Cornelia frühstückt bei Vater Ilya Limberger und erzählt Interessantes (nicht nur) über unseren Verein

Neu auf dem Youtube-Kanal „Der Bote (Vestnik)“: ein Videomitschnitt eines ungezwungenen Vortrags von DOM-Mitglied Cornelia Hayes. Folgendes schreibt sie uns als Einführung:

Aus Vater Ilyas Frühstückskreis

Vater Ilya Limberger pflegt im winzigen Nebenraum seiner Stuttgarter Nikolaus-Kathedrale die schöne Angewohnheit von Nach-Liturgie-Frühstücksgesprächen, besonders (aber nicht nur) für und mit deutschen Gemeindemitgliedern. Zu einem solchen Gespräch (mit vollem Mund) hat er am 12. November 2022 auch mich eingeladen, über „deutsche Orthodoxie“ und damit zugleich über DOM zu sprechen. Das Video wurde im „Boten Online“ der deutschen Diözese der ROKA veröffentlicht, und ich möchte es gerne auch auf unserer DOM-Website vorstellen, weil es natürlich eine spezifisch persönliche Sicht (meine!) auf unsere Arbeit bietet.

Eine kleine Panne ist allerdings beim Schneiden passiert: Es gab da eine Maximal-Zeitdauer für so ein Video, und beim Schnitt ist mein Hinweis auf unseren geistlichen Vater Basilius (eigentlich ein zentrales Element unserer DOM-Arbeit) regelrecht unter den Tisch gefallen. Am Ende kommt sein Leitwort zur Gründung von DOM zwar noch zur Sprache, aber es war mir doch wichtig, diese Ergänzung wenigstens in dieser Einführung zum Video zu erwähnen.

CH



Auf dem gleichen Kanal finden Sie auch ein Video zur Hl.-Nikolaus-Kathedralkirche in Stuttgart HIER.


Ein Kommentar zu „Quo vadis“ von Erzpriester André Sikojev

Sehr spontan und ohne weiter Systematik möchte ich Ihnen für Ihren interessanten „Quo Vadis…“ Vortrag danken. Er hat mir viele wichtige Aspekte des Themas neu erinnert – aber auch neue eröffnet. 

Mein Hinweis an jeden deutschsprachigen Katechumenen oder Orthodoxen, sich wenn irgend möglich seine neue „Patensprache“ anzueignen, egal ob serbisch, griechisch, rumänisch, russisch – diente keinesfalls dazu, die Arbeit im deutschsprachigen Übersetzen, Beten, Lehren zu relativieren; ich hoffe, mein jahrzehntelanges publizistisches, diakonisches, katechetisches, pastorales Tun ist dafür Zeugnis genug.

Es ging mir an dieser Stelle und bei diesem Aspekt um genau jenes – von Ihnen auch angesprochene – verlorene Jahrtausend, das in einer einzigen oder auch zwei, drei Generationen nicht wieder aufgeholt werden kann. Daher bin ich überzeugt: Deutschsprachige Orthodoxie ist ohne festes und tiefes Einwurzeln in eine Patenkirche keinesfalls möglich.  

Genau das beobachte ich auch seit Jahrzehnten in den auch von ihnen erwähnten deutschen Gemeinden. Die Versuchung der Pseudo-Originalisierung wie auch der Bequemlichkeit (1 Gottesdienst im Monat) ist immens und – die Lasten aus der Vergangenheit zu riesig. Das ist m. E. kein Pessimismus, sondern notwendige Analyse zum Aufbau und Bestandteil einer insbesondere auch von DOM angegangenen Strategiesuche.

 Im Übrigen halte ich die Jugendarbeit für einen Schlüsselfunktion mit natürlicher und organischer Brückenfunktion. Eben weil, wie Sie auch erwähnen, in der 2. oder 3. Migrantengeneration die alte Muttersprache nicht selten verloren geht und die deutsche Sprache zum Träger der Vielvölker-Gemeindegemeinschaft und -familie wird.

Auch werden die Jugendlichen so indirekt zu Friedensstiftern der zwei oft gegensätzlichen Interessensströmungen in der Gemeinde: die Emigranten wollen max. viel Bewahrung und Tradierung; die neugetauften Deutschen wollen möglichst viel deutschen Gottesdienst.

 Völker werden von Apostelgleichen Heiligen getauft (Hll.Konstantin, Elena, Wladimir, Nina, Savas) – die wird es in Deutschland aller Voraussicht und auf der Basis der Vektoren und Zeitrahmen der Endzeiten und Apokalypse nicht mehr geben (alle prophetischen Starzen und Heiligen des 20. und 21. Jahrhunderts sprechen uns hier höchstens noch einige wenige Jahrzehnte zu).

Daher ist für mich die Zielgröße immer a) der einzelne Katechumene b) die jeweilige Familie mit all ihren (oft  gemischt-nationalen) Problemen und c) die Gemeinde.

 Ihren Gedanken der Panorthodoxie im Deutschsprachigen unterstütze ich unbedingt, aber nur als Bestandteil einer Paten-Panorthodoxie, so schwach weil mangels Kadern und Geld überlastet, diplomatisch zerrissen, vom Zeitgeist korrumpiert und politisch indoktriniert sie auch daherkommt.  

 Noch einmal vielen Dank für Ihren hellen, erhellenden und klugen Text!

Mit freundlichen Grüßen in Christus, stets Ihr
Erzpriester André Sikojev

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