Gebiet der österreichisch-ungarischen Monarchie. Sein Tod war der Anfang einer spontanen Rückkehr der Lemken zum orthodoxen Glauben. Durch den Beschluss des Heiligen Synods der Polnisch-Orthodoxen Kirche wurde er am 7. Juli 1994 heiliggesprochen.
Troparion (1. Ton):
O heiliger Neumärtyrer Maxim Dich verehren wir, den Irrtum fliehend fandest Du den wahren Glauben, mit Deinem Blut besiegelst ihn. Deinem Leib ward keine Ehre zuteil, doch Deine Seele schwang zum Himmel empor, gleich einer Taube. Ehre sei Dem, der Dich erleuchtet hat, Ehre sei Dem, der Dir die Kraft geschenkt, Ehre sei Dem, der Dich gekrönt hat im Tode.
Im Kloster Maria Schutz wird jährlich am 1. November die Synaxis der hll. Neumärtyrer Österreichs und aller Habsburger Lande gefeiert, zu ihnen zählen der hl. Visarion und seine Gefährten, der hl. Atanasie und seine Gefährten sowie der hl. Maxim von Gorlice. Es wurde auch eigenes eine eindrucksvolle Ikone geschaffen, die im Kloster verehrt werden kann.
Hl. Nikolaj (Velimirović) von Ohrid und Žiča
Feste: 18. März und 3. Mai
Der Heilige Nikolaj wurde 1881 als Nikola Velimirović in dem kleinen serbischen Dorf Lelić, unweit von Valjevo geboren. Er besuchte das Priesterseminar in Belgrad, danach studierte er an der altkatholischen Fakultät der Universität Bern, wo er die Doktorwürde in Philosophie erlangte (1908). Er studierte auch in Oxford, wo er ein weiteres Doktorat erwarb. Während seines Aufenthalts in England entstand eine tiefe Freundschaft zur anglikanischen Kirche. So war der damals junge Mönch auch der erste Nichtanglikaner, der in der St. Paul’s Cathedral predigen durfte. Nach seiner Zeit in England wurde er vom damaligen Erzbischof von Belgrad und späteren Patriarchen Dimitrije an die theologische Fakultät der Universität von St. Petersburg, in Russland geschickt. Während des Ersten Weltkrieges wurde er von der serbischen Regierung 1915 in die USA gesandt um für das serbische Anliegen Unterstützung zu mobilisieren. Im Jahre 1919 wurde der Priestermönch Nikolaj zum Bischof von Žiča geweiht. Nach eigenem Wunsch wird er 1920 zum Bischof von Ohrid ernannt, wo er bis 1936 bleibt, ehe er erneut zum Bischof von Žiča bestellt wird. Nach dem Überfall der Deutschen und der Besetzung Jugoslawiens wurde Bischof Nikolaj mit anderen Klerikern der Serbischen Kirche im Juli 1941 in verschiedenen Klöstern interniert. Bischof Nikolaj wurde zusammen mit dem serbischen Patriarchen Gavrilo im Kloster Vojlovice festgehalten, ehe beide am 14. September 1944 in das Konzentrationslager Dachau gebracht wurden. Bischof Nikolaj besuchte im Jahr 1945 Wien und zelebrierte am 27. Jänner, 4. Februar und am 11. Februar in der Kathedrale zum hl. Sava in der Veitgasse die Göttliche Liturgie, er schrieb drei Gebete ins Evangeliar dieser Kirche. Er ist auch maßgeblich an der Gründung der serbischen Kirchengemeinde in Salzburg beteiligt gewesen. Am 8. Mai 1945 wurden sie von den Amerikanern befreit. Nach der Befreiung aus dem KZ Dachau kehrte Bischof Nikolaj nicht mehr in das kommunistische Jugoslawien zurück, sondern verbrachte den Rest seines Lebens in den USA.
Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Prediger und Autor, lehrte Bischof Nikolaj auch an vielen theologischen Schulen, wie dem Priesterseminar des Hl. Sava in Libertyville, der Akademie des heiligen Vladimir in New York, dem Klosterseminar der Dreifaltigkeit in Jordanville, sowie dem Priesterseminar des heiligen Tichon in South Canaan, wo er auch am 5. (18.) März 1956 verstarb. Er wurde im serbischen Kloster des heiligen Sava in Libertyville begraben, aber seinem Vermächtnis nach, wurden seine Gebeine in seinen Geburtsort Lelic gebracht, wo ein Kloster ihm zu Gedenken errichtet wurde. In den serbischen Kirchen in Wien-Leopoldstadt und in Linz befinden sich Reliquien des Heiligen..