Maupassant, Guy de – Heilige Nacht. Eine Erzählung

1882 | „Heilige Nacht: 8 S., „Bel Ami“: 400 S.)

Meinung

Cornelia meint:

Heilige Nacht. Eine Erzählung

Nein Danke.

Am 23. Dezember 2020 hat Die Zeit den Nerv, einen türkisch-stämmigen Schriftsteller eine schöne Weihnachtsgeschichte aussuchen zu lassen. Nach dessen beigefügter Interpretation kommt dabei eine teuflisch böse Nacherzählung von Christi Geburt raus. Er fügt dann noch die Hoffnung hinzu, der Erzähler, ein Templier, habe tatsächlich gelogen, so wie das bei den Templern allgemein der Fall sei.

Man sollte diese Erzählung im Kopf behalten, wenn man Maupassants schönere Sachen prüft!

https://www.zeit.de/2020/54/weihnachtsgeschichte-guy-de-maupassant-franzoesisch

https://www.echter.de/stille-nacht-zartliche-nacht/

Bel Ami

Ich habe dieses Buch schon früher gelesen und fand einen Zettel darin, der sagte: Ein böses Buch, ein böser Autor. Nicht wegen seiner schonungslosen Darstellung des Sittenverfalls – der geschieht ja vor dem Hintergrund einer tief empfundenen Moralität. Und nicht, weil er auf die Kirche schimpft: das tun besonders ihre Liebhaber. Und nicht, weil er den Mann als Bestie darstellt – man ist ja froh, noch ein Zugeständnis (immerhin!) wenigstens männlicher Entschlossenheit zu finden. Mag er die Frauen ausnutzen – die haben es allesamt nicht besser verdient. Und ich gebe zu, dass der Moment, in dem Madeleine Eltern sucht und auf bäuerlichen Hass trifft, sehr bewegend ist.

Nein. Aber dass der Christus im Bild, der Mme Walter retten soll, das Bild des Bel Ami in sich trägt und diese teuflische Leidenschaft segnet, das ist diabolisch. Wegzuwerfen.

Info

Erscheinungsjahr19. Jh., 2. Hälfte
Seiten300-600
AutorMaupassant, Guy de

Kommentare

Kommentar zu: Maupassant, Guy de – Heilige Nacht. Eine Erzählung.

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