Goethe, Johann Wolfgang von – Herman und Dorothea

(1797 | 60 S.)

Hermann und Dorothea ist ein Epos in neun Gesängen von Johann Wolfgang von Goethe. Zwischen dem 11. September 1796 und dem 8. Juni 1797 entstanden, lag es im Oktober 1797 im Erstdruck vor. Die Gesänge tragen die Namen der antiken griechischen Musen. Es handelt sich um ein Idyll in Hexametern. Wikipedia

Meinung

Cornelia meint:

Habe dies mit großer Freude gelesen: die feine Menschenbeobachtung, die das Vieldeutige in jedem Charakter zeigt, auch den Selbstbetrug beim Verfolg des Guten. Wunderschön die Liebesgeschichte, die sich auf Fürbitten von Mutter, Pfarrer und Apotheker beim Sohn des reichen Händlers entspinnen darf mit einer schönen Tugendboldin und Helferin der Kriegsvertriebenen. Herman hat Angst vor ihrem Nein und bittet sie darum als Magd in den Dienst der Eltern. Die Eltern erwarten die Braut, und der Vater lässt das merken. Dorothea glaubt sich übelst verspottet und reagiert empfindlich. Bis dahin bin ich mit allem zufrieden, sogar mit Dorotheas Lied von der Dienst-Pflicht der Frauen, – denn letztlich liegt auch darin ein Heldentum, das kein Mann leisten könnte, das er aber wertschätzen soll. Aber nun muss der Pfarrer die Gekränkte auf ihre Demut hin nochmal grillen, und er zwingt sie damit, ihre heimliche Liebe zu Hermann zu offenbaren. Das ist eine Gemeinheit, die das Schamgefühl des Mädchens in öffentlicher Beichte verletzt. Hier wird klar, dass Goethe die Frauen eben nicht richtig verstanden hat. Das verdirbt mir den halben Spaß. Trotzdem bleibt genug Gutes übrig, so dass ich das Ganzen den Kindern gern ans Herz lege.

Der Kontext wird durch die Folgen der Französischen Revolution bestimmt: Da steckt viel Kritik am Idealismus der Freiheitsbewegungen und der Demokratisierung für den Pöbel drin.

Info

Erscheinungsjahr18. Jh., 2. Hälfte
Seiten< 100
AutorGoethe, Johann Wolfgang von

Kommentare

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