Meinung
(Hunter in the night)
Ein Jugendbuch, mäßig übersetzt, und trotz des interessanten Themas (Einwilligungsfähigkeit 15-jähriger Patienten) über einen Leukämie-erkrankten Jungen ist das setting überaus trivial, auf Serien-Niveau. Da wird ein Problem abgearbeitet und jede Person kriegt ihre Rolle. Guter Freund aus armer irischer Familie, reiche Eltern, die nur ihre eigene Angst und Todesverdrängung pflegen, das amerikanische Ideal, dass ein Mann was geschafft haben muss, ehe er abgeht, die erkaltende Freundin… Der Junge reißt dann für 3 Tage aus in die Wildnis, kämpft um Überleben gegen Sturm im Schnee. So weit so Donnerwetter.
Aber dann kriegt er nach langer Mühe endlich seinen Hirsch vor das Zielfernrohr und erlebt die Empfindung „ich bin jetzt dein Gott“ – und schießt nicht. Er braucht die Trophäe jetzt nicht mehr, weil er verstanden hat: jedes Leben ist „zum Tode“, und man kann es genau so viel intensiver leben. Und das alles wird nicht ausgetratscht, sondern dem Leser überlassen. Darum kriegt es immerhin einen Stern
Jg Jungs 1* (ok)
Info
Erscheinungsjahr | 20. Jh., 2. Hälfte |
Seiten | 100-300 |
Autor | Hughes, Monica |
Für Jugendliche: | Ok |
Kommentar zu: Hughes, Monica – Jäger in der Nacht.