(1984 | 290 S.) Eine sehr sympathisierende, liebende Darstellung dieser idealistischen Märtyrer von einem spät-sowjetischen Historiker.
Meinung
Cornelia meint:
Eine sehr sympathisierende, liebende Darstellung dieser idealistischen Märtyrer von einem spät-sowjetischen Historiker. Anhand der Rezeption der Dekabristen bei Puschkin und Tolstoy wird klar, dass man Ideen nicht töten kann. Mir macht er klar, wie sehr die gesamte gebildete Schicht infiziert war von diesen Gedanken. Man musste wirklich einen kirchlich gefestigten Glauben haben, um sich dagegen zu wehren: Es musste ja so plausibel scheinen, die Ideen der frz. Revolution auf Russland zu übertragen. Das Verrückte an all diesen Idealisten: Sie sahen im Zarentum die Ursache für die miserablen Zustände und glaubten, Zar weg, alles gut. Das typische Missverständnis. Die Ursachen für das Übel sind immer nur Stellvertreter. Das Übel ist immer Legion. Schwerer ist es, Gutes zu bewirken – statt zu glauben, es werde sich von allein einstellen.
Bei nochmaligem Lesen die Seltsamkeit der Darstellung durch Garry Hamburgs Aufsatz zu Eidelmann geklärt gekriegt: Eidelmans Darstellung des Dissenuss unter den Zaren sollte eigentlich den Dissens unter den Sowjets sagbar machen. Das erklärt die höchst seltsame, höchst liebevolle Darstellungsweise. Lies Hamburg über Russias Path to the Enlightenment!.
HS. OR.
Info
Erscheinungsjahr | 20. Jh., 2. Hälfte |
Seiten | 100-300 |
Autor | Edelman, Natan |
Kommentar zu: Edelman, Natan – Verschwörung gegen den Zaren – Porträts der Dekabristen..