Ausschnitt der Ikone aller Heiligen der Schweiz
Hll. Irenäus, Ambrosius, Athanasius, Martin, Germanus, Gaudenz, Randoald

– 1 – Hieromärtyrer Irenäus, Bischof von Lyon († 200)

Irenäus war der zweite Bischof von Lyon und ein Schüler des Hieromärtyrers Polykarp von Smyrna. Er war einer der ersten systematischen Theologen seiner Zeit, übte mit seinen theologischen Werken einen starken Einfluss auf das ganze Abendland aus und zählt zu den grossen Kirchenvätern. Er bekämpfte die Häresie der Gnostiker. Irenäus ist der erste, der die Anwesenheit von Christen auf dem Gebiet der heutigen Schweiz erwähnt. Von Lyon aus wurde die Bevölkerung dem Rhonetal entlang – von Genf bis nach Sitten – in mehreren Wellen christianisiert.  Sein Gedenktag ist der 23. August (5. September).

– 2 – Hierarch Ambrosius, Bischof von Mailand († 397)

Ambrosius wurde im Jahre 374 zum Bischof von Mailand gewählt. Er galt als gutherziger Seelsorger, als Wohltäter für die Armen, als grosser Beter und Verteidiger der Orthodoxie gegen den Arianismus. Er verfasste zahlreiche theologische Schriften und Hymnen. Ambrosius gehört zu den wichtigsten Kirchenvätern des Abendlandes. Das Tessin gehörte vor der Gründung der Diözese von Como durch Ambrosius der Diözese von Mailand an. Es ist somit auch ein Kind dieses grossen Heiligen. Sein Gedenktag ist der 7. (20.) Dezember.

– 3 – Hierarch Athanasius der Grosse, Erzbischof von Alexandrien († 373)

Athanasius war Erzbischof von Alexandrien und setzte sich schon als Diakon gegen den Arianismus ein. Die Überlieferung schreibt ihm das athanasische Glaubensbekenntnis zu. Ein Osterbrief des Athanasius enthält eine Liste der neutestamentlichen Schriften, die genau den heutigen 27 kanonischen Büchern entspricht. Von verschiedenen Kaisern wurde er insgesamt fünf Mal  – mehrmals nach Trier – verbannt. Dabei überquerte er die Alpen und das Gebiet der heutigen Schweiz. Auch während seiner Verbannung setzte er sein Wirken fort. Seine Gedenktage sind der 18. (31.) Januar und der 2. (15.) Mai.

– 4 – Hierarch Martin der Barmherzige, Bischof von Tours († 397)

Auf Drängen des Volkes wurde Martin zum Bischof von Tours gewählt. Er war der berühmteste Schüler des hl. Hilarius von Poitiers. Aufgrund seiner beständigen Fürsorge gegenüber Armen, Bedrückten und Verfolgten, sowie wegen seines asketischen Lebens und seiner Wundertaten, wurde er vom Volk hoch geschätzt. Martin von Tours gilt als ältester Zeuge des Martyriums der Soldaten der thebäischen Legion, von denen er im Jahre 388 Reliquien erhalten hatte und deren Verehrung er verbreitete. Sein Gedenktag ist der 11. (24.) November. 

– 5 – Hieromärtyrer Germanus, Abt von Münster-Granfelden († 676)

Germanus stammte aus einer vornehmen, romanischen Familie aus Trier. Mit 17 Jahren entschied er sich für ein Einsiedlerleben.  Später trat er in das Kloster in Remiremont, danach in Luxeuil ein. Im Jahre 640 wurde im Berner Jura das Kloster MoutierGrandval (auf Deutsch: Münster-Granfelden) gegründet, dessen Abt Germanus für 35 Jahre wurde. Dort kam es zu Auseinandersetzungen mit Herzog Eticho um den Klosterbesitz, die zur Ermordung von Germanus und seines Gefährten Randoald führten. Sein Abtsstab ist bis heute erhalten geblieben und ist weltweit der älteste verzierte

Krummstab. Er befindet sich zusammen mit den Schuhen des Germanus im Musée Jurassien in Delémont. Unmittelbar daneben befindet sich die Pfarrkirche St-Michel, in der die Reliquien von Germanus und Randoald bis heute verehrt werden. Sein Gedenktag ist der 21. Februar (6. März).

– 6 – Märtyrer Gaudenz (auch: Gaudentius) († 6 Jhd.)

Gaudenz liess sich in Casaccia im heutigen Graubünden in einer Klause nieder und verkündete in Churrätien das Evangelium. Dabei bekehrte er viele Heiden und Arianer. Als Soldaten kamen, um ihn zu töten, begegnete er ihnen ohne Furcht; friedlich legte er selbst seinen Kopf auf dem Bock, auf dem er geköpft werden sollte. Über seinem Grab in Casaccia wurde im 10. Jahrhundert eine Kirche erbaut. Im Mittelalter war sie als Wallfahrtsort bekannt, wurde aber während der Reformation mitsamt seinem Grab zerstört. Die Kirchenruine ist heute ein Baudenkmal und wird seit 2009 restauriert. Sein Gedenktag ist der 7. (20.) Mai.

– 7 – Hieromärtyrer Randoald († 676)

Randoald war Prior im Klosters Münster-Granfelden. Zusammen mit dem Abt Germanus wurde er von den Anhängern Etichos ermordet. Sein Gedenktag ist der 21. Februar (6. März).