Goethe, Johann Wolfgang von – Clavigo

(1774 | 60 S.)

Clavigo ist ein Trauerspiel in fünf Akten von Johann Wolfgang von Goethe mit Beaumarchais als Bühnenfigur. Im Mai 1774 in nur acht Tagen geschrieben, lag das Bühnenmanuskript bereits im Juli 1774 gedruckt vor, als erstes unter Goethes Namen publiziertes Werk. … Wikipedia

Meinung

Cornelia meint:

Charismatisches Hasenherz mit großen Ambitionen und einem Weltverstand-Freund, der ihn aufbauen und nutzen will (Goethe’s kritisches Selbstportrait mit Freund Merck). Dabei geht eine schöne Seele kaputt, deren edelmütiger Bruder sie retten oder rächen will. Am Ende Sarg der Dame und Blutbad darüber, Leichenhochzeit und Bruder muss fliehen. Ziemlicher Schmonzes.

Klaus-Detlef Müller sieht mehr dahinter: Goethes Beichte seines Verrats an Friederike Brion und das Problem der Unvereinbarkeit privaten Glücks und öffentlichen Wirkens. Er stellt klug heraus, dass Clavigo seine Liebe als Inspirationsquelle brauchte, diese dann aber um der Wirkung bei in der Öffentlichkeit und der Karriere bei Hof willen abstreifen musste. Er erklärt auch die Art jener literarischen Tätigkeit Clavigos, die diesen Konflikt unausweichlich macht: Aufklärungs-Zeitschriften für das breite Publikum. Und weil solches Schreiben den Schreiber zur moralischen Autorität macht, ist die Bedrohung durch Maries Bruder Beaumarchais wirklich tödlich: er wird den Verrat veröffentlichen.

Das ist alles ist für Germanisten wichtiger als für meine Enkel.

Info

Erscheinungsjahr18. Jh., 2. Hälfte
Seiten< 100
AutorGoethe, Johann Wolfgang von

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