(1780-1802)
Meinung
Rousseau: „Monument..“ 1781
Gedicht an sein Grabmal – an den, „der aus Christen Menschen wirbt“
Als Beispiel für die Entchristlichung der idealischsten Kultur
Graf Eberhart der Greiner von Würtenberg „Ihr – ihr dort draußen“ 1781
Württemberg im 14. Jahrhundert. Bewegend der Streit zwischen Vater und Sohn Ulrich, weil letzterer gegen die Reichsstädte eine arge Niederlage erlitt. Um das wieder gutzumachen, griff er bei Döfflingen die Städter an und fiel. Der Vater sicherte den Sieg, war nun stolz und bekümmert.
Gk (jungs)
Die unüberwindliche Flotte „Sie kömmt – sie kömmnt“ 1786
Über den Versuch Philipps II England zu erobern – was misslingt – Die Tyrannei bleibt gegen die Freiheit erfolglos
Hist, GK Jungs
Pegasus im Joche „Auf einem Pferdemarkt…“ 1795
Wie das Dichterpferd als Ackergaul etc. missbraucht wird, und nur der Dichter lässt es durch die Lüfte fliegen.
GK
Deutsche Treue „Um den Zepter Germaniens…“ 1795
Edle Freundschaft zwischen Ludwig von Bayern und Friedrich von Hasburg
GK Jungs, Hist
Der Spaziergang „Sei mir gegrüßt“ 1795
Anhand eines Spaziergangs tauchen die verschiedenen Weltalter auf, auch das der Freiheit in der französischen Revolution, die Freiheit für die Vernunft will, aber für die Begierde sie gewinnt. Und wie bei Rousseau gibt die Natur den Menschen sich selbst zurück.
Ein historisches und kulturkritisches Gesamtbild
Jg, Hist
Die Teilung der Erde „Nehmt hin die Welt“ 1795
Zeus verteilt die Welt, nur der Poet kommt zu spät, kriegt nix, beklagt sich, darf bei Zeus bleiben
GK
Die Weltweisen „Der Satz durch welchen 1795
Spottgedicht auf die Philosophie, die mühsam zusammenklaubt, was die Natur uns frei Haus liefert
Jg
Würde des Menschen „Nichts mehr davon“ 1796
Sehr nett gegen den Würdediskurs: wir brauchen zu essen, Würde kommt von selbst.
Jg
Die Worte des Glaubens „Drei Worte nenn ich“ 1797
Freiheit, Tugend, Gottes Wille – eigentlich ganz schönes Theismus-Bekenntnis
Jg
Der Taucher „Wer wagt es“ 1797
Beißende Kritik am Absolutismus: nachdem der Knappe sein Leben gewagt und den Becher aus dem Höllenschlund heraufgeholt hat, schickt der König ihn nochmal runter – als Preis die Tochter setzend. Und der Jüngling – in Liebe – geht verloren.
Gk
Der Handschuh „vor seinem Löwengarten“ 1797
Auch hier überflüssige Mutprobe – diesmal durch eine Dame, die die Schwüre ihres Ritters prüfen will. Der holt den Handschuh zwischen den Viechern raus, sie will ihn belohnen, kriegt den Handschuh aber ins Gesicht geworfen.
GK
Der Ring des Polykrates „Er stand auf seines Daches Zinnen“ 1797
Hybris des Herrschers von Samos, dem alles glückt, während der Ägypter König ihn vor der Götter Neid warnen will. Als auch Polykrates‘ Ring-Opfer an die Götter im Fisch zurückkommt, fährt der Ägypter eilends ab. Man weiß aber, dass Polykrates später ermordet wurde.
Jg
Nadowessische Totenklage „Seht da sitzt er“ 1797
Toter Indianerhäuptling wird unter Lob seines Ruhms begraben
GK
Die Kraniche des Ibykus „Zum Kampf der Wagen“ 1797
Der Sänger wird ermordet und bittet im Sterben die Kraniche um Rache. Beim großen Fest im Theater wartet man auf die Stimme der Götter, denn der Mörder muss doch da sein! Da kommen die Kraniche rübergeflogen und der Mörder verrät sich durch den Ruf: da sind ja des Ibykus Kraniche.
GK
Das Glück „Selig welchen die Götter“ 1798
Hier geht es im Modus griechischer Götter um die Willkürlichkeit, aber auch um den Frieden mit dem, was die Götter lieben oder nicht lieben – ein wenig wie bei unserem Gott, der barmherzig ist, mit wem Er will. Alles Glück und das Schöne sind Wunder.
Jg
Der Kampf mit dem Drachen „Was rennt das Volk“ 1798
Ein Ordensmann des Ritterordens erledigt trotz Verbots des Großmeisters den Drachen, der alle quält. Obwohl das Volk jubelt, schmeißt der Meister ihn wegen seines Ungehorsams raus, denn der Gehorsam ist das Allerwichtigste, und alle Übertretung nichts als Eitelkeit. Der junge Ritter fügt sich und geht davon. Dieser Gehorsam gegenüber dem Rausschmiss bringt den Meister zum Umdenken (oder es war schon gleich ein Test) und er nimmt ihn wieder auf, weil er sich überwunden hat.
GK
Die Bürgschaft „Zu Dionys dem Tyrannen“ 1798
Tyrannenmord misslingt, Attentäter soll gekreuzigt werden. Muss aber erst die Schwester verheiraten, gewinnt den Freund als Bürgen. Bei der Rückkehr geht alles schief und er schafft es erst im letzten Moment, den Freund vor der Strafe zu retten. Der Tyrann ist so gerührt, dass er begnadigt und auch Freund der beiden sein will.
GK
Die Worte des Wahns „Drei Worte hört man“ 1799
Gegen den Glauben an die goldene Zeit, an die Vereinbarkeit von Glück und Recht, an den Verstand und seine Fähigkeit die Wahrheit zu finden – alles Unsinn.
Jg
Kassandra „Freude war in Trojas Hallen“ 1802
Sie leidet unter ihrer Prophetengabe, die ihr alles Glück nimmt: keiner glaubt ihr, alle spotten, und das Verhängnis kommt auch.
In der Bibel sind Prophezeiungen nachgehende Liebe Gottes: bekehrt Euch, und euch passiert nichts. Hier unerbittlich das Schicksal.
Jg
Jägerliedchen „Mit dem Pfeil dem Bogen
Jägerlied zum Singen
KK
Der Alpenjäger „willst du nicht das Lämmlein hüten“ 1804
Der Junge will raus, weg von zu Hause, auf Abenteuer und hinter der Gazelle her, die vor ihm flieht, bis er sie fast hat – da steigt der Berggeist hoch und verweist ihm seine Grausamkeit
Info
Erscheinungsjahr | 18. Jh., 2. Hälfte |
Autor | Schiller, Friedrich |
Kommentar zu: Schiller, Friedrich – Gedichte.