
(2. Hälfte 19. Jh. | ca. 300 Seiten, verschiedene Ausgaben)
Meinung
Der Falbe
Geschichte von einem tollen Pferd – herrlich! Wie das Pferd den Bären erledigt und sich nachher alles erlauben kann.
GK Jungs
Ein fröhlicher Bursche
Armer Häuslers-Sohn Övind verliebt sich in Marit, Enkelin eines wütenden Großvaters, der sie aufziehen musste, weil sein Schwiegersohn alles vertrank und Tochter starb. Der will nur einen Tüchtigen als Schwiegersohn. Der Junge liest und lernt und wächst innerlich über das Elternhaus raus. Liebt den Lehrer, von dem man ihm erzählt hat, wie er mit seinem Bruder Frieden schuf. Ein Heiliger, der nun der ganzen Gegend Segen und Liebe brachte. Der hat ein Auge auf den Jungen und merkt, wie dieser verzweifelt: Bei einem Tanz bei Marit war ihm seine Armut bewusst geworden. Das hatte seine Mutter dem Vater vorgeworfen, der immer über seine Armut meckerte und alles schlecht machte und dem Jungen keinen guten Anzug gönnte. Övind geht durch eine Periode des „ich will lernen, um Marits würdig zu werden“, aber der Lehrer erkennt den Ehrgeiz als Gottlosigkeit – enorm!!! – und heilt ihn. Das ist ein Seelenführer gewesen! Övind geht studieren und wird dann Landwirtschaftsbeamter, der überall den Höfen aufhilft. Der alte Großvater hatte ihm gesagt: Nie, – aber dann wird er schwach und kann den Hof nicht halten. Ruft den Schulmeister, der ihn sanft zur Erkenntnis führt, dass Övind ein guter Helfer wäre. Endlich überzeugt das den Alten, er kommt runter: Övind soll den Hof bekommen. Na okay, und Marit dazu….
Außerordentlich tief. Begeisternd
JG+
Arne
Nochmal ein Häuslersohn, Bergeseinsamkeit, aber er dichtet und singt. Sein Vater ist der Schneider-Nils, der alle Mädchen verführt mit seiner Geige beim Tanz, auch die Mutter Margit, und sie, inzwischen mit Sohn, verlassen. Nils säuft, rauft, wird schwer zusammengeschlagen von einem, der das Mädchen Birgit, das den Nils liebt, vor ihm retten will. Margit pflegt ihn wieder heil, er verbringt eine gute Zeit auf dem Hof. Arne ist brav. Als Nils den Hochzeitszug jener Birgit mit ansehen muss, verwandelt er sich und quält Margit, die er inzwischen geheiratet hat, und den Jungen. Verdirbt den Sohn, entfremdet ihn der Mutter. Arne steht jetzt zwischen Vater und Mutter.
Sein Freund Kristian will ihn mit zu Goldgraben nach USA nehmen. Arne aber kann die Mutter nicht verlassen. Bis Nils sie ermorden will und Arne schon mit der Axt bereitsteht – da fällt der Vater von alleine um und ist tot. Und jetzt bittet die Mutter Arne noch mehr, ihn nie zu verlassen. Darüber wird der Junge schwermütig. Irgendwann merkt er, dass beide sich voneinander entfremden, gibt sich aber weiterhin Mühe um die Mutter. Seine Lieder werden in der Gegend bekannt, aber die Mutter weint.
Bei einer Hochzeit merkt Arne, dass man ihn für den Mörder seines Vaters hält und erzählt ein Gleichnis, das als Gegenargument dienen soll. Dann betrinkt er sich – aber nur einmal. Er sieht sich als feige, weil er dableibt. Mutter und Sohn versuchen, mehr miteinander zu reden und sie sagt ihm, dass sie sich versündigt hat an ihm. Aber nicht, wodurch. Immerhin, jetzt bemüht er sich auch um andere Leute.
