Lofting, Hugh – Kinderbücher: Dr. Dolittle …

Doktor Dolittle und seine Tiere ist ein Kinderbuch des englischen Schriftstellers Hugh Lofting, das 1920 erstmals unter dem Titel The Story of Doctor Dolittle veröffentlicht wurde und den Auftakt einer ganzen Buchreihe bildete. Es wurde auch mehrfach verfilmt. Wikipedia

Meinung

Cornelia meint:

Dr. Dolittle und seine Tiere

Dies ist eines unserer Lieblingsbücher immer gewesen. Man sollte alle auf Englisch kriegen

GK

Post Office

Auch ein Traum, aber mir fällt auf, daß dieser gutmütige naturwissenschaftliche Aufklärer eine Art Mogelpackung ist.

Gewiss, alle Beteiligten sind voll guten Willens, alle Pfadfinder. Besonders die Tiere sind immer bereit, den Menschen zu helfen. Menschen ab und zu, außer wenn sie Bösewichter sind. In dieser Teilung nimmt der Cockney-Spatz einen Extraplatz ein. Immer muss er Krach anfangen und wird jeden Monat rausgeworfen, kommt aber immer wieder zurück, um irgendwelche Katastrophen abzuwenden. DD sagt „it is his nature“. Das ist eine schöne Relativierung der Aufklärungs-Überzeugung von der Belehrbarkeit.

Nein, es ist die unendliche Menschenliebe DDs, sein ständiges Bestreben nach Verbesserung der Lage aller Lebewesen, seine Unfähigkeit, Geld bei sich zu behalten statt es wohltätig auszugeben, seine Fähigkeit, mit Hilfe der Tiere so heil aus dem Gefängnis zu kommen wie bei Christens nur die Martyrer, die extra begnadet wurden.

Mogelpackung auch, weil die Tiere als die Vernünftigeren dargestellt werden gegenüber den plemplemmen Menschen. Alles schön und gut, aber dass der tierische Vernunftfriede auch auf Fressen und Gefressenwerden beruht, wird einfach ausgeblendet. Die Paradiesinsel hat nur Pflanzenfresser, und doch kommt Hund Jip (kein Vegetarier) mit drauf. Ebenso mit den Vögeln, die sich gegenseitig fressen, und von den Fischen redet eh keiner.

Man kann das mit Kindern lesen und genießen, muss dann aber klarmachen: Nein nein, allein dem Menschen wurden Sprache und Vernunft geschenkt. Natürlich haben die gefallenen Menschen alles verbaselt, so dass man schon Tiere vernünftiger finden kann. Aber halt ohne die Freiheit.

GK

In the Moon

Auch herrlich. Mir wird klar, daß DD. eine Art neuer Adam ist, der allerdings im Man on the Moon einen anderen Adam trifft, nur weniger entwickelt. Immerhin schafft jener mit seinem Moon-council aller Mondbewohner  eine politische Utopie, die nicht idealisiert ist, sondern realistisch. Wenn man der einzige Mensch ist, muss man verhandeln. Vision der Unsterblichkeit durch besondere Pflanzen. Also der Tod ist vermeidbar, wenn man friedlich bleibt.

Gespenstisch aber das Evangelium: „Religion sollte kein Streitpunkt sein“. In Dawkin’s The God Delusion wird er als “naturalist” im Sinne eines Atheisten gepriesen. Monism. Man kann das mit Kindern genießen, muss aber die Bruchstellen klären.

GK

Dr. Dolittles Return

Wird vom Assistenten Stub geschrieben, der vorzeitig nach Haus gezwungen wird, weil der Mondmann Dr. Dolittle für sich behalten will, und weil der Junge Eltern hat, die sich grämen. So versucht der, den Betrieb zuhause am Laufen zu halten, was mühselig ist, und auch selbst wieder auf Normalgröße zu kommen. Eine mitgebrachte Mondkatze wird nicht entwickelt und ist ein dead end.

Endlich schafft es Dr. D. auch zurück. Mühsam, ihn zum Leben zu erwecken. Endlich klappt das und man erfährt die Geschichte seiner Rückkehr: Weil er die Sorge um den Mondmann über seinen Wunsch auf Rückkehr stellte, war jener so gerührt, dass er endlich verzichtete und ihn heimließ. Eine schöne Szene mit wirklich selbstloser Liebe die alles besiegt.

Zuhause ist er besessen davon, der Menschheit die Unsterblichkeit zu sichern und schreibt und schreibt, während sein Zoo allerlei Probleme durchmacht. Zu viele neue Patienten, die Stubbs selbst übernehmen muss, – was den Jungen erwachsen macht, — sehr ermutigend für Kinder. Köstlich die Geschichte vom Versuch, im Gefängnis Ruhe zum Arbeiten  zu kriegen, und wie das immer wieder schiefgeht, obwohl der Katzenfuttermann viel Erfahrung mit Gefängnissen hat. Aber die Mäuse graben unten durch, um DD zu retten, und die Gefängnisleitung entlässt ihn vorzeitig, damit die Mauern nicht einstürzen.

GK

The Secret Lake

Dieses Buch hat Schwierigkeiten, eine Linie zu finden. Viele nette Einzelheiten, die fürchterlichste die von der Maus, die ihre Freunde in DDs Museum reinlässt, weil die Betten für die Kinder brauchen und dann alle Palmblättertagebücher von Dr. D. auffressen.

Dieser merkt, dass er mit der Unsterblichkeit nicht weiterkommt. Da kommt die Nachricht über die Erkrankung der „Schildkröte von vor Noah“ gerade recht. Also eine neue Reise in der Hoffnung, auch die Tagebücher neu zu schreiben.

In Afrika gestaltet sich alles schwierig, aber sämtliche Tiere helfen, das Vieh unter Vulkanmatsch im See rauszuholen (tolle engineering Leistung) und die Insel neu zu bauen. Dann kommt die riesige Schildkrötenerzählung von der Sintflut, wobei Noah und Familie nicht so ganz gut wegkommen wie Schildkröt und Frau Belinda, die zwei Menschen retten. Interessant, wie mies alles aussieht nach der Sintflut, wie die Tiere ihre eigene Herrschaft aufrichten unter der bösen Tigerin, dem etwas dummen Elefanten, nachher dem Löwen. Die Geretteten werden nach Amerika geschafft, und Belinda ist nicht glücklich, dass Ehemann zurück nach Afrika will, denn sie muss wegen der langen Reise das liebe Baby dalassen.

Also, es kracht ein bisschen, aber immerhin ist Dr. D. jetzt so weit, daß er eine lenkende Kraft mit einbezieht, also relativ nah an eine Gottesbeziehung rankommt. Immerhinque.

Damit reicht es dann aber auch.

GK

Info

Erscheinungsjahr20. Jh., 1. Hälfte
AutorLofting, Hugh

Kommentare

Kommentar zu: Lofting, Hugh – Kinderbücher: Dr. Dolittle ….

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert