Meinung
Hier alles, was Cornelia meint, ihren Enkelkindern lieber nicht zuzumuten:
Der Salon Bd 1
Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski
Nu – schal lustig. Interessant in Kap IV und IX die Studentendiskussionen, die aufnehmen die Theodizee-Diskussion zwischen Deisten (Gott ist gut), und Agnostikern (Gott gut zu nennen anthropomorphiert ihn blaspemisch, er ist überhaupt -wenn überhaupt – der ganz Andere, Unaussprechliche, nicht-Seiende etc.). Zu diesen Deisten gehören die aufgeklärten Juden, die der jetzt „Gott-reine Geist“ – meint Heine – gerne loswürde, da sie ihn an seine rohen Vorformen erinnern.
Bd. 3
Die Moral ist nur eine in die Sitten übergegangene Religion. Und wenn die Religion der Vergangenheit verfault ist, wird auch die Sittlichkeit stinkicht. Wir brauchen eine neue Religion, um die Moral zu stärken.
Dieser Band ist eine Verlegenheitslösung, um die deutsche Zensur zu versöhnen. Nix politisches durfte rein, und inspiriert war (wohl genau deshalb) auch nix.
Florentinische Nächte
Eine Sterbende soll gerettet werden durch Geschichten. Und so sind die dann auch.
Elementargeister
Teufelsgeistereien. Unnötig.
Bd. 4
Der Rabbi von Bacherach
Ach, was für ein Elend. Meine Liebe zu Heine, seit ich 15 war, beruhte auf genau dieser Erzählung und den Einblicken in das jüdische Leben, das sie bot. Das Bild dieser unterdrückten und geheimnisvoll Gott-erfüllten Gruppe ist mir tief ins Herz gedrungen, und es lag meiner Teilnahme an einem Seminar der christlich-jüdischen Gesellschaft zugrunde, anschließend einem Studienaufenthalt in Israel, den ich gegen die Abiturfahrt meiner Klasse durchsetzte. Dort natürlich erlebte ich ein modernes, sozialistisches Judentum, aber ich habe als Studentin noch für die israelische Botschaft gejobbt und mit jüdischen Geschäftsleuten Freundschaft gepflegt.
Ja, der Anfang ist schön, aber dann endet es ohne Ende, weil das Manuskript verloren war. Die Geschichte ist mir heute eine Enttäuschung. Immerhin ehrt sie Heine in meinen Augen: er behielt doch so etwas wie Treue.
Bd 6
Die Götter im Exil
Das Christentum verwandelte die griechisch-römischen Götter in Dämonen
Lutezia aus Paris, 1840
Über die parlamentarische Periode unter Louis Philippe
Paradoxie der republikanischen Staatsform. Gewiss braucht sie Gemeinsinn und Patriotismus der Bürger. Sie braucht aber auch die großen Individuen. Die aber erlaubt der Neid der Gleichmacher nicht mehr, aufzuwachsen. So gehen Republiken zugrunde, wenn sie mit starken Oligarchien kämpfen.
Gegensätze zwischen Republik und dem Geldbürger. Die Legitimisten vertrauen auf die Propaganda in der Provinz, die mit dem alten Glauben auch die Alten Privilegien wiederhaben wollen´
Ich habe mich durch diesen Wust lange tapfer durchgequält, immer wieder bei der Stange gehalten durch Heines geistreiche Bemerkungen, die Licht auf Dinge werfen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie im Dunkel schmodern. Aber man müsste viel besser in der Geschichte des 19. Jh in Frankreich, über die Julirevolution wissen, um profitieren zu können.
Der Dr. Faust
Ich konnte weder Kopf noch Schwanz daraus machen und habe verzichtet.
Info
Erscheinungsjahr | 19. Jh., 1. Hälfte |
Seiten | 100-300 |
Autor | Heine, Heinrich |
Kommentar zu: Heine, Heinrich – Der Salon, und Sonstiges.