Grillparzer, Franz – Prosa

1848

Meinung

Cornelia meint:

Erinnerungen aus dem Jahre 1848

Sehr interessant wegen des Konservatismus Grillparzers. Ihm hat der Despotismus das Leben zerstört, aber er weiß, dass man für die Freiheit Verstand braucht und Selbstbeschränkung, und dass die niemand besitzt. Interessant auch über die Gewaltherrschaft. Sie kann nur als selbstverständlich funktionieren. In dem Moment, wo sie sich verteidigt, ist sie am End

Hist

Der arme Spielmann 1848

Junge mit „besonderen Bedürfnissen“ wird vom ehrgeizigen Vater als blöd abgetan und jeder verständnisvollen Förderung beraubt. Auf sich selbst zurückgeworfen, versteigt er sich auf die Musik, für die er nicht geeignet ist, die ihm aber Trost schenkt. So wird er auch mit der Krämerstochter Barbara bekannt, die keine untüchtigen Männer mag, andererseits aber die Demut und Gutmütigkeit dieses Mannes fühlt. Dessen absolute Geschäftsunfähigkeit bringt ihn um das Erbe, mit dem eine gemeinsame Zukunft möglich gewesen wäre. So muss sie den Fleischer heiraten, und der Mann wird zum bettelnden Spielmann. Eingerahmt durch einen Erzähler, in dem man Grillparzer erkennt, mit dem man einfach sehr gerne seine Zeit verbringt. Am Ende stirbt der Spielmann bei einer Flut, weil er selbstlos Kinder und Papiere der Vermieter im Unterstock gerettet hat. Also zu einer Heldentat fähig war, die keiner der vernünftigen Zeitgenossen leisten konnte. So dass im Elend der Untüchtigkeit und Fehlgeleiteten Musikliebe doch etwas Großes Raum hat.

Bemerkenswert Grillparzers frühe Sensibilität für das, was durch falsche Erziehung, durch väterlichen Ehrgeiz und mangelnde Rücksicht auf die Andersartigkeit der Kinder, verdorben werden kann.

Jg

Info

Erscheinungsjahr19. Jh., 1. Hälfte
Seiten100-300
AutorGrillparzer, Franz

Kommentare

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