Eine Text und eine Diskussion

Cornelia Hayes

Auszug:

Beim ersten Lesen weckt das Buch zunächst Begeisterung. Drehers Diagnose der Krankheit unserer Zeit und seine Beschreibung der erforderlichen Therapie leuchten ein. Ja, unsere westliche Kultur ist weitgehend ent-christlicht, und die verbleibenden Restebestände haben sich auf die Schrumpfstufe einer Wohlfühl-Religion herunter-säkularisiert. Und ja, hilfreich wäre sicherlich eine Belebung klösterlicher oder gemeindlicher Lebenswelten, die ihren Gottesdienst mit weitestgehender wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Selbstversorgung verknüpfen, also durch die „Benedikt-Option.“ Ganz besonders wertvoll an diesem Buch ist die Radikalität seiner Forderung: In einer Welt des Wohlstands und der mehr oder minder vollständigen Absicherung gegen existentielle Risiken kann nur die entschiedene Umkehr, ein grundlegendes „Umgeisten,“ wie Vater Justin sagen würde, den drohenden Verlust christlicher Kultur im Westen verhindern. Bewundernswert ist auch die pastorale Energie, mit der Dreher seinen Weckruf an Illusions-verhaftete, der Bequemlichkeit anheimgefallene, unachtsame und sich selbst betrügende Gläubige richtet. So weit, so eindrucksvoll…


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