
(1973 | 300 S.)
Das Heerlager der Heiligen ist der Titel eines Buches, in dem der französische Schriftsteller Jean Raspail in fiktionaler Form die gewaltfreie Invasion Europas durch verelendete Menschenmassen der Dritten Welt schildert. Das Buch wird oft als literarische Antizipation der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 angesehen. Wikipedia
Meinung
Cornelia maint:
Michael hatte das Buch schon 1975 gekauft und hineingeschrieben „how I enjoy the venom of that book“….Ja, dieses Gift ist erfreulich.
Aber berechtigt zu diesem Gift ist nur der, der etwas Wahres dagegensetzen kann. Die falsche Nächstenliebe muss im Namen der wahren Nächstenliebe kritisiert werden.
Die Art, wie Raspail auch alle Christen, allen Glaube, schlecht macht, gefällt mir nicht. Gut, einer der Verräter des Glaubens stirbt betend, und die Benediktiner taufen paar sterbende Inder – aber ich kann nicht sehen, dass Raspail irgendwas positives im substantiellen Sinne am Christentum findet: nur die schöne Form einer alten Kultur.
Wenn aber das der Westen ist, nichts mehr als Stil und Form und der Stolz der Ehre, ohne allen Grund, – denn hat er verdient, überschwemmt zu werden.
Natürlich wird immer irgendwie auch noch ein bisschen „gesture to the transcendent“ mitgeschleppt, wie Tris das nennt. Das ist zu wenig, um Raspails Kritik für mich nachvollziehbar zu machen. Was für ein Recht hat er, den Fall von Konstantinopel als Paradigma zu nehmen, wenn er von Christus nix übrig lässt?
Noch was. Ja, Rassen ticken verschieden und brauchen verschiedene Medizin und Politik und Musik.
Aber! Wenn Leute Christen werden, dann müssen wir sie lieben, egal ob sie (eingetürkte) Griechen sind oder (säkularisierte) Juden. Man kann als Christ sich gegen jüdisch verankerten Pharisäismus wenden, als Christen müssen alle Bekehrten und Getauften als ihre eigenen Brüder ansehen und beschützen.
JG-
Info
| Erscheinungsjahr | 20. Jh., 2. Hälfte |
| Seiten | 100-300 |
| Autor | Raspail, Jean |

Kommentar zu: Raspail, Jean – Camp of the Saints (Das Heerlager der Heiligen).