Irgendwann sieht er zwei Mädchen und langsam, langsam beginnt die Liebe zu Eli, die bleichsüchtig ist und von ihrem Vater nicht nett behandelt wurde. Darum hat Elis Mutter dafür gesorgt, dass das Kind mit der Pfarrerstochter bei Pfarrers erzogen wurde. Man erfährt später, dass die Mutter dieses Mädchens jene Birgit ist, die seinen Vater Nils so sehr geliebt hatte, die dann aber den anderen Mann heiratete – jenen Baard, der den Nils damals zusammenschlug, – und dass sie Baard kein gutes Leben machte. Elis Krankheit erzwingt eine Trennung von der Freundin, sie leidet und wird immer kränker. Langsam und behutsam entwickelt sich die Liebe zwischen ihr und Arne. Ihn hindert aber seine arme Herkunft, er kann nicht mithalten.
Baard holt Arne für Arbeiten ins Haus, gegen den Willen von Birgit. Warum bleibt unklar. Aber er soll wohl helfen, die kranke Eli aufzuheitern. Das muß Baard gewollt haben. Irgendwann macht er bei Arne Generalbeichte über alle Fehler in seinem Leben. Immer wollte er das Beste und verdarb es.
Mutter Margit beichtet dem Pfarrer, daß sie Kristians Einladungsbriefe und auch das mitgeschickte Reisegeld zurückgehalten hat. Dann gibt es ein wunderbares Gespräch über Sünde und Glauben. Und sie möchte auch, dass Arne dableibt und dazu soll er Eli heiraten.
Arne will Kristian in der Stadt treffen. Er hatte wegen der Feindseligkeit von Birgit versucht, sich Eli aus dem Sinn zu schlagen. Da hört er sie sein Lied singen. Danach sorgt der Pfarrer dafür, dass Margit Eli zu sich nimmt und dort behält Und sie zeigt ihm all die Geschenke für ein Mädchen, die Arne gesammelt hat in einer geheimen Truhe. Und ein Gesangbuch auf ihren Namen graviert. Und dann kommt Arne und endlich einigen sie sich. Und bei der Hochzeit versöhnen sich auch Baard und Birgit.
Unglaublich schön.
JG+
Der Bärenjäger
Pfarrerssohn lügt rum und kriegt Schwierigkeiten mit dem Schulmeister. Aber trotzdem kann er die Kinder zum erjagten Bären führen. Richtig nette Kindergeschichte
GK
Gefährliches Stelldichein
Der alte Knut hat eine schöne Tochter und die liebt einen armen Häusler, der sie nicht kriegen soll. Aber der ist so tapfer, klettert die Felswand hoch – da überzeugt er den Schwiegervater. Lohn der Tugend, okay.
JG+
Synnöve Solbakken
Ein Junge, dessen Vater das Unheil, das immer den Trägern des Namens Thorbjörn droht, abwenden will, indem er ihn besonders streng hält und dadurch in die Arme des Nichtsnutz-Knechts Aslak treibt, der ihm lauter schlimme Sachen in den Kopf setzt. So kriegt er einen schlechten Ruf im Dorf und besonders auf Solbakken, wo die schöne Synnöve eine Mutter hat, die das Zerrbild protestantischer Christlichkeit darbietet. Sensibel wie Holzklotz. Beide lieben sich, aber bis das was wird, muss der arme Junge, der immer von anderen provoziert wird zu kämpfen, viel leiden und wachsen. Eine Art Katharsis erlebt er, als er hinterrücks fast erstochen wird und damit rechnen muss, nie wieder gesund zu werden. Da schreibt er Synnove daß er sie nicht heiraten kann. Auch entdeckt der Vater seine Liebe zum Sohn. Aber Synnöve kommt und bleibt ihm treu. Die Wende geschieht, als Thorbjörn vor der Kirchtür seinem Fast-Mörder verzeiht. Damit gewinnt er Achtung im ganzen Dorf. Trotzdem braucht Synnöve noch Kämpfe, und Hilfe der Eltern von Thorbjörn, bis die Mutter nachgibt.
Das Ganze ist wunderbar in viele Geschichten und in das Leben der Gemeinde verschlungen. Überwältigend schön. Eine gute Einführung in die negativen Seiten des Protestantismus.
JG-
Info
Erscheinungsjahr | 19. Jh., 2. Hälfte |
Seiten | 100-300 |
Autor | Bjoernson, Bjoernstjerne |
Für Jugendliche: | Gut |
Kommentar zu: Björnson, Björnstjerne – Erzählungen.